US-Wahl
Politiker gratulieren Donald Trump zum sich abzeichnenden Wahlsieg
Olaf Scholz, Annalena Baerbock, Emmanuel Macron und andere hochrangige Politiker haben Donald Trump gratuliert, nachdem sich dessen Sieg bei der US-Wahl nun abzeichnet.
Von Isabelle Vees/AFP/dpa
Die ersten deutschen Politiker haben dem US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump zu seinem sich abzeichnenden Wahlerfolg gratuliert. „Donald Trump hat die Wahl gewonnen. Dazu gratulieren wir“, sagte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Mittwoch in Berlin nach der Rückkehr von einer Ukraine-Reise.
Ich gratuliere @realDonaldTrump zur Wahl zum US-Präsidenten. Gemeinsam arbeiten Deutschland und die USA seit langem erfolgreich zusammen, um Wohlstand und Freiheit auf beiden Seiten des Atlantiks zu fördern. Das werden wir zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger fortsetzen. — Bundeskanzler Olaf Scholz (@Bundeskanzler) November 6, 2024
Deutsche Politiker gratulieren Trump
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gratuliert dem Republikaner auf der Onlineplattform X. Er macht auf die jahrelange Zusammenarbeit aufmerksam, mit dem Ziel Wohlstand und Freiheit auf beiden Seiten des Atlantiks zu fördern. „Das werden wir zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger fortsetzen“, schreibt der SPD-Politiker.
Christian Lindner (FDP) wünscht dem Präsidenten Trump „ Fortune“ und Weisheit. „Europa sollte ihm die Hand ausstrecken“, schreibt er auf seinem X-Account. Nun sei keine Zeit für überhebliche Kommentare über den Atlantik, sondern für Diplomatie. Er schreibt weiter: „ In EU, NATO und auch in Berlin müssen wir jetzt dringlicher denn je unsere wirtschafts- und sicherheitspolitischen Hausaufgaben erledigen.“
CDU-Chef Friedrich Merz betont auf X: „Das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika reicht in seiner Verantwortung wie kein zweites auf der Welt über die eigenen Landesgrenzen hinaus.“ Dafür wünsche er dem gewählten Präsidenten viel Erfolg bei der Wahrnehmung der zentralen Rolle Amerikas für Frieden, Freiheit und Sicherheit in der Welt.
Trump und MAGA-Bewegung als AfD-Vorbild
Auf X gratuliert AfD-Chefin Alice Weidel dem Wahlsieger und wünscht viel Glück und Gottes Segen. Dazu schreibt sie: „Nicht das woke Hollywood hat diese Wahl entschieden, sondern die arbeitende amerikanische Bevölkerung.“ Im Video, das sie dazu veröffentlicht hat, spricht sie von einer Wahl gegen Massenmigration, den wirtschaftlichen Niedergang, Klimaideologie, Gender und die gesamte Kriegspropaganda.
In einem Interview mit dem Deutschlandfunk am Morgen, äußerte sich Weigel zu Trump und seiner MAGA-Bewegung („Make America Great Again“) und benannte dies als Vorbild für die AfD. Der Thüringer Landeschef der Partei, Björn Höcke, schloss sich den Glückwünschen an und bezeichnet Trump als wichtigsten Präsidenten der modernen Geschichte.
Glückwünsche aus Italien
Auch Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat Donald Trump ihre Glückwünsche zugesprochen: „Italien und die USA sind Schwester-Nationen, die durch ein unerschütterliches Bündnis, gemeinsame Werte und eine historische Freundschaft verbunden sind“, schrieb Meloni auf der Plattform X.
Die strategische Verbindung der beiden Staaten würde nun noch stärker werden. „Frohes Schaffen, Herr Präsident!“, schrieb die Regierungschefin weiter.
Scholz und Macron stimmten sich ab
Angesichts der Entwicklung der Wahl haben sich Olaf Scholz und der französische Präsident Emmanuel Macron am Morgen telefonisch abgestimmt. „Man hat vereinbart, sich dazu eng miteinander zu koordinieren“, teilte ein Regierungssprecher in Berlin mit. Weitere Inhalte des Gesprächs wurden zunächst nicht bekannt.
Macron schrieb nach dem Telefonat auf X: „Wir werden uns in diesem neuen Kontext für ein geeinteres, stärkeres, souveräneres Europa einsetzen. In Kooperation mit den USA und indem wir unsere Interessen und Werte verteidigen.“
„Glückwünsche, Präsident Donald Trump“, schrieb Macron im Onlinedienst X. „Bereit zur Zusammenarbeit, wie wir es schon vier Jahre getan haben“, schrieb Macron weiter. „Mit Ihren Überzeugungen und den meinen. Mit Respekt und Ehrgeiz. Für mehr Frieden und Wohlstand“, fügte er hinzu.
Der britische Premierminister Keir Starmer verwies auf die „besondere Beziehung“ zwischen Großbritannien und den USA und äußerte die Hoffnung auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit. „Als engste Verbündete stehen wir Seite an Seite bei der Verteidigung unserer gemeinsamen Werte Freiheit, Demokratie und Unternehmertum.“
Donald Trumps Rolle in der Nato
Nato-Generalsekretär Mark Rutte äußerte die Hoffnung auf eine führende Rolle Trumps in der Nato: „Seine Führungskraft wird erneut der Schlüssel zum Erhalt der Stärke unseres Bündnisses sein“, schrieb Rutte. Trump hatte den Nato-Verbündeten mit dem Ende des Beistandspakts gegen Russland gedroht, wenn sie ihre Verteidigungsausgaben nicht erhöhen.
Ukraine
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gratulierte Trump zu einem „beeindruckenden Wahlsieg“. Zugleich äußerte er in Online-Netzwerken die Hoffnung, dass Trump der Ukraine helfen werde, zu einem „gerechten Frieden“ zu kommen. Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, die Unterstützung für Kiew im Abwehrkrieg gegen Russland massiv zu kürzen.
Putin hat nicht vor, Trump zu gratulieren
Der russische Staatschef Wladimir Putin hat nach Angaben des Kremls nicht vor, Donald Trump zu seinem sich abzeichnenden Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl zu gratulieren. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte in Moskau vor Journalisten, er wisse nichts von Plänen, Trump zu gratulieren.
„Vergessen wir nicht, dass wir von einem feindlichen Land sprechen, das direkt und indirekt an einem Krieg gegen unseren Staat beteiligt ist“, hob Peskow mit Blick auf die US-Unterstützung der Ukraine gegen die russische Offensive hervor. Noch im Wahlkampf betonte Trump, dass er mit Putin „großartig“ zurecht komme.
So reagiert die chinesische Regierung
China hat auf die US-Wahl mit Zurückhaltung reagiert. Wenn die Ergebnisse offiziell bekanntgegeben würden, werde Peking wie üblich mit der Sache umgehen, sagte Außenamtssprecherin Mao Ning am Nachmittag (Ortszeit) auf die Frage zu einem möglichen Sieg Donald Trumps. Die Wahl sei eine innere Angelegenheit und man respektiere die Entscheidung der Menschen. China werde die Beziehungen zu den USA auf dem Grundsatz des gegenseitigen Respekts, der friedlichen Koexistenz und der Zusammenarbeit, bei der alle gewinnen, handhaben.