Keine Punkte für die TSG-Volleyballerinnen und eine weitere Verletzte

Backnangs Regionalliga-Team entscheidet bei der 1:3-Heimpleite gegen Tabellenführer VSG Ettlingen/Rüppurr nur den ersten Satz für sich. Die TSG geht damit auch im zweiten Spiel im neuen Jahr leer aus, zudem fällt neben Vanessa Maglica nun auch Florentine Walter aus.

TSG-Spielerin Florentine Walter bleibt nach einer Aktion am Netz verletzt liegen, die Kolleginnen kümmern sich um sie. Foto: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

TSG-Spielerin Florentine Walter bleibt nach einer Aktion am Netz verletzt liegen, die Kolleginnen kümmern sich um sie. Foto: Tobias Sellmaier

Von Andreas Ziegele

Man sieht Trainer Markus Sutterer an, wie niedergeschlagen er nach dem letzten Ballwechsel ist. Die Niederlage gegen den Spitzenreiter war nur das i-Tüpfelchen auf vermaledeite Tage für die TSG-Volleyballerinnen. Leistungsträgerin Vanessa Maglica, die sich beim vorherigen 0:3 in Offenburg verletzt hatte (wir berichteten), kennt nun ihre Diagnose. „Kreuzband- und Meniskusriss im selben Knie wie vor vier Jahren und das muss nun operiert werden“, sagt die Diagonalspielerin. Noch schlechter als diese bittere Nachricht war für ihre Teamkolleginnen und den Trainer aber eine andere. „Die Saison ist für mich vorbei und eigentlich wollte ich mich erst zum Rundenende verabschieden“, verrät Maglica. Nun hat sie „ihre Mädels“ und den Trainer schon früher über ihren Entschluss informiert, mit dem Volleyball aufzuhören. Ein Schritt, der nicht direkt mit der aktuellen Verletzung zu tun hat.

Die nächste schlechte Nachricht kam am Tag vor dem Spiel gegen Ettlingen/Rüppurr. Mit dem Heidelberger TV hatte sich der Verein, der hinter der TSG den vorletzten Platz und damit den ersten Abstiegsrang belegt, gegen den FV Tübinger Modell mit 3:1 behauptet und damit nach Punkten mit Backnang gleichgezogen. „Das war für uns alle etwas überraschend“, räumte Abteilungsleiter Hans-Peter Richter ein. Somit standen die Murrtalerinnen gegen den Tabellenführer nun selbst verstärkt unter Zugzwang.

Florentine Walter verlässt die Halle auf Krücken und begibt sich ins Krankenhaus

Im ersten Satz überraschte die TSG sowohl das Publikum als auch den Gegner. Sie hielt nicht nur mit, sondern zeigte deutlich, dass sie die Punkte nicht einfach hergeben will. Dann aber die nächste Hiobsbotschaft: Florentine Walter blieb unter Schmerzensschreien auf dem Boden liegen und die Partie war minutenlang unterbrochen. Als es weiterging, zeigten sich die Mitspielerinnen von alldem zunächst nicht beeindruckt und holten sich den ersten Satz mit 25:23. Die Fans feierten das Heimteam, während Florentine Walter auf Krücken die Mörikehalle in Richtung Krankenhaus verließ. Zur Verletzung äußerte sich der Trainer noch etwas zurückhaltend. „Flo hat gesagt, dass sie am Netz einen Tritt gespürt hat“, so Markus Sutterer: „Da ist was ganz Blödes passiert.“

Auch in den zweiten Satz startete Backnang furios und schaffte es teilweise, einen Vorsprung von drei Punkten herauszuspielen. Beim 23:20 sah es super aus, doch die Gäste nutzten am Ende einige Unkonzentriertheiten der Spielerinnen um Kapitänin Anne Pötzl zum 25:23-Satzgewinn. Das verärgerte insbesondere den Trainer. „Wir haben versäumt, den zweiten Satz zuzumachen“, analysierte Sutterer nach dem Spiel.

Regelrecht zerfahren war dann der dritte Durchgang. Während die Backnangerinnen eine ganz starke Phase zur Mitte des Satzes hatten und bereits mit 13:8 in Führung lagen, fielen die VSG-Spielerinnen mit ständigen Beschwerden beim Schiedsrichter auf. Nahezu jede Entscheidung wurde kritisiert und kommentiert, was immer wieder zu Unterbrechungen führte. Die TSG-Frauen mussten in der Folge das 13:13 hinnehmen. Am Ende reichte es nicht und der Satz ging mit 25:21 an den Gast aus dem Badischen. Um wenigstens einen Punkt mitzunehmen, musste der vierte Satz gewonnen werden. Anfangs war es ein offener Schlagabtausch mit leichten Vorteilen für die Gäste. Beim 6:8 sahen die Zuschauer den längsten und spektakulärsten Ballwechsel, den Ettlingen/Rüppurr zum 9:6 vollendete. Es schien fast so, als hätte dieser Punkt den Backnangerinnen den Stecker gezogen. Sie verloren den Satz mit 9:25 und die Partie mit 1:3, weil sie nach beinahe zwei Stunden nicht mehr dagegenhalten konnten.

Dank des Satzverhältnisses noch vor Heidelberg

Eine Analyse lieferte Vanessa Maglica, die ihre Mitspielerinnen von der Bank unterstützt hatte und am liebsten selbst eingegriffen hätte: „Die ersten zwei Sätze waren total geil und überraschend gut. Leider haben dann Konzentration und Ausdauer gefehlt.“ Fehlen wird die langjährige Spielerin der TSG in Zukunft auf jeden Fall.

Markus Sutterer blickt schon nach vorne: „Wir haben unser Minimalziel mit einem Satzgewinn gegen den Tabellenführer erreicht. Damit ist unser Satzverhältnis noch besser als das von Heidelberg, aber wir müssen auch anfangen, mal Sätze zuzumachen, um Punkte zu holen.“ Er verweist dabei auf das Spiel in Offenburg, denn „da haben wir 23:17 geführt und lassen dann den Satz liegen. Das darf uns eben nicht passieren.“ Mit Blick auf die Verletztenliste fällt Optimismus für die restlichen Spiele aber schwer.

TSG Backnang Szabo, Wunderlich, Schroeder, Walter, Stückelmaier, Iva Maglica, Leuz, Pötzl, Manoleva, Neubert.

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Erstellt:
23. Januar 2024, 09:44 Uhr

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