Bitcoin knackt Rekordhoch
Nichts für nervenschwache Anleger
Der Bitcoin ist hochspekulativ und nichts für risikoscheue Anleger. Doch ignorieren lässt sich die Kryptowährung nicht länger, kommentiert unser Autor Jonas Schöll.
Von Jonas Schöll
Es ist schon beeindruckend: Ein Bitcoin ist mehr als 100 000 Dollar wert. Und es ist möglich, dass alles so weiter geht und die Digitalwährung in einem Jahr über die 200 000er-Marke klettert. Kein Wunder, dass sich jetzt viele private Anleger, die bislang den Bitcoin mieden, ärgern und die Frage stellen, ob ihnen nicht viel Geld durch die Lappen geht. Das war schon so, als der Bitcoin 10 000 Dollar kostete. Als er 50 000 Dollar kostete. Als er 90 000 Dollar kostete. Gehört er jetzt endgültig ins Depot?
Es gibt durchaus Argumente, diese Frage zu bejahen. Aus der schmuddeligen Zockerwährung ist eine ernstzunehmende Anlageklasse geworden. Die Wall Street liebt die Cyberdevise. Immer mehr professionelle Anleger investieren in den Bitcoin. Und mit der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten steht jetzt der größte Finanzmarkt der Welt kurz vor einer kryptofreundlichen Regulierung der Industrie.
Die Blase platzt – alle Jahre wieder
Klar ist aber auch – der Bitcoin ist nichts für schwache Nerven. Die Blase platzt – alle Jahre wieder. Seit Einführung der größten Digitalwährung im Jahr 2009 folgen auf epische Rallyes brutale Kursabstürze. Nach dem Rekordhoch vom März ging es rapide bergab. Doch bislang galt für den Bitcoin stets: Auf Boom folgte Crash, doch stabilisierte sich der Kurs stets über vorherigen Tiefständen und erreichte später neue Rekordhochs.
Wie bei allen Kapitalmarktprognosen trifft auch für Kryptoanlagen die alte Börsenregel zu – die Wertentwicklung der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Ein Bitcoin-Totalabsturz ist also nicht auszuschließen. Trotzdem kann man nicht ausblenden, dass die Finanzindustrie mittlerweile so viel Geld in Kryptoinfrastruktur investiert hat, dass ein völliger Niedergang unwahrscheinlich ist.