Festnahme von Journalisten

Polizei will Vorwürfe nach Besetzung der Humboldt Universität in Berlin aufklären

Die Berliner Polizei steht in der Kritik. Der Vorwurf: Die vorübergehende Festnahme von drei Journalisten bei der Räumung eines von pro-palästinensischen Aktivisten besetzten Uni-Hörsaals. Die Polizei kündigt Aufklärung an.

Polizisten nehmen am Campus Nord der Humboldt-Universität (HU) einen Aktivisten in Gewahrsam (Archivfoto).

© dpa/Christophe Gateau

Polizisten nehmen am Campus Nord der Humboldt-Universität (HU) einen Aktivisten in Gewahrsam (Archivfoto).

Von red/epd

Nach Vorwürfen der vorübergehenden Festnahme von drei Journalisten bei der Räumung eines von propalästinensischen Aktivisten besetzten Universitätshörsaals hat die Berliner Polizei Aufklärung angekündigt. Bei dem Polizeieinsatz in der Humboldt-Universität am Mittwoch habe sich nur eine Person als Journalist zu erkennen gegeben, sagte ein Polizeisprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag. Ob unter den rund 100 Festgenommenen auch weitere Journalisten gewesen seien, könne derzeit weder bestätigt noch dementiert werden. Dies müsse noch recherchiert werden.

Der Polizeisprecher sagte, es seien alle Personen erfasst worden, die sich in dem Gebäudeteil aufgehalten hätten. Gegen sie werde unter anderem wegen des Verdachts des schweren Hausfriedensbruchs und des schweren Landfriedensbruchs ermittelt. Bei dem Einsatz habe es sich um ein „ganz normales rechtsstaatliches“ Vorgehen gehandelt.

Journalistische Arbeit dürfe nicht von der Polizei behindert werden

Der Chefredakteur der Tageszeitung „junge Welt“, Nick Brauns, hatte das polizeiliche Vorgehen am Freitag als „unzulässige Behinderung journalistischer Tätigkeit“ und „inakzeptablen Verstoß gegen die Pressefreiheit“ bezeichnet.

Der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes Berlin-Brandenburg, Steffen Grimberg, sagte dem epd am Freitag, journalistische Arbeit dürfe nicht von der Polizei behindert werden. Der Verband habe Kontakt zur Polizei aufgenommen und sei dabei, den Sachverhalt zu klären. Der Geschäftsführer der Deutschen Journalisten-Union in Berlin, Jörg Reichel, erklärte, die Pressefreiheit müsse auch im Rahmen von Besetzungen gewährleistet werden.

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Erstellt:
18. April 2025, 15:24 Uhr

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