Ins Varieté kann man jetzt mit dem Kombiticket
Was anderswo Standard ist, gilt nun auch fürs Varieté. Mit der Eintrittskarte kann man Bus und Bahn fahren.
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© Lichtgut/Julian Rettig
Die neue Plakatserie soll dafür werben, zu Kulturveranstaltungen mit Bus und Bahn zu fahren.
Von Frank Rothfuß
Stuttgart - Die Neuen kommen gleich aufs Plakat. Die Artisten Rhea und Totti Bear sowie Aleksandar Savija treten gerade im Friedrichsbau-Varieté auf. Nebenbei dienen sie als Fotomodelle für die neue Kampagne „Echt abgefahren – Das Kultur Kombi Ticket“, mit der der Verkehrsverbund Stuttgart VVS dafür wirbt, öfter das Auto stehen zu lassen und mit Bus und Bahn zu fahren.
Weil es gleich doppelt was zu verkünden gab, hatten sich denn auch VVS-Geschäftsführerin Cornelia Christian und der Teamleiter Kooperationen, Thomas Hinterkopf, gen Norden aufgemacht. Denn es galt nicht nur das Plakat vorzustellen, sondern auch das Varieté als neuen Geschäftspartner zu begrüßen. Auch dort werden künftig die Eintrittskarten als Fahrschein für den Nahverkehr gelten. Lange schon liebäugelte Geschäftsführer Timo Steinhauer mit der Idee, weil er Kulturinstitutionen und damit auch sein Haus in der Pflicht sieht, „so klimaneutral wie möglich zu sein“, weil aber auch die Gäste immer gefragt haben und weil die wirtschaftliche Lage es nach Corona endlich erlaube. Denn pro Ticket zahlt das Varieté künftig einen Obolus an die VVS.
Wie hoch der ist, wollten weder Steinhauer noch Christian verraten. Das werde für jeden Partner speziell verhandelt, sagte Hinterkopf. Was man weiß, ist, die Tickets fürs Varieté werden um 2 Euro teurer, aber nicht nur wegen der Kooperation mit dem VVS, sondern auch wegen der allgemein gestiegenen Kosten, sagt Steinhauer. 50 000 Besucher kommen jedes Jahr, ein Drittel der Gäste kommt mit der Bahn, dieser Anteil soll natürlich steigen.
Das erste Kombiticket wurde 1983 für das Popfestival von SDR 3 ausgegeben. 1988 kam der VfB dazu, 1989 die Landesmesse, 1995 das Staatstheater und die Kulturgemeinschaft, 2008 wurde es obligatorisch für alle Veranstaltungen im Neckarpark, 2010 wurde das Theaterhaus Partner, 2023 das Blühende Barock, die Jazz Open und der Neckar-Käpt’n. Natürlich galt es bei vielen Veranstaltungen wie Fußball-WM und -EM und Kirchentagen. Der VVS nimmt bis zu 7 Millionen Euro im Jahr durch Kombitickets ein.
Auf den Nutzen für die Umwelt will man nun mit den Plakaten hinweisen. Demnächst werden auch andere Häuser mitmachen. Doch zunächst präsentiert sich darauf der neueste Partner, das Varieté.