Regierungsbildung

Österreichs Staatsoberhaupt fordert Kompromisse

Nach den gescheiterten Koalitionsverhandlungen von FPÖ und ÖVP klinkt sich das Staatsoberhaupt ein. Alexander Van der Bellen will sondieren, welcher Weg aus der Sackgasse führt.

Der Präsident kritisiert die mangelnde Kompromissbereitschaft in der österreichischen Politik.

© Max Slovencik/APA/dpa

Der Präsident kritisiert die mangelnde Kompromissbereitschaft in der österreichischen Politik.

Von dpa

Wien - Nach dem Scheitern der Koalitionsgespräche von FPÖ und ÖVP will Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit den Parteien ausloten, welche Optionen aus der politischen Sackgasse führen. Dazu werde er sich in den nächsten Tagen mit den Parteivertretern treffen, sagte Van der Bellen. 

Er ermahnte die Politiker, endlich wieder aufeinander zuzugehen. "Der Kompromiss ist in Verruf geraten", sagte das Staatsoberhaupt. Aber ohne dieses "österreichische Erfolgsrezept" werde es nicht gehen. Er forderte die parlamentarischen Parteien auf, sich auf das Staatsganze zu konzentrieren. 

Mehrere Varianten möglich

Als Lösungen aus der derzeitigen Situation zählte das Staatsoberhaupt mehrere mögliche Optionen auf: Neuwahlen in einigen Monaten, eine neue Minderheitsregierung unter Duldung des Parlaments, oder eine Expertenregierung. Zudem schloss Van der Bellen nicht aus, dass sich Parteien in einem weiteren Anlauf doch noch auf eine tragfähige Koalition einigen könnten.

Die FPÖ hatte im Herbst 2024 die Parlamentswahl gewonnen. Ein erster Versuch zur Bildung einer Dreier-Koalition von ÖVP, sozialdemokratischer SPÖ und liberalen Neos war gescheitert. Danach erklärte die ÖVP Zweier-Gespräche mit der SPÖ für sinnlos. Als Konsequenz erhielt Kickl im Januar den Auftrag, eine Regierung zu bilden.

FPÖ-Chef Herbert Kickl, der Kanzler Österreichs werden wollte, ist kurz vor seinem Ziel doch noch gescheitert. (Archivbild)

© Georg Hochmuth/APA/dpa

FPÖ-Chef Herbert Kickl, der Kanzler Österreichs werden wollte, ist kurz vor seinem Ziel doch noch gescheitert. (Archivbild)

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Erstellt:
12. Februar 2025, 15:12 Uhr
Aktualisiert:
12. Februar 2025, 19:12 Uhr

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