Judofrauen der TSG Backnang kämpfen um den Finaleinzug

Nach erfolgreicher Vorrunde nehmen die Backnanger Frauen die Play-offs in der Judo-Bundesliga in Angriff. Trotz einiger Ausfälle und starker Konkurrentinnen streben sie den Einzug ins Finale an. Los geht es am morgigen Samstag um 14 Uhr in der Sporthalle Brüderstraße in Leipzig.

TSG-Trainer Jens Holderle überlegt sich zusammen mite Annika Würfel (links) eine passende Taktik für die morgigen Play-offs.  Foto: Alexander Becher

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TSG-Trainer Jens Holderle überlegt sich zusammen mite Annika Würfel (links) eine passende Taktik für die morgigen Play-offs. Foto: Alexander Becher

Von Katharina Riener

Der Backnanger Trainer Jens Holderle gibt sich ungewohnt optimistisch vor dem morgigen Wettkampf. Da lohnt sich ein Blick auf die kommende Herausforderung und die bisherigen Saisonhighlights. Als Titelverteidiger und Erstplatzierter der Süd-West-Staffel kämpfen die Backnanger Frauen in den Play-offs der Gruppe Süd am morgigen Samstag in Leipzig um den Einzug ins Finale der Judo-Bundesliga. Auf dem Weg zum fünften Titel stehen vorerst noch der JC Wiesbaden, der TSV Altenfurt und Ausrichter JC Leipzig im Weg.

„Uns fehlen viele Kämpferinnen. Aber wir werden alles daransetzen, unserer Favoritenrolle gerecht zu werden und ins Finale einzuziehen“, sagt Jens Holderle. Auf die Frage nach den Siegchancen hin bleibt er zunächst gewohnt zurückhaltend, gibt dann aber doch zu: „Ich denke, es wird reichen.“

Wobei auch ihm klar ist, dass die Konkurrenz keineswegs plant, die Hände in den Schoß zu legen. Nach der deutlichen 1:13-Heimpleite der Hessinnen gegen das TSG-Team in der Vorrunde wird der JC Wiesbaden für die Neuauflage in den Play-offs noch einmal alle Kräfte bündeln. Als eine Wundertüte entpuppte sich der TSV Altenfurt. Dieses Jahr zum ersten Mal in der Bundesliga und direkt als Erster der Süd-Ost-Staffel in den Play-offs – da dürfte das Team für eine Überraschung gut sein. Der JC Leipzig wird sich sicher nicht die Mühe machen, das Turnier auszurichten, um dann noch vor dem Finale auszuscheiden.

Die deutschen Nationalkämpferinnen dürfen morgen nicht aktiv sein

Dazu muss die TSG Backnang auch noch auf die Punktegarantinnen der Nationalmannschaft verzichten. Wegen eines Lehrgangs, der zuvor ebenfalls in Leipzig stattfindet, sind die nämlich vom Deutschen Judo-Bund gesperrt. Den mit vielen Nationalkämpferinnen gespickten Backnanger Kader treffen die Sperren besonders hart. Und sind für den Teamtrainer „schon sehr frustrierend, weil die Athletinnen ja sogar vor Ort und fit sind, aber trotzdem nicht starten dürfen“. Allzu besorgt ist Holderle deswegen aber nicht. Schließlich habe er „nur gute Kämpferinnen“ in seinem Team. „Auch die, die nicht so bekannt sind, können auf nationaler Ebene noch jede erwischen. Und außerdem“, das erzählt Holderle grinsend „tüfteln wir noch an einer Überraschung.“

Trotzdem wird es durch den Personalmangel einige Backnanger Kämpferinnen geben, die sich besonders ins Zeug legen müssen. Das sieht der neue Modus auch so vor. Statt wie bisher, wo jeweils der Tabellenerste der einen Gruppe gegen den Zweiten der anderen Staffel antrat, ist dieses Jahr der Modus jeder gegen jeden. Ziel dabei sollte es sein, dass alle mehr kämpfen dürfen. Insgesamt stehen bei vier Mannschaften pro Gruppe also sechs Kämpfe an – drei pro Team. Um ins Finale einzuziehen, müssen mindestens zwei davon gewonnen werden. Für den Sieg in der Play-off-Gruppe alle drei. Die ersten zwei Mannschaften aus den Play-offs der Süd- und Nord-Staffel ziehen dann ins Finale ein, das wieder nach dem gewohnten Play-off-Prinzip stattfindet.

Mit dem neuen Modus wurden die Karten am Anfang der Saison neu gemischt. Die Backnangerinnen mussten sich in der Vorrunde gegen mehr Gegnerinnen in einer ganz anderen Gruppeneinteilung als seither behaupten. Dies gelang den Titelverteidigerinnen mit Bravour. „Und die Stimmung im Team war dabei vom ersten bis zum letzten Kampftag top“, erinnert sich Holderle. Ein besonderes Highlight war natürlich der Einzug in die Play-offs vor heimischem Publikum gegen den BC Karlsruhe. Aber auch der Doppelkampftag bleibt in Erinnerung, die Mörikesporthalle war zum Bersten voll. Unter den Zuschauern weilten auch einige besonders begeisterte TSG-Nachwuchsjudoka. Sie bekamen als Belohnung für ihre Erfolge für ihre Leistungen von ihrem Verein geschenkt, einmal die Vorbilder in der Backnanger Bundesligamannschaft zu sehen.

Für den Coach war es toll, Eigengewächs Tayla Grauer auf der Matte zu sehen, neben Größen wie Sanne van Dijke, die vor Kurzem das Budapest Masters, eines der prestigeträchtigsten Turniere der International Judo Federation, gewinnen konnte. Antoinette Hennink begeisterte die Zuschauer diese Saison wieder mit schönen Würfen. Und die Backnangerin Katharina Menz war eine Klasse für sich.

Ebenso überzeugten die Nachwuchsathletinnen Tabea Mecklenburg und Anna-Monta Olek sowie Lena Djeriou bei ihrem Bundesligadebüt. Es ist schwer, eine Kämpferin besonders hervorzuheben. Für Siege wie 12:2, 13:1, 13:1 und 12:2, die sich die Backnangerinnen in der Vorrunde erkämpften, müssen schließlich fast alle gewinnen. Eine geschlossene Mannschaftsleitung eben. Für Holderle steht fest: „Als Mannschaft sind wir bärenstark und gehen auch so in die Play-offs.“

Der Modus und das Finale

Play-offs Nord Am morgigen Samstag werden ebenfalls die Play-offs der Nord-Staffel ausgetragen. Dabei treffen der KSC Asahi Spremberg, die JG Sachsenwald, der JSV Speyer und der JC 66 Bottrop aufeinander. Ausrichter ist der KSC Asahi Spremberg. Die Kämpfe in der Mehrzweckhalle der Heidegrundschule Sellessen beginnen um 14 Uhr.

Play-offs Süd Titelverteidiger TSG Backnang sowie der JC Wiesbaden, der TSV Altenfurt und Gastgeber JC Leipzig gehen bei den Play-offs der Süd-Staffel an den Start. Die Kämpfe in der Sporthalle Brüderstraße beginnen morgen um 14 Uhr.

Finale Die jeweils ersten beiden Mannschaften aus den Staffeln Nord und Süd der Play-offs qualifizieren sich für das Finalturnier. Ort und Tag für das Saisonhighlight in der Judo-Bundesliga der Frauen stehen bereits fest. Am Samstag, 16. September, ab 12 Uhr geht es um den Titel. Gekämpft wird dann in Speyer.

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Erstellt:
1. September 2023, 06:00 Uhr

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