Bundesbildungsminister

Özdemir fordert härtere Gangart bei antisemitischem Verhalten von Schülern

Bundesbildungsminister Cem Özdemir spricht sich für schärfere Maßnahmen gegenüber antisemitisch auffälligen Schülern aus. Die Gründe.

Cem Özdemir sagt dem Antisemitismus an Schulen den Kampf an. (Archivbild)

© dpa/Bernd Weißbrod

Cem Özdemir sagt dem Antisemitismus an Schulen den Kampf an. (Archivbild)

Von red/AFP

Bundesbildungsminister Cem Özdemir (Grüne) hat sich für schärfere Maßnahmen gegenüber antisemitisch auffälligen Schülern ausgesprochen. „Wir haben in Schulen teilweise die Situation, dass jüdische Kinder zu ihrem Schutz aus den Klassen genommen werden müssen. Wir sollten dieses Prinzip umdrehen“, sagte Özdemir dem „Tagesspiegel“ (Donnerstagausgabe).

Wenn Eltern mit antisemitischem Zeug ihre Kinder agitieren, müssen die Eltern an die Schulen zitiert werden. Im Zweifelsfall muss das Kind gehen, das sich antisemitisch verhält.“

Özdemir macht sich Sorgen um Wissenslücken

Weiter sagte Özdemir, er sei angesichts Umfragen zu massiven Wissenslücken, insbesondere bei der jüngeren Generation, besorgt. „Es darf nicht sein, dass mehr als jeder zehnte Deutsche im Alter zwischen 18 und 29 Jahren den Begriff Holocaust noch nie gehört hat und dass 40 Prozent nicht wissen, dass sechs Millionen Jüdinnen und Juden während des Holocausts getötet wurden“, sagte der Minister. 

Gerade in zunehmend heterogen zusammengesetzten Klassenzimmern müsse das Wissen um die Schoa und das daraus folgende Handeln immer wieder neu erklärt und vermittelt werden. „Kein Mensch kommt als Antisemit auf die Welt, sondern die Kinder werden dazu erzogen.“

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Erstellt:
20. März 2025, 08:08 Uhr
Aktualisiert:
20. März 2025, 08:47 Uhr

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