Olympische Spiele
Nach Trainingsvideo – Dressur-Olympiasiegerin Dujardin suspendiert
Die dreimalige Olympiasiegerin Charlotte Dujardin darf bei den Spielen von Paris nicht antreten. Ein Video, in dem Dujardin ein Pferd mehrmals mit einer Peitsche schlägt, führt zu ihrer Sperre.
Von red/dpa
Die dreimalige Dressur-Olympiasiegerin Charlotte Dujardin aus Großbritannien hat ein Fehlverhalten im Training eingeräumt und wird nicht bei den Olympischen Spielen in Paris antreten.
Der Weltverband FEI teilte mit, dass Dujardin vorläufig suspendiert worden sei. Die 39-Jährige habe bis zum Abschluss von Untersuchungen wegen eines Videos selbst darum gebeten. Auf dem Video sei zu sehen, wie Dujardin gegen das Wohlergehen eines Pferdes handele. Sie selbst habe zugegeben, dass ihr Verhalten unangemessen gewesen sei.
Die TV-Show Good Morning Britain veröffentlichte am Mittwochmorgen das Video. Darauf ist zu sehen, wie Dujardin ihr Pferd mehrfach mit einer Peitsche schlägt.
Charlotte Dujardin, Britain's joint-most decorated female Olympian, has been provisionally suspended & will not compete at Paris 2024.This video has emerged of the dressage star which she said showed her 'making an error of judgement'. pic.twitter.com/PQ9rPQTD04 — Good Morning Britain (@GMB) July 24, 2024
Zunächst hatte die FEI mitgeteilt, dass Dujardin für sechs Monate suspendiert worden sei und stellte später klar, dass diese Maßnahme auf unbestimmte Zeit in Abhängigkeit der Untersuchung gelte. Damit wird bei Olympia in Paris eine der größten Konkurrentinnen des deutschen Dressur-Teams um Jessica von Bredow-Werndl fehlen.
Dujardin entschuldigt sich
Auf dem vier Jahre alten Video sei zu sehen, wie sie während einer Trainingseinheit eine Fehlentscheidung treffe, teilte Dujardin über die sozialen Netzwerke mit. Sie habe beschlossen, sich vorläufig aus allen Wettkämpfen zurückzuziehen - einschließlich der Olympischen Spiele in Paris, schrieb sie weiter.
„Was passiert ist, war überhaupt nicht meine Art und spiegelt nicht wider, wie ich meine Pferde trainiere oder meine Schüler unterrichte, aber es gibt keine Entschuldigung“, hieß es in der Stellungnahme. „Ich schäme mich zutiefst und hätte in dem Moment ein besseres Beispiel abgeben sollen.“
Dujardin selbst beschrieb nicht, was auf dem Video zu sehen ist. „Ich entschuldige mich aufrichtig für mein Verhalten“, hieß es in ihrem Statement. Sie sei verzweifelt, dass sie alle enttäuscht habe, einschließlich ihres britischen Teams, Fans und Sponsoren. Sie werde vollständig mit der FEI und den britischen Verbänden kooperieren und sich nicht weiter äußern, bis das Verfahren abgeschlossen sei.
Becky Moody mit Jagerbomb rückt nach
FEI-Präsidentin Ingmar De Vos äußerte sich „tief enttäuscht“ über den Fall. Das Wohlergehen der Pferde dürfe nicht beeinträchtigt werden. Dujardin habe aufrichtige Reue gezeigt.
An Stelle der Einzel-Olympiasiegerin der Spiele 2012 in London und 2016 in Rio könnte nun Becky Moody mit Jagerbomb nachrücken, die bisher deutlich schwächer reitet.