Nahost

Iran: Leichnam von Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahd überstellt

Nach der Hinrichtung eines deutschen Staatsbürgers im Iran war das Verhältnis beider Länder auf einen neuen Tiefpunkt gesunken. Nun haben Irans Behörden dessen Leichnam an Deutschland übergeben.

Auf einem Foto bei einer Kundgebung vor dem Auswärtigen Amt ist der Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahd zu sehen (Archivbild).

© dpa/Christophe Gateau

Auf einem Foto bei einer Kundgebung vor dem Auswärtigen Amt ist der Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahd zu sehen (Archivbild).

Von red/dpa

Berichten zufolge hat der Iran den Leichnam des Deutsch-Iraners Djamshid Sharmahd an Deutschland überstellt. Wie der staatliche Nachrichtensender SNN berichtete, erfolgte der Transfer am Mittwoch. Diese Maßnahme sei im Rahmen „juristischer und diplomatischer Verfahren“ und auf Bitte seiner Familie erfolgt, berichtete SNN unter Berufung auf die iranische Justiz. Ob Sharmahds Leichnam bereits ausgeflogen oder nur der diplomatischen Vertretung in Teheran übergeben wurde, war zunächst unklar. 

Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, die Bundesregierung setze sich hochrangig und intensiv für die Überführung des Leichnams von Sharmahd ein. Das Auswärtige Amt stehe mit den Familienangehörigen in engem Kontakt.

Irans Justiz hatte Sharmahds Hinrichtung Ende Oktober bekanntgegeben. Er wurde im Frühjahr 2023 in einem umstrittenen Prozess nach Terrorvorwürfen zum Tode verurteilt. Angehörige und Menschenrechtler wiesen die Anschuldigungen gegen ihn zurück. Später erklärte Irans Justiz, Sharmahd sei nicht hingerichtet worden, sondern in Haft verstorben. 

Als Reaktion auf Sharmahds Tod hatte die Bundesregierung den deutschen Botschafter zu Konsultationen nach Berlin zurückbeordert und alle drei iranischen Generalkonsulate in Deutschland geschlossen. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) begründete den Schritt mit dem „menschenverachtenden Agieren“ der iranischen Führung.

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Erstellt:
5. Februar 2025, 15:46 Uhr

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