Nach Unfall und Waffenfund: Verdächtiger flieht trotz Handschließen

Zwei Männer begehen in Aspach Unfallflucht. Später finden Polizisten Drogen, Waffen, Geld und Handys.

Die Ermittlungen der Polizei dauern an. Symbolfoto: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Die Ermittlungen der Polizei dauern an. Symbolfoto: Tobias Sellmaier

Aspach/Marbach am Neckar/Steinheim an der Murr. Ein Großeinsatz der Polizei hat am Mittwoch für Aufsehen in Marbach am Neckar gesorgt. Das Polizeipräsidium Ludwigsburg fahndete unter anderem auch mittels eines Polizeihubschraubers und Polizeihunden nach einer geflüchteten Person.

Diesem Einsatz war eine verdächtige Wahrnehmung in Steinheim an der Murr-Höpfigheim vorausgegangen. Anwohnern der Schafäckerstraße war kurz vor 9 Uhr ein beschädigter BMW am Ende der Sackgasse aufgefallen. Die vermeintlichen Insassen begutachteten das stark beschädigte Auto.

Fahrer und Beifahrer zeigen sich unkooperativ

Als kurze Zeit später die alarmierte Polizei vor Ort eintraf, reagierten die beiden Männer, bei denen es sich vermutlich um Fahrer und Beifahrer handelt, laut Polizeiangaben unkooperativ. Darüber hinaus hatte es den Anschein, als ob beide Personen unter dem Einfluss von Drogen stehen könnten.

Im Zuge der weiteren Ermittlungen vor Ort wurde bekannt, dass es gegen 8.25 Uhr auf dem Autobahnzubringer (Bundesstraße 328) bei Großaspach zu einer Unfallflucht gekommen war. Es erhärtete sich der Verdacht, dass der festgestellte BMW in diesen Unfall verwickelt gewesen sein dürfte. Mutmaßlich war der BMW an einer gerade auf Grün umgesprungenen Ampel auf das Auto einer 47 Jahre alten Frau aufgefahren, die hierdurch leicht verletzt worden war.

Hierauf wurde der BMW beschlagnahmt und abgeschleppt. Im Fahrzeug entdeckte die Polizei im weiteren Verlauf einen vierstelligen Bargeldbetrag sowie mehrere Handys und eine kleine Menge Betäubungsmittel. Darüber hinaus fanden die Einsatzkräfte nach einem weiteren Zeugenhinweis im Bereich der Schafäckerstraße eine versteckte Tasche. In dieser Tasche befanden sich zwei Schusswaffen und Munition. Diese wurden ebenfalls beschlagnahmt. Eine der Waffen dürfte laut Angaben des Polizeipräsidiums Ludwigsburg aus einem Einbruch in ein Wohnhaus in Heilbronn aus dem vergangenen Jahr stammen.

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Die bereits vorläufig festgenommenen Tatverdächtigen, denen Handschließen angelegt und die durchsucht worden waren, wurden nun getrennt voneinander zum Polizeirevier Marbach gebracht. Im Zuge des Transports gelang einem der Männer allerdings die Flucht. Er riss sich aus dem Griff eines Polizeibeamten los und flüchtete in Richtung der Marbacher Innenstadt. Vermutlich war es ihm zuvor auf unbekannte Weise gelungen, die Handschließen zu manipulieren. Trotz der sofort durchgeführten breit angelegten Fahndungsmaßnahmen konnte der Tatverdächtige nicht mehr festgestellt werden.

Durchsuchungen auch in Böblingen und Sindelfingen

Der zweite Tatverdächtige, ein 27 Jahre alter Mann aus dem Landkreis Böblingen, wurde im weiteren Verlauf zum Polizeirevier Marbach gebracht. Im Anschluss wurden Durchsuchungsmaßnahmen in Böblingen und Sindelfingen vorgenommen, die von einem Spezialeinsatzkommando des Polizeipräsidiums unterstützt wurden. Es wurden unter anderem weitere Handys beschlagnahmt.

Der 27-jährige Tatverdächtige, der nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis ist und sich einer Blutentnahme unterziehen musste, wurde im Anschluss an die polizeilichen Maßnahmen auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittlungen und Fahndungsmaßnahmen dauern derzeit an. pol

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Erstellt:
22. August 2024, 20:02 Uhr

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