Dialekt ist für Moderator „ein Genuss“
Joko Winterscheidt: „Könnte so gern Schwäbisch“
In ihrem gemeinsamen Podcast „Sunset Club“ kommen Joko Winterscheidt und Sophie Passmann regelrecht ins Schwärmen. Joko würde gerne Dialekt sprechen – gleich aus mehreren Gründen.
Von Michael Bosch
Wenn es zum Frühstück „Gsälz“ auf’s „Weckle“ gibt, zum Mittagessen „Grombiera“ auf den Tisch kommen und die „Kehrwoch’“ auch mit Hilfe einer „Kutterschaufl“ bewerkstelligt wird, dann befindet man sich – na klar – im Schwabenland.
Dass der Dialekt aus dem „Ländle“ andernorts in Deutschland bisweilen für Stirnrunzeln und Missgunst sorgt, ist kein Klischee. Der Hass der Berliner auf die Schwaben, die beliebte Viertel gentrifizieren, ist fast schon legendär.
Joko Winterscheidt und Sophie Passmann sind beide Schwaben-Fans
Auch deshalb landete Schwäbisch – gemeinsam mit Sächsisch – in der Vergangenheit häufig ganz oben auf Ranglisten der am wenigsten beliebten Dialekte in Deutschland – doch damit scheint nun Schluss zu sein. Zumindest wenn es nach Entertainer und TV-Moderator Joko Wintscheidt und Autorin Sophie Passmann geht.
Die beiden mögen „Schwäbisch“. Das offenbarten sie in ihrem Podcast „Sunset Club“. Passmann wuchs im badischen Ettenheim auf und bekannte: „Es wäre komisch, wenn ich gar kein Schwäbisch könnte.“ Winterscheidt hingegen tut sich – wenig verwunderlich – schwer mit den Begriffen und der Aussprache. Er versuche es „die ganze Zeit zu lernen“, sagte der 45-Jährige. Spanisch oder Italienisch seien ihm egal – Schwäbisch habe Priorität. „Ich könnte so gern Schwäbisch.“ Aber das sei ja gar nicht so einfach.
Dass es in gängigen Apps, mit denen man Sprachen lernen kann, von Albanisch bis Vietnamesisch quasi alles gibt, nur Schwäbisch nicht, das bedauert Winterscheidt.
Teddy und Katrin Bauerfeind geben die Lehrer
Der Eifer hat auch einen Grund: Der gebürtige Mönchengladbacher steht derzeit für die neue Staffel von „Wer stiehlt mir die Show“, die im kommenden Jahr ausgestrahlt wird, gemeinsam mit Tedros „Teddy“ Teclebrhan und Katrin Bauerfeind im Studio. Er kommt aus Mössingen am Rande der Alb, sie aus Aalen. Zwei waschechte Schwaben also. Und Winterscheidt hat das Duo aus dem Ländle beobachtet – und offenbar auch zugehört. Das sei „ein Genuss“, befand er.
Es sei verblüffend, wie zwei Schwaben, die beide auch Hochdeutsch können, plötzlich in Dialekt verfallen würden „In dem Moment, in dem sie feststellen, dass sie Schwaben sind, dann schwäbeln die so hart“, sagte Winterscheidt. Dabei schwang fast schon ein bisschen Neid mit. Schwaben haben aus seiner Sicht „sofort eine total innige Verbindung“. Das sei einzigartig.
Winterscheidt geriet regelrecht ins Schwärmen: „Ich kenne nichts, was sonst so schön klingt“, sagte der Moderator. Schwäbisch habe etwas „niedlich-gemütliches“. Und, nicht ganz unwichtig: Menschen aus anderen Teilen Deutschlands – nicht Schwäbisch-Schwätzer sozusagen – seien „fast immer in der Lage, den Inhalt zu checken“, so Winterscheidt. Anders als beispielsweise beim Bayrischen.
Zum Schluss outete sich Joko Winterscheidt noch generell als Fan der Schwaben. Vielleicht liege es ja gar nicht am Dialekt selbst, dass er so begeistert sei, sondern einfach an den Schwaben selbst. Joko könnte da etwas Großem auf der Spur sein ...