Kleine Leute auf Baustelleninspektion

Die Mädchen und Jungen des evangelischen Kindergartens schauen sich mit Bürgermeister Armin Mößner und weiteren Verantwortlichen im Feuerwehrhaus Kirchenkirnberg um. Die Modernisierung mit neuem Dachgeschossraum schreitet voran und soll im Frühjahr fertig sein.

Die Kinder treffen mit ihren Erzieherinnen (von links) Lena Weigel, Eveline Spazierer, Bettina Wohlfarth und Sabine Macheleidt ein.

© Stefan Bossow

Die Kinder treffen mit ihren Erzieherinnen (von links) Lena Weigel, Eveline Spazierer, Bettina Wohlfarth und Sabine Macheleidt ein.

Von Christine Schick

Kirchenkirnberg. Für die rund 20 Mädchen und Jungen mit ihren Erzieherinnen Sabine Macheleidt, Bettina Wohlfarth, Lena Weigel und Eveline Spazierer ist es nur ein Katzensprung zur Baustelle rund ums Feuerwehrhaus, ist der evangelische Kindergarten Kirchenkirnberg doch direkter Nachbar. An diesem Vormittag haben sie Gelegenheit, das Gebäude und somit den Stand der Modernisierungsarbeiten zu inspizieren.

Bürgermeister Armin Mößner, Jonas Lux und Klemens Maier vom Zimmererunternehmen Holzbau Klemens Maier sowie Oliver Nell vom Stadtbauamt stehen schon bereit für die Führung. Mößner erkundigt sich bei den kleinen Gästen, für was die Feuerwehrleute denn so alles zuständig sind, und ergänzt die Stichworte „Brände löschen“ und „Die Katze vom Baum retten“ um Rettungsmaßnahmen bei Unfällen. Bricht ein größeres Feuer im Stadtbezirk aus, ist es von nicht zu unterschätzendem Wert, wenn die Kirchenkirnberger Wehr schon vor Eintreffen der Murrhardter Einsatzkräfte eingreifen kann, erläutert der Bürgermeister. Ganz ohne Hintergedanken fragt er, ob jemand vielleicht mal zur Freiwilligen Feuerwehr möchte. „Nein, ich will zur Polizei“, sagt ein kleiner Steppke.

Dann geht es in die Garage des Feuerwehrhauses, wo Mößner erklärt, warum die Renovierung notwendig geworden ist. Die Spinde mit der Einsatzkleidung waren bisher in der Garage untergebracht. Aber neue Vorschriften besagen, dass ein Umziehen in unmittelbarer Nähe des Feuerwehrautos zu gefährlich ist. Die Schränke sind nach nebenan gewandert. Schnell muss es trotzdem gehen: „Die Feuerwehrleute müssen innerhalb von zehn Minuten am Einsatzort sein.“

Unterstützen will die Stadtverwaltung die ehrenamtlichen Kräfte aber auch darüber hinaus und so erläutert Mößner noch die weiteren Umbaumaßnahmen. Kernstück ist die Erweiterung des Dachgeschosses, sodass ein Versammlungsraum mit behindertengerechter Toilette und kleiner Küchentheke entsteht. Dort können dann Theorie- und Weiterbildungsabende für die Mitglieder stattfinden, um auf dem aktuellen Stand zu sein. Es gibt neben der Brandbekämpfung auch komplexe Rettungslagen, beispielsweise wenn Pferde involviert sind, so Mößner. Oben im neuen Gemeinschaftsraum – der übrigens nach Absprache und Möglichkeit auch weiteren Kirchenkirnberger Vereinen zur Verfügung stehen soll – angekommen, erläutert Klemens Maier, dass das Team dort einen stabilen Boden verlegt und die Wände aufgesetzt hat. Es folgen die Dämmung mit Holzwolle und die Verschalung mit Holzplatten. „Das sieht so ähnlich aus wie bei der neuen Turnhalle in Murrhardt“, erzählt Maier. Aber zunächst soll nun nach der ersten Etappe das Gerüst abgebaut werden, damit das Feuerwehrauto wieder in die Garage kann, falls es doch einmal kühler bis frostig wird. Letzteres könnte wegen des Wassertanks problematisch werden. Ansonsten sind weitere Handwerkerfirmen vor Ort oder werden sich Schritt für Schritt einfinden, um ihren Teil zur Modernisierung beizutragen – mit Garagenbau für einen Mannschaftstransportwagen, Sanitärräumen inklusive Duschen, Fenster und separatem Zugang mit einer behindertengerechten Rampe beispielsweise für Rollstuhlfahrer. Schon kräftig mitgeholfen haben auch die Mitglieder der Kirchenkirnberger Feuerwehr, indem sie das alte Dach zurückgebaut beziehungsweise entkernt haben. Bereits im August erfolgten die ersten Arbeiten. Für die gesamte Umsetzung hat die Stadt mit Kosten von rund 212000 Euro gerechnet. Mößner schätzt allerdings, dass es wegen der allgemeinen Preissteigerung mehr wird. Wenn alles nach Plan läuft, soll im Frühjahr Eröffnung gefeiert werden.

Nachdem die Kinder sich alles haben zeigen lassen, geht es zurück nach nebenan. Von dort aus haben die Mädchen und Jungen sowie ihre Betreuerinnen auch im Alltag einen guten Blick auf das Geschehen, zu dem sie nun auch die Hintergründe erfahren haben.

Das Feuerwehrhaus ist nach oben gewachsen. Auch der Rohbau der Garage (links) für den Mannschaftswagen steht schon.

© Stefan Bossow

Das Feuerwehrhaus ist nach oben gewachsen. Auch der Rohbau der Garage (links) für den Mannschaftswagen steht schon.

Bürgermeister Armin Mößner (vorne rechts) erklärt den Kindern die Planungen im neuen Dachgeschossraum. Fotos: Stefan Bossow

© Stefan Bossow

Bürgermeister Armin Mößner (vorne rechts) erklärt den Kindern die Planungen im neuen Dachgeschossraum. Fotos: Stefan Bossow

Konzeptüberarbeitung

Modernisierungsprojekt Neben den Sicherheitsvorschriften waren auch ein undichtes Dach sowie insgesamt zu wenig Platz – die Abteilung hatte an Mitgliedern zugelegt – Gründe dafür, das Feuerwehrhaus in Kirchenkirnberg zu modernisieren. Von einem Anbau in Richtung Kläranlage war man abgekommen, weil der eine relativ aufwendige Gründung bedeutet hätte. Die Fläche hatte früher als Müllauffüllplatz gedient. Das neue Konzept wurde vor rund zwei Jahren beschlossen, im Mai dieses Jahres erfolgte dann die erste Vergabe.

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Erstellt:
31. Oktober 2023, 06:00 Uhr

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