„Stargate“

KI-Projekt mit „mindestens 500 Milliarden“: Trump kündigt massive Investitionen an

US-Präsident Donald Trump hat den Start eines Infrastruktur-Projekts zur Künstlichen Intelligenz (KI) namens „Stargate“ bekannt gegeben, das Investitionen von „mindestens 500 Milliarden Dollar“ nach sich ziehen soll.

Donald Trump mit Oracle-Gründer Larry Ellison, Masayoshi Son, CEO von SoftBank und Sam Altman, Gründer von OpenAI (von links)

© AFP/JIM WATSON

Donald Trump mit Oracle-Gründer Larry Ellison, Masayoshi Son, CEO von SoftBank und Sam Altman, Gründer von OpenAI (von links)

Von AFP/dpa/Michael Bosch

US-Präsident Donald Trump hat nach seinem Amtsantritt Anfang der Woche direkt losgelegt mit der Arbeit, wie er es vorab angekündigt hatte. Offenbar will die Regierung das Thema Künstliche Intelligenz massiv anschieben. Trump hat nun den Start eines Infrastruktur-Projekts zu einer KI namens „Stargate“ bekannt gegeben, das Investitionen von zunächst 100 Milliarden Dollar vorsieht. Insgesamt soll sich die Investitionssumme auf „mindestens 500 Milliarden Dollar“ (479,6 Milliarden Euro) belaufen. Das Geld werde in „KI-Infrastruktur in den USA investiert“, sagte Trump. Auf diese Weite würden mehr als 100.000 Arbeitsplätze geschaffen. 

Der Republikaner machte die Ankündigung im Beisein der Chefs des KI-Entwicklers OpenAI, des japanischen Softbank-Konzerns, sowie des US-Software- und Hardware-Herstellers Oracle. Die drei Unternehmen sollen das Stargate-Projekt tragen. „Dieses monumentale Unterfangen ist eine überwältigende Vertrauenserklärung in Amerikas Potenzial unter einem neuen Präsidenten“, sagte Trump. Auch weitere Tech-Firmen wie Microsoft und Nvidia sollen beteiligt sein. Nach der Ankündigung schnellte insbesondere die Oracle-Aktie nach oben.

Stargate: Wer ist an Trumps KI-Projekt beteiligt?

Stargate werde die Infrastruktur aufbauen, darunter „kolossale Datenzentren“, um die Fortschritte bei der Weiterentwicklung von KI-Anwendungen voranzutreiben, sagte der Präsident. 

OpenAI erklärte später in einem Beitrag im Onlinedienst X, dass das Projekt „nicht nur die Re-Industrialisierung der USA unterstützen, sondern auch eine strategische Fähigkeit zum Schutz der nationalen Sicherheit Amerikas und seiner Verbündeten bieten wird“. Softbank und OpenAI seien die leitenden Partner für Stargate, wobei Softbank die finanzielle und OpenAI die betriebliche Verantwortung trage. Demnach war der Technologiefonds MGX aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ein vierter Investor des Projekts.

Der Aufbau sei „derzeit im Gange, beginnend in Texas“, erklärte OpenAI weiter. Es würden derzeit weitere mögliche Standorte im ganzen Land „evaluiert“.   Oracle-Gründer Larry Ellison, einer der größten Unterstützter Trumps im Wahlkampf, verwies darauf, dass KI das Gesundheitswesen mit der Auswertung von Patientendaten verbessern werde. Das Investitionsvolumen von 500 Milliarden Dollar solle in vier Jahren erreicht werden, sagte Son.

Trump entfesselt die KI

Trump hatte zuvor ein Dekret seines Vorgängers Joe Biden zur Regulierung von Künstlicher Intelligenz aufgehoben. Damit gibt es in den USA, wo die wichtigsten KI-Entwickler ansässig sind, keine gültigen staatlichen Vorgaben für die Entwicklung von KI-Modellen mehr.

Der US-Rechtsrahmen sah vor, dass große KI-Entwickler wie OpenAI und Google den Bundesbehörden ihre Sicherheitsbewertungen und andere wichtige Informationen zur Verfügung stellen. Sie beruhte jedoch weitgehend auf der freiwilligen Kooperation der Unternehmen. Große Technologieunternehmen unterstützten die Regelung, während kleinere KI-Unternehmen - von denen viele Trump unterstützten - dagegen waren.

Der neue US-Präsident nimmt damit KI gleich zu Beginn seiner Amtszeit in den Fokus. Mit einem seiner ersten Erlasse am Montag kippte er Leitplanken für die Entwicklung von KI, die sein Vorgänger Joe Biden im Herbst 2023 aufgestellt hatte. Laut Bidens damaliger Anordnung mussten Entwickler die US-Regierung bei Programmen, die potenziell gefährlich für nationale Sicherheit, Wirtschaft oder Gesundheit werden könnten, schon beim Anlernen der KI-Modelle unterrichten. Auch sollten sie Ergebnisse von Sicherheitstests mit den Behörden teilen.

Trump, KI und Stargate: Welche Bedenken gibt es?

Zu den Sorgen rund um KI gehört unter anderem, dass damit gefährliche Schadsoftware oder auch biologische Waffen entwickelt werden könnten. Trumps aktuelle Botschaft an die Branche ist hingegen, dass sie einfach loslegen soll.

OpenAI-Chef Sam Altman hatte die USA bereits seit längerem aufgerufen, massiv in KI-Rechenzentren und die Energieversorgung dafür zu investieren – auch um den Vorsprung gegenüber anderen Ländern wie China zu behalten. Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz brauchen gewaltige Mengen an Rechenleistung – zum einen beim Training der KI-Modelle, zum anderem bei ihrem Betrieb.

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Erstellt:
22. Januar 2025, 08:56 Uhr

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