Krieg im Gaza-Streifen

Israels Armee gibt Tötung von drei ranghohen Hamas-Vertretern bekannt

Bei einem Luftangriff hat Israel laut eigenen Angaben mehrere ranghohe Hamas-Vertreter im Gazastreifen getötet.

Seit einem Jahr befindet sich der Gazastreifen wieder im Kriegszustand. (Archivbild)

© dpa/Mohammed Dahman

Seit einem Jahr befindet sich der Gazastreifen wieder im Kriegszustand. (Archivbild)

Von red/AFP

Israels Armee hat bei einem Luftangriff im Gazastreifen vor drei Monaten nach eigenen Angaben drei ranghohe Vertreter der radikalislamischen Hamas getötet. Unter den Getöteten sei der damalige Regierungschef der Hamas im Gazastreifen, Rauhi Muschtaha, gewesen, teilte die israelische Armee am Donnerstag mit. Außerdem seien der Kommandeur Sami Udeh und das Hamas-Politbüro-Mitglied Sameh al-Siradsch getötet worden.

Muschtaha sei einer der ranghöchsten Hamas-Funktionäre gewesen und habe „direkten Einfluss auf Entscheidungen“ zum Einsatz von Hamas-Kämpfern gehabt, hieß es in der Erklärung der israelischen Armee. Demnach war Muschtaha die „rechte Hand“ des aktuellen Hamas-Chefs Jahja Sinwar. 

Terrorliste

2015 setzten die USA Muschtaha auf ihre Terrorliste. Das US-Außenministerium stufte ihn als „besonders ausgewiesenen internationalen Terroristen“ ein, eine Liste, auf der auch Sinwar steht. Beide Hamas-Funktionäre waren 1988 wegen „terroristischer Aktivitäten“ von Israel verhaftet worden. 2011 waren sie im Rahmen eines Gefangenenaustauschs wieder freigelassen worden. 

Muschtaha war laut der Denkfabrik European Council on Foreign Relations (ECFR) im Hamas-Politbüro auch für Finanzen zuständig. Al-Siradsch war im Hamas-Politbüro den israelischen Angaben zufolge für Sicherheitsfragen zuständig. Udeh leitete demnach die Hamas-Behörde für innere Sicherheit.

Hunderte Kämpfer der Hamas

Mitte Juli war auch Hamas-Militärchef Mohammed Deif, der als einer der Drahtzieher des Hamas-Angriffs auf Israel vom 7. Oktober gilt, bei einem Luftangriff im Gazastreifen getötet worden. Die israelische Armee hatte seine Tötung Anfang August bestätigt. Ende Juli war zudem der Chef des Hamas-Politbüros, Ismail Hanija, in der iranischen Hauptstadt Teheran getötet worden. Sein Nachfolger wurde Sinwar. Der Iran schrieb den Angriff auf Hanija Israel zu.

Am 7. Oktober 2023 waren hunderte Kämpfer der Hamas und verbündeter islamistischer Gruppen vom Gazastreifen aus in den Süden Israels eingedrungen. In mehreren Ortschaften, auf einem Musikfestival und als Geiseln im Gazastreifen wurden israelischen Angaben zufolge insgesamt 1205 Menschen getötet, überwiegend Zivilisten. Von den 251 von der Hamas verschleppten Geiseln werden derzeit noch 97 im Gazastreifen festgehalten, von denen 33 von Israel offiziell für tot erklärt wurden.

Israel geht seit dem Großangriff der Hamas massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde, die nicht unabhängig überprüft werden können, mittlerweile mehr als 41.780 Menschen in dem Palästinensergebiet getötet.

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Erstellt:
3. Oktober 2024, 15:13 Uhr

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