Sensible Daten des US-Finanzministeriums

Musk-Mitarbeiter erhielt „versehentlich“ Bearbeitungsrechte

Ein Mitarbeiter des Teams von Präsidentenberater Elon Musk hat offenbar aufgrund eines Versehens sensible Daten des US-Finanzministeriums bearbeiten können, wie ein Mitarbeiter des Finanzministeriums unter Eid erklärte.

Präsidentenberater Elon Musk: Einer seiner Mitarbeiter hat offenbar aufgrund eines Versehens sensible Daten des US-Finanzministeriums bearbeiten können.

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Präsidentenberater Elon Musk: Einer seiner Mitarbeiter hat offenbar aufgrund eines Versehens sensible Daten des US-Finanzministeriums bearbeiten können.

Von red/AFP

Ein Mitarbeiter des Teams von Präsidentenberater Elon Musk hat offenbar aufgrund eines Versehens kurzzeitig sensible Daten des US-Finanzministeriums bearbeiten können. Wie ein Mitarbeiter des Ministeriums am Dienstag (Ortszeit) vor einem Bundesrichter unter Eid sagte, sollte der Mitarbeiter Marko Elez von Musks Abteilung für staatliche Effizienz (Doge) nur Lesezugriff auf die persönlichen Daten von Millionen Amerikanern erhalten - stattdessen wurden ihm jedoch auch Bearbeitungsrechte erteilt. Er habe jedoch keine unbefugten Änderungen vorgenommen.

Der 25-jährige Elez war am Freitag aus Musk Abteilung zurückgetreten - allerdings wegen rassistischer Äußerungen. Kurz darauf verkündete Musk, dass Elez wieder eingestellt werden würde. „Irren ist menschlich“, erklärte Musk dazu im Onlinedienst X.

Elez war einer von zwei Doge-Angestellten, die Zugriff auf das Zahlsystem des Finanzministeriums erhalten hatten. Dies hatte massive Kritik und große Besorgnisse ausgelöst. Finanzminister Scott Bessent versicherte jedoch in der vergangenen Woche, dass die Doge-Mitarbeiter nur einen „Lesezugriff“ hätten und die Daten nicht ändern könnten. 

Auszahlungen aller Bundesbehörden abgewickelt

Laut der Aussage des Ministeriumsmitarbeiters Joseph Gioeli, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, wurde Erez am Mittwoch vergangener Woche aber der Bearbeitungszugriff auf das System eingeräumt. Am folgenden Morgen sei der Fehler dann bemerkt und behoben worden. 

Eine erste Untersuchung sei zu dem Schluss gekommen, dass im Laufe von Elez’ Bearbeitungszugriff auf die Daten „keine unbefugten Handlungen“ stattgefunden hätten, sagte Gioeli vor Gericht.

Über das System des Finanzministeriums, auf das Doge-Mitarbeiter den Zugriff erhielten, werden die Auszahlungen aller Bundesbehörden abgewickelt. Diese haben ein Gesamtvolumen von mehr als sechs Billionen Dollar (5,8 Billionen Euro) jährlich. Darunter sind etwa Sozialhilfezahlungen, Leistungen der Krankenversicherung Medicare, Gehälter der Bundesbeschäftigten, Steuererstattungen wie auch Zahlungen an für den Staat arbeitende Privatunternehmen. Das System enthält zahlreiche sensible Daten.

Trotz Bessents Erklärung, dass nur ein „Lesezugriff“ gewährt worden sei, hatte ein Richter am vergangenen Samstag den Zugang der Doge-Mitarbeiter zu dem System untersagt. Eine interne Bewertung des Finanzministeriums kam zu dem Schluss, dass der Zugriff von Doge auf das Zahlsystem die bislang „größte Bedrohung von innen“ sei, mit der die Ministeriumsabteilung für fiskalische Dienstleistungen jemals konfrontiert gewesen sei, wie US-Medien berichteten. 

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Erstellt:
12. Februar 2025, 15:52 Uhr

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