LED-Technik soll im Zentrum einziehen

Der Murrhardter Gemeinderat beauftragt die Stadtverwaltung, die Straßenbeleuchtung in der historischen Innenstadt und im Stadtgarten auf geeignete LED-Lampen umzustellen. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf rund 150000 Euro.

Bereits bestehende Sechskantleuchten in kleinen Gassen – wie hier in der Unteren Schulgasse – sollen vorerst erhalten bleiben wegen vorhandenen speziellen, kurzen Masten oder Wandmontagen. Archivfoto: Christine Schick

Bereits bestehende Sechskantleuchten in kleinen Gassen – wie hier in der Unteren Schulgasse – sollen vorerst erhalten bleiben wegen vorhandenen speziellen, kurzen Masten oder Wandmontagen. Archivfoto: Christine Schick

Von Elisabeth Klaper

Murrhardt. Auch die Straßenbeleuchtung in der historischen Innenstadt und im Stadtgarten soll zeitnah auf klimaschonende LED-Technik umgestellt werden. „Das muss eine runde Lösung sein“, verdeutlichte Bürgermeister Armin Mößner in der jüngsten Gemeinderatssitzung. In diesem „sensiblen Bereich“ sollte man „auf die Gestaltung achten und passende schmucke Leuchten auswählen“. Dazu gelte es, gemeinsam mit dem Gemeinderat ein Konzept auszuarbeiten.

Aktuell gibt es in der Innenstadt und im Stadtgarten einen „Wildwuchs“ von acht verschiedenen Lampentypen. Künftig sollen es nur noch zwei sein. Insgesamt sind es laut Stadtbauamtsleiter Falk Gfrörer rund 160 Lichtkörper. Favorit der Stadtverwaltung für den Bereich des historischen Stadtzentrums mit Marktplatz, Klosterhof, Hauptstraße und Seitengassen ist die dekorative, an alte Straßenlaternen erinnernde Sechskantleuchte. Bereits bestehende Sechskantleuchten in kleinen Gassen sollen vorerst erhalten bleiben wegen vorhandenen speziellen, kurzen Masten oder Wandmontagen.

Die 60 Castorlampen mit Rundschirmen auf dem Marktplatz, in der Hauptstraße und auf dem Klosterhof werden auf LED-Technik umgerüstet und anschließend auch im Stadtgarten, in der Oetingerstraße, im Walterichsweg, auf dem Ferdinand-Nägele-Platz, in der Grabenstraße im Parkhausbereich und am Parkplatz am Ende der Hauptstraße montiert. Diese Umrüstung bietet der Hersteller Lehner Leuchten an, wobei die vorhandenen Lampenschirme weiterverwendet werden können.

Die Bereiche Karlstraße, Ochsenkreuzungszufahrt, Parkhauszufahrt aus der Stadtmitte, obere Grabenstraße, Brandgasse, Entengasse, Löwengasse, Mittelgasse und die zwei hohen Masten am Ende der Hauptstraße und an der Kreuzung Riesbergstraße sollen Standard-LED-Straßenleuchten erhalten. Die Umrüstung der Lampen ist in den Haushalt 2024 einzuplanen und kann im Zuge der letzten Umstellungsphase erfolgen.

Die geschätzten Gesamtkosten betragen ungefähr 150000 Euro, sie können vom Projektträger Zukunft-Umwelt-Gesellschaft (ZUG) gefördert werden.

Im Bereich des Klosterhofs um die Stadtkirche soll „warmes Licht“ leuchten, in der Innenstadt ist hingegen aus Sicherheitsgründen eine hellere Be- und Ausleuchtung vorgesehen. Durch die Umstellung können pro Jahr rund 26000 Kilowattstunden Strom und rund 15000 Euro eingespart werden, verdeutlichte Gfrörer. Technisch sei es möglich, durch Umklemmen verschiedene Leuchtstärken einzustellen, erklärte er auf Nachfrage von Markus Kiefer (CDU/FWV).

„Wir tendieren zu warmem, für Fledermäuse und Insekten freundlichem Licht“, es gelte „flutlichtartige Beleuchtung zu vermeiden“, auch „Bewegungsmelder wären uns wichtig“, deshalb sollten deren Kosten geprüft werden, unterstrich Ralf Nentwich (MDAL/Die Grünen). Denn damit ließe sich noch mehr Energie einsparen und ließen sich die Lichtemissionen reduzieren. Auch erkundigte sich Nentwich, ob zu einer gewissen Nachtzeit eine komplette Abschaltung möglich wäre. Doch der Rathauschef konterte: Seitens der Ortspolizeibehörde könne die Beleuchtung in der Innenstadt und im Stadtgarten aus Sicherheitsgründen über Nacht nicht abgeschaltet werden und müsse dauerhaft brennen. Indes kann die Fachfirma, die noch per Ausschreibung zu beauftragen ist, die Abstrahlwinkel der Lampen in Einzelfällen so einstellen, dass sie nicht direkt in Schlafzimmerfenster leuchten, und im Stadtgarten nicht nach oben. SPD-Fraktionsvorsitzender Edgar Schäf plädierte dafür, die Beleuchtung im Stadtgarten zu reduzieren, aber: „Ziel sollte eine sicherere Innenstadt sein.“ Johannes Wacker (UL) erachtete hingegen die Beleuchtung im Stadtgarten für sicherheitsrelevant. „Es ist wichtig, dass es dort nachts hell ist.“ Daraufhin schlug der Rathauschef eine nächtliche Begehung vor, sobald einige Lampen auf LED umgestellt sind, „um vor Ort zu sehen, wie verschiedene Lichttöne aussehen und die Beleuchtung wirkt“.

Geschlossen beauftragte das Stadtparlament die Verwaltung, das Konzept weiter auszuarbeiten. Weiter votierte es dafür, die Straßenbeleuchtung im Bereich der historischen Innenstadt auf LED-Sechskantlampen und im Stadtgarten auf LED-Castorlampen umzustellen.

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Erstellt:
7. Juli 2023, 06:00 Uhr

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