Kommentar: Deutsche und Briten gemeinsam stärker
Kommentar: Deutsche und Briten gemeinsam stärker
Von Tobias Heimbach
Das Wort des britischen Verteidigungsministers John Healey vom „Meilenstein“ mag etwas hochgegriffen sein. Doch zweifellos ist es eine gute Entwicklung, dass beide Länder ein Sicherheitsabkommen geschlossen haben. Schließlich zeigt ein Blick auf die Weltlage, dass Russland mit seiner aggressiven Außenpolitik in den kommenden Jahren – und wahrscheinlich Jahrzehnten – eine Bedrohung darstellen wird.
Daher ist es wichtig, den europäischen Teil der Nato zu stärken. Ganz gleich, wer die Präsidentschaftswahl in den USA gewinnen wird, Europa muss sich darauf vorbereiten, mehr für die eigenen Verteidigung zu tun. Im Falle eines Siegs von Kamala Harris dürfte die Hilfe für die Ukraine zwar weiterfließen, doch langfristig orientieren sich die USA stärker auf die Auseinandersetzung mit China im Indopazifik – und weg von Europa. Sollte Donald Trump gewinnen, könnte all das quasi über Nacht geschehen.
Sinnvoll an der deutsch-britischen Vereinbarung ist vor allem, dass konkrete Projekte ausbuchstabiert wurden. Deutsche Flugzeuge sollen in Schottland stationiert werden und von dort aus den Nordatlantik überwachen. Auch bei Rüstungsprojekten will man enger zusammenarbeiten. Der vielleicht wichtigste Punkt: Die Kooperation ist ausdrücklich offen für weitere Partner. Deutschland und Großbritannien mögen gemeinsam stark sein – noch stärker sind sie, wenn alle Europäer an Bord sind.