Nur der Ex-Weltmeister ist besser
Backnanger Leichtgewichtler Wladislaw Baryshnik boxt sich beim Weltcup in Köln ins Finale vor.

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Unterlag im Finale dem Franzosen Sofiane Oumiha: Der Backnanger Wladislaw Baryshnik. Foto: Imago
Von Uwe Flegel
Am Ende war es der französische Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro und Leichtgewichts-Weltmeister von 2017, der den Backnanger Wladislaw Baryshnik beim Box-Weltcup in Köln stoppte. Nach Punkten verlor der Schwabe das Finale der Klasse bis 63 Kilogramm gegen den favorisierten Sofiane Oumiha mit 0:5. Bereits im vergangenen Jahr war der Franzose für den Deutschen Endstation gewesen. Dennoch darf der Kämpfer des KSC Backnang mit seiner Vorstellung absolut zufrieden sein, obwohl er vor dem Turnier zumindest mit einem Auge auf den Sieg geschielt hatte.
24 Jahre alt ist Wladislaw Baryshnik mittlerweile. Sein großes Ziel ist das Ticket zu den auf diesen Sommer verlegten Olympischen Spiele in Tokio. Dafür kämpft und schindet sich der Schwabe jeden Tag am Olympiastützpunkt in Heidelberg. Beim Cologne-Cup, einem der wichtigsten Turniere im sogenannten Amateurboxen, wollte er deshalb zum Abschluss des Jahres nochmals eine Duftmarke setzen. Auch weil in Zeiten von Corona die Qualifikationsregeln nicht völlig geklärt sind. Das Turnier in Köln durchaus eine Rolle spielen kann, falls die eigentlich vorgesehenen Wettbewerbe nicht problemlos möglich sind.
Deshalb war es für den zweifachen Deutschen Meister sowie Bronzemedaillengewinner der U-22-Europameisterschaft 2018 schon mal sehr wichtig, dass er in seinem ersten Vergleich in Köln gegen den jungen Schweriner David Gkevorgkian zum einem deutlichen 5:0-Punktsieg kam. Zumindest in der nationalen Rangliste war damit schon einmal die Reihenfolge geklärt worden.
Im Finale stand dem Backnanger Boxer dann aber ein ganz anderes Kaliber gegenüber. Immerhin zählt der 26-jährige Sofiane Oumiha weltweit zu den besten Kämpfern seiner Gewichtsklasse, nimmt in der Weltrangliste des Amateur-Boxverbands den vierten Rang ein. Der Franzose war dann auch im Kölner Finale der bessere Mann. Wobei bei dem 5:0 mit dem Deutschen Ralf Ruhnau und dem Kroaten Sanjin Zmikic zwei der fünf Kampfrichter eine der drei Runden an Wladislaw Baryshnik vergaben. Ganz reichte es dem Schwaben eben noch nicht, den Medaillenkandidaten von Tokio richtig in Bedrängnis zu bringen.
Auf dem Weg zum für Juni geplanten Welt-Qualifikationsturnier hat der Backnanger Kämpfer zumindest bewiesen, dass er den richtigen Kurs eingeschlagen hat. Ob es am Ende dann auch für das Ticket nach Japan reicht, wird sich zeigen. Wladislaw Baryshnik selbst ist jedenfalls durchaus zuversichtlich und sagt: „Ich fühle mich gut und bin fit.“