Mutmaßliches IS-Mitglied angeklagt
Ein in Esslingen festgenommener Iraker soll im Auftrag des IS einen Sprengstoffanschlag geplant haben.
Von dpa/AFP
Karslruhe/Esslingen/Stuttgart - Die Bundesanwaltschaft hat vor dem Oberlandesgericht Stuttgart Anklage gegen ein mutmaßliches Mitglied der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) erhoben. Wie die Karlsruher Behörde mitteilte, wirft sie Mahmoud A. neben der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung auch die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vor. Der Iraker soll im Auftrag des IS einen Sprengstoffanschlag geplant haben.
Den Ermittlungen zufolge soll sich A. als Heranwachsender im Mai 2016 der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat angeschlossen haben. In der Folge soll er bis Oktober 2017 für den IS im Irak gekämpft haben und sich dann bis 2022 in der Türkei für den IS betätigt haben.
Im Oktober 2022 soll er dann nach Deutschland gereist sein, wo er ab Januar diesen Jahres einen Sprengstoffanschlag geplant haben soll. Er habe sich „im Internet über die Herstellung eines geeigneten Sprengsatzes informiert“ und sich die „hierfür erforderlichen Chemikalien sowie Bauteile für eine Zündvorrichtung“ verschafft, teilte die Bundesanwaltschaft weiter mit. Zu einer Umsetzung seines Anschlagsplans kam es nicht.
Der Iraker war im Juni in Esslingen am Neckar festgenommen worden. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Der Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Stuttgart muss nun entscheiden, ob er einen Prozess ansetzt.