Boxen
Mike Tyson will gegen Jake Paul „unsterblich“ werden
An diesem Freitag steigt Mike Tyson wieder in den Boxring. Sein Gegner ist ein Influencer, der aber kein Unbekannter in der Boxwelt ist.
Von Michael Bosch
Sich „unsterblich“ machen. Nicht weniger hat Mike Tyson mit seinem Kampf gegen den Influencer Jake Paul vor. Im Alter von 58 Jahren gibt Boxlegende Tyson tatsächlich sein Comeback. Im völlig überzeichneten Netflix-Spektakel gegen Influencer Jake Paul will sich der frühere Box-Weltmeister „unsterblich“ machen.
Einst hat Tyson Evander Holyfield ein Stück vom Ohr abgebissen – nun kehrt das „Enfant terrible“ der Boxwelt in den Ring zurück – und die Bühne könnte kaum größer sein, das Event kaum absurder. 19 Jahre nach Tysons letztem Profikampf, damals verlor er gegen Kevin McBride, hat es der Influencer Jake Paul geschafft, ihn zu einem offiziellen Schwergewichts-Fight zu überreden - trotz schlappen 31 Jahren Altersunterschied. „Wenn ich gewinne, bin ich unsterblich“, sagte Tyson, und fügte an: „Aber wenn es schlecht läuft, will ich nicht in einem Krankenhausbett sterben, sondern im Ring.“
Tyson gegen Paul: Wann und wo findet der Kampf statt?
Der Kampf zwischen Mike Tyson und Jake Paul findet an diesem Freitag, 15. November, im AT&T-Stadium von Arlington/Texas, in dem sonst die Dallas Cowboys aus der NFL spielen, statt. 80.000 Zuschauer werden den Kampf live verfolgen. Für die teuersten Tickets wurden teils astronomische Summen verlangt – das teuerste VIP-Paket soll zwei Millionen US-Dollar gekostet haben.
Wann beginnt der Kampf zwischen Mike Tyson und Jake Paul?
Der Kampf findet in der Nacht von Freitag auf Samstag um 5 Uhr deutscher Zeit (22 Uhr Ortszeit) statt. Allerdings finden vor dem Hauptkampf zwischen Tyson und Paul mehrere Vorkämpfe statt. Bedeutet: Wann genau der Gong zur ersten Runde ertönt, ist nicht ganz klar.
Der wohl wichtigste Vorkampf findet zwischen Katie Taylor und Amanda Serrano statt. Es geht dabei um den Weltmeistertitel im Superleichtgewicht. Beide Kämpferinnen gelten derzeit als die besten Boxerinnen der Welt. Außerdem treten Mario Barrios gegen Abel Ramos und Nerau Goyat gegen Whindersson Nunes an.
Alle Infos zum Boxkampf im Überblick:
- Kampf: Mike Tyson gegen Jake Paul
- Datum: Freitag, 15. November 2024
- Uhrzeit: gegen 22 Uhr (Ortszeit)
- Deutsche Zeit: Samstag, 16. November, 5 Uhr
- Übertragung: bei Netflix
Tyson gegen Paul: Wie wird geboxt?
Die Distanz des Kampfes beträgt acht Runden zu je zwei Minuten. Schutzhelme sind nicht vorgesehen.
Mike Tyson gegen Jake Paul live im Free-TV?
Den Kampf kann man ausschließlich auf Netflix verfolgen. Eine Übertragung im linearen TV wird es nicht geben. Der Streamingdienst hat im Vorfeld eine dreiteilige Hochglanz-Doku produziert, um die Werbetrommel zu rühren.
Mike Tyson gegen Jake Paul kostenlos schauen (live)?
Da der Kampf nur auf Netflix zu sehen ist, braucht es ein Netflix-Abo. Die Preise starten bei 4,99 Euro mit Werbung und gehen bis 17,99 Euro in der Premium-Version.
Mike Tyson gegen Jake Paul: Gibt es eine Wiederholung?
Wem die Live-Übertragung zu früh (beziehungsweise zu spät) ist, kann den Kampf hinterher in einer Wiederholung anschauen. Allerdings: auch die wird es nur auf Netflix geben.
Was verdienen Jake Paul und Mike Tyson?
Insgesamt, so wird spekuliert, sollen Tyson und Paul jeweils rund 40 Millionen Dollar einnehmen. Ob der Kampf das Geld aus Zuschauersicht wert sein wird, ist allerdings fraglich. Ist Tysons Schlag auch nur ansatzweise so verheerend wie damals, als er 1986 Ali-Bezwinger Trevor Berbick ausknockte und als neuer Weltmeister die Welt schockierte? Kann der mit Youtube-Videos bekannt gewordene Paul, der erst vor vier Jahren ins Boxgeschäft eingestiegen ist, den alten Mann in den acht Runden à zwei Minuten zermürben?
Wie ist die Bilanz von Jake Paul?
Bislang gewann Paul zehn seiner elf Box-Kämpfe, die meisten von ihnen gegen MMA-Fighter - die einzige Niederlage gab es im Vorjahr gegen Tommy Fury, Halbbruder des Ex-Champs Tyson Fury und eben Profiboxer. Paul, so Tyson, sei durch Zeitungen und TV zum „Killer“ hochstilisiert worden, er jedoch sei ein „Natural Born Killer“ - zum Töten geboren. Allgemein eint sie wenig außer der Tatsache, dass sie im US-Wahlkampf beide Donald Trump unterstützten.
Und wortkarg sind sie auch nicht. „Ich glaube, dass er Angst hat. Wenn nicht, wird er eine große Überraschung erleben“, tönte Tyson und konnte sich von Paul anhören, dass jener ihm „das Boxen beibringen“ werde. Tatsächlich stellt sich die Frage nach Tysons Fitnesszustand, denn der erste Termin am 20. Juli war wegen eines Magengeschwürs verschoben worden. Überhaupt stand er 2020 bei einem Schaukampf gegen den früheren Weltmeister Roy Jones junior letztmals im Ring.
Mit Material von SID.