Konzert der Musikschule: Facettenreicher Reigen diverser Ensembles
Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte der Musikschule Schwäbischer Wald/Limpurger Land präsentieren vor großer Zuhörerkulisse einen Querschnitt durch die breit gefächerte Unterrichtsarbeit beim Konzert in der Murrhardter Stadtkirche.
Von Elisabeth Klaper
Murrhardt. Ensembles in unterschiedlicher Größe und Besetzung sowie Solistinnen und Solisten gestalten mit verschiedenen Instrumenten und Stimmen ein vielseitiges Programm beim Konzert der Musikschule Schwäbischer Wald/Limpurger Land in der Stadtkirche. Unter den mitwirkenden Schülerinnen und Schülern sind auch einige von insgesamt 18, die heuer beim Regionalwettbewerb Jugend musiziert Preise gewonnen haben, freut sich Musikschulleiterin Judith-Maria Matti.
Voller Musizierfreude, Engagement und Können präsentieren die Mädchen und Jungen, zum Teil mit ihren Lehrkräften, den vielen Zuhörerinnen und Zuhörern Werke aus unterschiedlichen Epochen und Stilen von der Renaissance bis zur Moderne. Zum Auftakt imponiert das siebenköpfige Trompetenensemble Clarinos um den stellvertretenden Musikschulleiter Jan-Peter Scheurer. Mit Verve intoniert es die „Parade der Wagenlenker“ von Miklós Rósza aus dem Monumentalfilm „Ben Hur“ mit pompösen Fanfaren im römischen Stil. Mit bezaubernd schönen Klangfarben und Figuren präsentiert das siebenköpfige Streicherensemble Paganinos unter Regie der neuen Lehrerin für Streichinstrumente Rebecca Goodman die Bourrée, einen Barocktanz von Georg Friedrich Händel, und das Morgengebet von Pjotr Tschaikowsky mit meditativen romantischen Melodiebögen.
Große Hörgenüsse bietet das generationsübergreifende Vokalensemble, das Gesangslehrerin Henriette Schöwitz leitet und Larisa Posunko am Klavier begleitet. Orchestergleich kommen die klangschönen, unterschiedlichen Stimmen von Jugendlichen und Erwachsenen zur Geltung. Sie tragen anmutige Madrigale vor, mehrstimmige Vokalstücke mit kunstvoll ausgearbeiteter Stimmführung, reicher Melodik und Harmonik aus der Renaissance und dem Frühbarock. Deutsche, italienische und englische Meister haben sie komponiert in einem europäisch-internationalen Stil; nationale Unterschiede kommen erst in der Barockmusik auf.
Ein Juwel barocker Kammermusik ist Händels vielschichtige, mit reichen Figurationen und Interaktionen gestaltete Ouvertüre zur Rodrigo-Suite. Vollendet interpretiert sie ein Quartett mit Justina Gunther (Oboe), Marielena Winges (Querflöte), Manuela Leggo (Englischhorn) und Judith Gunther (Violoncello). Dieselben weit fortgeschrittenen Schülerinnen gestalten als Trio ohne Leggo souverän und filigran einen kunstreich figurierten Instrumentalsatz in F-Dur von Johann Sebastian Bach. Judith Gunther und Violoncellolehrerin Lisa Wohlfarth präsentieren gemeinsam einen Satz aus Sebastian Lees Duo No. 2. In der nuancenreichen, verträumten romantischen Tondichtung kommt der warme, weiche Klang der Streichinstrumente bestens zur Entfaltung.
Virtuos trägt Justina Gunther das klassische Allegro spirituoso mit komplexen Koloraturen und der Illusion eines Duos aus Joseph Haydns Oboenkonzert in C-Dur vor, Lea-Maria Gunther begleitet ihre Schwester am Klavier. Souverän interpretiert Dominik Stein das Allegro aus dem Konzert für Flöte in G-Dur von Carl Philipp Stamitz mit typisch klassischen Figurationen, am Klavier begleitet Larisa Posunko.
Junge Talente können überzeugen
Viel Freude bereiten dem Publikum die jüngsten, vielversprechenden Talente. Paula Gunther (Violine) und Paul Lehmann (Klavier) meistern in harmonischem Zusammenspiel Moritz Hauptmanns Sonatine in G-Dur, in der klassische und romantische Elemente verschmelzen. Mit filigranen, melodiösen Gitarrenklängen verzaubern Henri Dähmlow und Aldo Simoni das Publikum. Als Duo bieten sie Gerald Schwertbergers von spanischer Folklore inspirierte Señorita Juana dar und Henri Dähmlow begeistert als Solist mit der romantischen, idyllischen Barcarole von Napoléon Coste.
Überdies gibt es zweimal Klavier vierhändig zu hören. Temperamentvoll intonieren Ida Frey und Johannes Zügel den Ungarischen Tanz Nr. 5 von Johannes Brahms, Sola Mochizuki und Laelia Probst mit viel Feingefühl Claude Debussys impressionistisch-fantasievolle Tondichtung „Im Boot“. Das Publikum ist begeistert von der Vielfalt und dem hohen Niveau der Beiträge, Beweis der hohen Qualität des Unterrichts an der Musikschule. Es belohnt die Mitwirkenden mit enthusiastischem Beifall für das grandiose Konzert und motiviert sie damit, dranzubleiben.