Kriminalität

Polizeigewerkschaft fordert mehr Schutz vor Messerangriffen

Immer häufiger gibt es im Südwesten Straftaten, bei denen Messer eingesetzt werden. Aus Sicht der Deutschen Polizeigewerkschaft muss die Politik darauf reagieren.

Polizeibeamte sollen besser ausgerüstet werden, um sich gegen Messerangriffe zu schützen. (Symbolbild)

© dpa/Marijan Murat

Polizeibeamte sollen besser ausgerüstet werden, um sich gegen Messerangriffe zu schützen. (Symbolbild)

Von red/dpa/lsw

Am Stuttgarter Hauptbahnhof sticht ein Mann mit einem Messer auf zwei Wartende ein und verletzt sie schwer, Anfang Juni wird in Mannheim ein Polizist bei einer Messerattacke getötet: Weil es in Baden-Württemberg laut Statistik immer häufiger zu Messerangriffen kommt, fordert die Deutsche Polizeigewerkschaft Konsequenzen. In einem Positionspapier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, listet die Gewerkschaft Maßnahmen auf. Zuvor hatte der SWR über die Forderungen berichtet.

Die Entwicklung bei Straftaten mit Messern sei beängstigend, heißt es in dem Positionspapier. Im vergangenen Jahr war die Zahl der Messerangriffe im Südwesten im Vergleich zum Vorjahr um 13,8 Prozent auf 3104 Fälle angestiegen, hieß es. Messerangriffe müssten genauso ernst genommen werden wie Angriffe mit Schusswaffen, fordert die Gewerkschaft. 

Die Gewerkschaft verlangt unter anderem Nachbesserungen beim Waffenrecht. So sollten Springmesser generell verboten werden. Zudem müssten Altersbeschränkungen für den Kauf und den Besitz von Messern geprüft werden ebenso eine Registrierungspflicht beim Kauf bestimmter Messer. 

Polizisten sollten außerdem einfacher Kontrollen vornehmen dürfen, zudem sollten sie mit schnittfesten Schutzwesten und schnitthemmenden Textilien besser geschützt werden. Um andere vor Messerangreifern zu bewahren, schlägt die Gewerkschaft die Einführung von Elektroschockern vor. Diese würden bislang im Südwesten ausschließlich von Spezialeinheiten eingesetzt. „Die Schaffung einer „Waffe“ zwischen dem Schlagstock und der Schusswaffe ist dringend erforderlich“, heißt es in dem Papier. 

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Erstellt:
19. Juli 2024, 11:12 Uhr

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