Verurteilung wegen Veruntreuung

Meloni zu Le-Pen-Urteil: Millionen Bürger verlieren Vertretung

Wegen des Ausschlusses bei Wahlen nach ihrer Verurteilung wegen Veruntreuung sieht Marine Le Pen Millionen Franzosen um ihre Kandidatin betrogen. Italiens Regierungschefin pflichtet ihr bei.

Italiens rechte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni kann die Verurteilung der französischen Politikerin Marine Le Pen nicht nachvollziehen.

© AP/Alessandra Tarantino

Italiens rechte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni kann die Verurteilung der französischen Politikerin Marine Le Pen nicht nachvollziehen.

Von red/dpa

Italiens rechte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat sich irritiert darüber gezeigt, dass die wegen Veruntreuung verurteilte französische Politikerin Marine Le Pen befristet von Wahlen ausgeschlossen wird. Sie kenne zwar weder die Vorwürfe gegen Le Pen noch die Gründe für eine „solch strenge Entscheidung“, sagte Meloni der Zeitung „Il Messaggero“. „Aber ich glaube nicht, dass irgendjemand, dem die Demokratie am Herzen liegt, sich über ein Urteil freuen kann, das die Vorsitzende einer großen Partei trifft und Millionen Bürgern die Vertretung entzieht.“

Die rechtsnationale Politikerin Le Pen war am Montag wegen der Veruntreuung öffentlicher Gelder schuldig gesprochen worden. Teil der Strafe ist, dass die Rechtsnationale fünf Jahre lang nicht bei Wahlen antreten darf.

Die Strafe tritt sofort in Kraft - anders als eine teils auf Bewährung ausgesetzte Haftstrafe. Le Pen kann damit aller Voraussicht nach nicht bei der Präsidentschaftswahl 2027 kandidieren. Die Politikerin kündigte an, so schnell wie möglich Berufung einlegen zu wollen. Die Chancen sind jedoch gering, dass ein solches Verfahren schnell zum Abschluss kommt.

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Erstellt:
1. April 2025, 11:24 Uhr

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