Leno erklärt Absage an Nagelsmann
Der Ex-Stuttgarter will nicht mehr auf der Bank sitzen bei der Nationalelf, bei der sich die Ausfälle häufen.
Von sid
Herzogenaurach - Julian Nagelsmann war noch gar nicht angekommen in der einstigen EM-Wohlfühloase Herzogenaurach, da sah er seinen langfristigen WM-Masterplan schon durchkreuzt. Nach zahlreichen verletzungsbedingten Absagen und mit gleich sechs Spielern ohne Länderspielerfahrung ist der Bundestrainer als Improvisationskünstler gefragt. Eine Absage, die nichts mit einer Verletzung zu tun hatte, kam obendrein von Torhüter Bernd Leno. Der Ex-Stuttgarter in Diensten des FC Fulham erklärte seinen Verzicht mit der fehlenden Einsatzperspektive in der Nationalelf. „Sie haben mir gesagt, dass ich dabei wäre, aber kein Spiel bekomme. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, in London zu trainieren“, sagte der neunmalige Nationalspieler.
Statt Leno stehen nun nach der Verletzung von Stammtorwart Marc-André ter Stegen als Torhüter Oliver Baumann (TSG Hoffenheim), Alexander Nübel (VfB Stuttgart) und Jannis Blaswich (RB Salzburg) im Kader für das Auswärtsspiel in Bosnien am Freitag (20.45 Uhr/RTL) und den Klassiker gegen die Niederlande drei Tage später. „Julian weiß, dass ich natürlich immer da bin, wenn sie mich brauchen, und ich dem Team wirklich weiterhelfen kann“, ergänzte Leno und betonte: „Ich bin mit 32 Jahren kein Newcomer mehr, habe nie Ansprüche hinter Manuel (Neuer) und Marc (ter Stegen) gestellt, sondern immer abgeliefert und nie Sprüche geklopft.“
Am Montag hat auch noch Robin Koch von Eintracht Frankfurt aufgrund von Hüftproblemen absagt. Für ihn wurde Nationalspieler Kevin Schade (FC Brentford) nachnominiert. Auch der Leipziger David Raum kann wohl verletzungsbedingt nicht spielen. Zuvor hatten bereits neben ter Stegen und Niclas Füllkrug (Achillessehne) auch Jamal Musiala (Hüftgelenk) und Kai Havertz (Kniegelenk) passen müssen.