Junge Frau tot in Weinbergen gefunden

Die Polizei entdeckt in Untertürkheim eine Leiche. Vor ihrem Tod hatte die 19-Jährige wohl Drogen genommen.

In der Nähe des Wasserauffangbeckens hat die Polizei die Leiche der jungen Frau  in einem Gebüsch entdeckt.

© Sebastian Steegmüller

In der Nähe des Wasserauffangbeckens hat die Polizei die Leiche der jungen Frau in einem Gebüsch entdeckt.

Von Sebastian Steegmüller

Stuttgart - Zunächst per Hubschrauber, dann mit einem Spürhund hat die Polizei am späten Sonntagnachmittag in den Weinbergen Untertürkheims nach einer vermissten 19-Jährigen gesucht. Stunden später hatten die Einsatzkräfte dann traurige Gewissheit: In einem Gebüsch bei einem Wasserauffangbecken, das zwischen der Augsburger Straße und dem Aussichtspunkt Mönchberg liegt, wurde die Leiche der jungen Frau gefunden. Die Ermittler leuchteten den Bereich rund um die Fundstelle mit großen Scheinwerfern aus, um bis spät in die Nacht Spuren sichern zu können. Bislang deutet laut der Polizei jedoch nichts auf ein Gewaltverbrechen hin. Doch hätte der Tod der Frau verhindert werden können?

Die junge Frau soll am Freitagabend gemeinsam mit einem ebenfalls 19-Jährigen und einem befreundeten Pärchen im Alter von 24 Jahren in Untertürkheim Drogen konsumiert haben. Durch die Einnahme der noch unbekannten Substanzen habe sich der Gesundheitszustand der 19-Jährigen mehr und mehr verschlechtert – und dennoch soll das Trio es nach Angaben eines Polizeisprechers unterlassen haben, die Rettungskräfte zu verständigen. Offenbar haben sie sich auch zunächst nicht weiter um sie gekümmert. Gegen die drei Personen wird wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung durch Unterlassen ermittelt.

Knapp zwei Tage später und in rund 600 Kilometer Entfernung hat der gleichaltrige Bekannte möglicherweise ein schlechtes Gewissen bekommen oder sich wohl Sorgen um die 19-Jährige gemacht. Auf jeden Fall hat er sich in Aurich, der zweitgrößten Stadt Ostfrieslands, im Lauf des Sonntags bei der Polizei gemeldet und den Beamten einen entsprechenden Hinweis gegeben.

Warum der junge Mann sich in Richtung Nordseeküste aufgemacht beziehungsweise sich erst so spät gemeldet hat, gibt die Polizei auf Nachfrage nicht preis. Auch die Frage, ob und ab wann er die 19-Jährige telefonisch nicht mehr erreichen konnte, wird aus ermittlungstaktischen Gründen noch nicht beantwortet. Das für Tötungsdelikte zuständige Dezernat der Kriminalpolizei trägt nun die Puzzlestücke zu den genauen Umständen zusammen, die zum Tod der 19-Jährigen geführt haben. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat beim zuständigen Amtsgericht eine Obduktion der Verstorbenen beantragt, um die genaue Todesursache zu klären.

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Erstellt:
23. April 2025, 22:06 Uhr
Aktualisiert:
23. April 2025, 23:55 Uhr

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