Interimslösung für Platzproblem an der Hörschbachschule
Mehrheitlich votieren die Murrhardter Gemeinderatsmitglieder für Mietcontainermodule mit zusätzlichen Räumen für die Hörschbachschule. Deren Aufstellung im Pausenhof sollen durch neue Pausenflächen im Grünbereich ausgeglichen werden.
Von Elisabeth Klaper
Murrhardt. Wegen hohen Schülerzahlen und steigender Inanspruchnahme der Kernzeitenbetreuung hat die Hörschbachschule akuten Bedarf an zusätzlichen Räumen. Die Stadtverwaltung ist bereits dabei, mit der Schulleitung einen Erweiterungsanbau abzustimmen und zu planen. Doch da dieser nicht so schnell umsetzbar und nur mit Zuschüssen zu stemmen ist, wird eine Interimslösung mit Mietcontainern benötigt, erklärte Bürgermeister Armin Mößner in der jüngsten Gemeinderatssitzung.
Er erläuterte die Details: Geplant ist ein Provisorium mit zwei je etwa 45 Quadratmeter großen Klassenzimmern und einem kleinen Büro für die Schulsozialarbeit. Die Grundfläche der Container wird rund 110 Quadratmeter betragen, 20 Quadratmeter entfallen auf Flur und Büro. Bis zu fünf Module, die auch farbig sein können, werden auf dem Pausenhof aufgestellt. Die Mietkosten des günstigsten Angebots betragen etwa 1500 Euro pro Monat und gut 18600 Euro pro Jahr, hinzu kommen einmalige Kosten für Montage und Demontage von etwas mehr als 17000 Euro. Da der Schulleitung ein Ausgleich der wegfallenden Pausenhoffläche wichtig ist, wird diese durch das Team des Zweckverbands Bauhof im umgebenden Grünbereich mit Treppe und Befestigung erweitert.
Miniwärmepumpen rechnen sich für die Interimslösung nicht
Mit dieser Übergangslösung für zusätzliche Räume ist der Schulbetrieb so organisierbar, dass ein Mittagessen in der Mittagspause angeliefert werden kann, wodurch sich die Kernzeitenbetreuung bis 17 Uhr verbessert. Eine Stromheizung erwärmt das Containergebäude, zu dem oberirdisch ein Stromkabel vom Schulgebäude der Hörschbachschule gezogen wird. Das Stadtbauamt untersuchte eine Variante der Beheizung über Miniwärmepumpen, die sich aber in der Interimslösung nicht rechnet. Wasser- und Abwasseranschlüsse sind nicht vorgesehen, da Toiletten und Waschbecken im Schulgebäude bestehen.
Das Stadtbauamt holte drei Angebote ein, das wirtschaftlichste gab die Firma Kleusberg aus Remseck ab. Die Mietbedingungen sehen eine Mindestlaufzeit von 24 Monaten vor. Im Finanzhaushalt 2024 sind 50000 Euro für den Anbau zusätzlicher Räume an die Hörschbachschule eingestellt, die nun für die Containerlösung verwendet werden können. Auf Nachfrage von Elisabeth Zenker (SPD) sagte der Rathauschef zu, dass das Projekt des Erweiterungsbaus mit umfangreicherem Raumprogramm in den nächsten Jahren realisiert wird, wofür derzeit Planungsangebote abgefragt werden.
Doch müsse man sich Zeit für die Planung nehmen: „Das sollte wohlüberlegt sein“, so Mößner, darum „ist noch nicht zu sagen, wann die Bauarbeiten beginnen.“ Die Containermodule werden auf dem Pausenhof aufgestellt, weil der Platz befestigt ist. Das sei einfacher als im Gelände, auch wolle man möglichst Flora und Fauna schonen und keine Bäume fällen, unterstrich der Bürgermeister auf weiteres Nachhaken Zenkers. Robin Reber (CDU/FWV) fand es wichtig, dass ein Mittagessen angeboten wird, und erkundigte sich zu einer Heizungsalternative. Bei Wärmepumpen wäre der Aufwand zu hoch, doch gebe es die Option, für etwa 210 Euro Mehrkosten pro Monat Klimageräte aufzustellen, erwiderte Stadtbauamtsleiter Falk Gfrörer.
Die Schulleiterin wünscht sich einen Wasseranschluss
„Die Hörschbachschule läuft schon seit Jahren am Platzlimit“, darum sei es gut, dass nun etwas geschehe, betonte Brigitte Kübler (UL). „Glücklich sind wir nicht“, gab Martin Stierand (MDAL/Die Grünen) zu und bat darum, die Klimageräte zu installieren: „Lernen muss möglich sein.“ Die Container bekommen keinen Wasseranschluss, weil dies zu aufwendig wäre, erklärte der Bürgermeister allerdings auf Stierands Nachfrage. Aber: „Wir brauchen dringend Wasser“, aus hygienischen Gründen und für manche Unterrichtsfächer wie Kunst, betonte Rektorin Melanie Luithardt, die zugehört hatte, nach Ende der öffentlichen Gemeinderatssitzung.
Aus pädagogischer Sicht sollte man die bestmögliche, nicht die sparsamste Variante für die Container wählen, fand auch Stierands Fraktionskollege Ralf Nentwich. Er wollte wissen, warum keine Holzmodule verwendet werden: Wegen den hohen Kosten habe man diese nicht angefragt, erklärte Gfrörer. Er sagte aber zu, ein Alternativangebot für Holzmodule zu besorgen.
Bei zwei Enthaltungen votierte das Stadtparlament für die Anmietung eines Gebäudes in Containerbauweise als Interimslösung und dessen Aufstellung auf dem Pausenhof der Hörschbachschule. Den Auftrag erhält die Firma Kleusberg, die das wirtschaftlichste Mietangebot abgab.