Krieg im Nahen Osten

Israelische Armee: „Im Moment“ keine Gefahr mehr durch iranische Angriffe

Laut israelischer Armee hat der Iran einen Raketenangriff auf Israel gestartet. Was bisher bekannt ist.

Flammen von Explosionen erscheinen am Himmel über Tel Aviv, während Israels Raketenabwehrsystem Raketen und Drohnen aus dem Iran abfängt (Archivfoto).

© dpa/Tomer Neuberg

Flammen von Explosionen erscheinen am Himmel über Tel Aviv, während Israels Raketenabwehrsystem Raketen und Drohnen aus dem Iran abfängt (Archivfoto).

Von red/AFP/dpa

Nach den iranischen Raketenangriffen auf Israel hat die israelische Armee am Dienstagabend vorläufig Entwarnung gegeben. „Im Moment“ gehe keine Gefahr mehr vom Iran aus, erklärte die Armee am Abend. Die Menschen könnten die Schutzräume wieder verlassen.

Der Iran hatte am Dienstagabend einen Raketenangriff auf Israel gestartet. Dies teilten die Streitkräfte auf der Online-Plattform X mit. Eine Korrespondentin der Deutschen Presse-Agentur berichtete, in Tel Aviv seien starke Explosionen zu hören. Auch die iranischen Nachrichtenagenturen Isna und Tasnim berichteten über den Beginn der Attacke.

Davor hatte die US-Regierung vor einem „unmittelbar bevorstehenden“ Raketenangriff des Irans auf Israel gewarnt. Ein solcher direkter Angriff werde schwerwiegende Folgen für den Iran haben, hieß es in einer Mitteilung eines Regierungsvertreters, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Nach der Warnung vor dem Raketenangriff hatten die israelischen Behörden die Menschen im Großraum Tel Aviv angewiesen, in der Nähe von Schutzräumen zu bleiben.

Der iranische Angriff könne groß angelegt sein, warnte Armeesprecher Daniel Hagari. Die Luftabwehrsysteme seien vollständig vorbereitet und Flugzeuge der israelischen Luftwaffe patrouillierten am Himmel. Verteidigungsminister Joav Galant hatte am Abend mit Generalstabschef Herzi Halevi und hochrangigen Beamten über die Lage beraten.

Schon im April hatten Irans Revolutionsgarden (IRGC) zum ersten Mal in der Geschichte der Islamischen Republik einen direkten Angriff auf Israel ausgeführt. Dabei feuerten die IRGC-Luftstreitkräfte mehr als 300 Drohnen, Raketen und Marschflugkörper auf ihren Erzfeind. Der Angriff wurde erfolgreich abgewehrt. Der Iran reagierte damit auf die Tötung hochrangiger Generäle, die bei einem mutmaßlich israelischen Angriff in Syrien getötet worden waren.

Zuletzt erhebliche Schwächung von Irans Verbündeten

Israels Militär und Geheimdienste hatten zuletzt Irans Verbündete in der Region erheblich geschwächt. Ende Juli etwa wurde der Auslandschef der islamistischen Hamas in Teheran getötet. Irans Staatsführung schwor daraufhin Rache. Am vergangenen Freitag wurde mit Hassan Nasrallah, Chef der libanesischen Schiitenorganisation Hisbollah, ein weiterer und zentraler Verbündeter Teherans getötet. Zuvor hatten explodierende Funkempfänger, sogenannte Pager, Hunderte Hisbollah-Funktionäre verletzt und etliche auch getötet. Es war seither unklar, ob und wie Irans militärische Führung darauf reagiert.

Am Dienstag kam ein weiterer Schritt des israelischen Militärs hinzu: Erstmals seit fast zwei Jahrzehnten drangen israelische Bodentruppen wieder in den Libanon ein. Rund ein Jahr nach Beginn des Gaza-Kriegs verlagert sich damit der Schwerpunkt der Kämpfe in Richtung des nördlichen Nachbarlandes. Die Armee sprach von „begrenzten“ Angriffen in Grenznähe auf Ziele der schiitischen Hisbollah, die eng mit dem Iran verbündet ist.

Seit der Revolution von 1979 gelten die USA und Israel als Erzfeinde der Islamischen Republik. Mit Ausbruch des Gaza-Kriegs vor knapp einem Jahr drohte mehrfach, dass sich der Schattenkonflikt zu einem Flächenbrand entwickelt. Irans Revolutionsgarden sind die Elitestreitmacht des Landes und gelten als deutlich schlagkräftiger als die reguläre Armee.

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Erstellt:
1. Oktober 2024, 18:55 Uhr
Aktualisiert:
1. Oktober 2024, 19:58 Uhr

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