Neue Klassenräume im Holzmodulbau

Der Murrhardter Gemeinderat gibt grünes Licht für den Erweiterungsbau an der Walterichschule und Herzog-Christoph-Schule. Er umfasst vier Klassenzimmer sowie weitere Räume für verschiedene Fördermöglichkeiten. Die Kosten werden auf 1,6 Millionen Euro geschätzt.

Im Rat wurde auch diskutiert, ob der Abriss der alten Turnhalle nicht hätte später erfolgen können. Foto: Stefan Bossow

© Stefan Bossow

Im Rat wurde auch diskutiert, ob der Abriss der alten Turnhalle nicht hätte später erfolgen können. Foto: Stefan Bossow

Von Elisabeth Klaper

Murrhardt. Die Walterichschule und Herzog-Christoph-Schule haben ob der erheblich gestiegenen Schülerzahlen Bedarf an zusätzlichen Räumen, zudem benötigt die Walterichschule als Gemeinschaftsschule mit unterschiedlichen Unterrichtsniveaus mehr Platz. Insofern hatte der Gemeinderat bereits Ende Juni der Stadtverwaltung grünes Licht gegeben, um die Schaffung zusätzlicher Klassenzimmer auf dem Gelände der alten Turnhalle vorzubereiten.

In der jüngsten Sitzung stellte Bürgermeister Armin Mößner die Pläne für einen Erweiterungsbau in Holzmodulbauweise mit vier Klassenzimmern und zwei sogenannte Differenzierungsräumen vor, der an den alten Werkraumbau angebaut wird. Diese Variante entspricht dem Wunsch der Schulleitungen: Vorgesehen sind 490 Quadratmeter Grundfläche und zwei Stockwerke mit vier Klassenzimmern zu je rund 61 Quadratmetern bei drei Metern Raumhöhe. Pro Stockwerk kommt je ein Differenzierungsraum für vielseitige Einsatzzwecke mit rund 40 Quadratmetern hinzu. Mit diesen Räumlichkeiten können in der Gemeinschaftsschule Schülergruppen gezielt parallel gefördert und unterstützt werden.

Ein Windfang im Erdgeschoss und ein Treppenhaus im Innern runden den Erweiterungsbau ab. Damit er zur neuen Sporthalle passt, soll er eine identische Holzfassade sowie ähnliche Farbtöne bei der Attika, den Fenstern und Türen erhalten. Nach bisheriger Schätzung wird der Bau rund 1,6 Millionen Euro kosten und nach vorläufiger Zusage über die Schulbauförderung des Landes mit 300000 Euro gefördert.

Die Fraktionssprecher stellten etliche Nachfragen zu verschiedenen Aspekten. Martin Stierand (MDAL/Die Grünen) erkundigte sich nach einer Hochrechnung zur Entwicklung der Schülerzahlen, die jedoch schwierig sei wegen vielen Unbekannten, erwiderte Mößner. Für den Zuschuss gebe es bisher nur besagte vorläufige Zusage, aber noch keinen Zuwendungsbescheid: „Das werden wir nochmals genauer prüfen und nachhaken, ob es eine höhere Förderung gibt“, erklärte der Rathauschef.

Elisabeth Zenker (SPD) wollte Genaueres zur Holzmodulbauweise wissen. Diese ermögliche eine schnelle Montage und Demontage, zudem gebe es eine verpflichtende Rückkaufsumme nach fünf Jahren, erläuterte Stadtbauamtsleiter Falk Gfrörer, und das Gebäude sei modular auf- und abbaubar, ergänzte Mößner. Im rund 1,7 Meter breiten Gang zwischen Werkraumbau und Modulbau, wo die (Flucht-)Treppe vorgesehen ist, sollte eine Leuchte installiert werden, forderte Zenker.

Wolfgang Hess (UL) kritisierte, dass die alte Turnhalle „ganz schnell“ abgerissen wurde: „Den Stress hätten wir nicht gebraucht.“ Die Herstellung der Versorgungsleitungen für die neue Sporthalle sei nur in den Sommerferien möglich gewesen, auch habe man mehr Zeit für die Entscheidung über die Raumgröße und das Raumprogramm des Erweiterungsbaus benötigt, konterte der Rathauschef. Eigentlich war die Fertigstellung des Modulbaus schon früher geplant, ursprünglich hatte man sich sogar den Schuljahresbeginn 2023/24 erhofft. Hess hakte nach, bis wann dieser nun fertig wird: Die Ausschreibung erfolge im Januar, die Vergabe im März, die Montage im Sommer und die Inbetriebnahme zu Beginn des Schuljahrs 2024/25, erklärte Gfrörer. Das Stadtbauamt übernehme die Ausschreibung, Planung und Bauleitung, sagte der Stadtbauamtsleiter auf Nachfrage von Rolf Kirschbaum. Der Erweiterungsbau sei hochwertig und „keine Schuhschachtel“, konterte Gfrörer eine etwas saloppe Umschreibung des CDU/FWV-Stadtrats.

„Die Ansicht wird nachgeliefert“, damit man sieht, wie der Modulbau an den Werkraumbau angrenzt, sagte der Bürgermeister Gerd Linke (MDAL/Die Grünen) zu. Edgar Schäf (SPD) hakte nach, ob der Parkplatz zwischen der alten Turnhalle und der Festhalle wie bisher bestehen bleibt.

Die Fraktionssprecher thematisierten auch die Bedeutung des Pausenhofs: Dessen Erweiterung sei geplant, wofür der Bereich vor den neuen Klassenzimmern genutzt, die Fläche der alten Turnhalle eingeebnet und das Umfeld der neuen Sporthalle gestaltet werde, was zusammen rund 150 Quadratmeter ergebe. Zudem müsse man den Verlust einiger Parkplätze ausgleichen, kündigte der Bürgermeister an.

Daraufhin beauftragte das Stadtparlament geschlossen die Stadtverwaltung, den Erweiterungsbau in Modulbauweise für vier Klassenzimmer, zwei Differenzierungsräume inklusive Innentreppenhaus auszuschreiben.

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Erstellt:
9. Dezember 2023, 06:00 Uhr

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