Naturvision Filmfestival in Ludwigsburg

Probleme und Schönheiten des blau-grünen Planeten

Reißende Ströme und stille Wasser: Die 23. Ausgabe des Ludwigsburger Naturvision Filmfestivals blickt vom 18. bis 21. Juli tief unter den Meeresspiegel – und darüber hinaus.

Ausschnitt aus „Quotzuñi – Menschen des Sees“: Die Bindung zum  Poopó-See bestimmte die ethnokulturelle Identität der bolivianischen Uru-Gemeinschaft. Bis  der  riesige See austrocknete. Die Kurzdoku  spiegelt die Auswirkungen auf die Lebensgrundlagen und die Kultur der Uru.

© Gastón Zilberman

Ausschnitt aus „Quotzuñi – Menschen des Sees“: Die Bindung zum Poopó-See bestimmte die ethnokulturelle Identität der bolivianischen Uru-Gemeinschaft. Bis der riesige See austrocknete. Die Kurzdoku spiegelt die Auswirkungen auf die Lebensgrundlagen und die Kultur der Uru.

Von Kathrin Horster

Wer ins Kino geht, will sich in aufregend andersartige Welten flüchten, fernab vom langweilig Bekannten. Genau das bietet das 2002 zunächst im Bayrischen Wald gegründete, seit 2012 nach Ludwigsburg verpflanzte Naturvision Filmfestival. Der Fokus der fünftägigen Schau, die in diesem Jahr vom 18. bis 21. Juli unter neuer Leitung von Beatrix Wesle im Central Filmtheater und Open Air auf dem Akademiehof der Filmakademie Ludwigsburg stattfindet, liegt auf Dokumentarfilmen rund um die Themen Natur, Umwelt und Nachhaltigkeit.

Das Element Wasser steht im Zentrum des Festivals

Natur als Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen zu erhalten, ist mehr denn je eine brisante Mammutaufgabe für Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Wer sowohl um die Dramatik aktueller Naturzerstörung als auch um die Schönheit und Bedeutung der Natur weiß, kann sich selbstbestimmt und aktiv für sie einsetzen. Die beim Festival vorgestellten Filme eröffnen dafür teils ungewohnte Perspektiven. So gibt es nicht nur schöne Bilder zur Erinnerung an einen einst blau-grünen, natürlich florierenden Planeten namens Erde zu sehen, sondern auch Filme, die sich mit den Belastungen durch menschliche Eingriffe und den Lebenswirklichkeiten von Tieren und Menschen in anderen Kulturräumen auseinander setzen.

In diesem Jahr liegt ein Schwerpunkt auf dem Element Wasser als Lebensraum. Fünf Werke konkurrieren zu diesem Themenkomplex um den mit 10 000 Euro dotierten Deutschen Umwelt- und Nachhaltigkeitspreis, darunter „Black Water, Green Gold“ (21. 07., 13.30 Uhr, Central Kino) von Axel Javier Sulzbacher, der von der Zerstörung des Pátzcuaro-Sees in Zentralmexiko zugunsten der aggressiven Landwirtschaft mit Avocados erzählt. Sulzbacher hat für seinen Film mit drei Indigenen gesprochen, die ihre Ernte zu Markte tragen müssen, um wirtschaftlich überleben zu können, dadurch aber die Zerstörung der Umwelt befördern. Susan Fleming erzählt in „Magpie – Ein besonderer Fluss in Kanada“ (20.07., 18 Uhr, Open Air), wie Staudämme und Wasserkraftwerke den ursprünglichen Strom bedrohen, während Philipp Grieß und Manuel Ernst in „Expedition Arktis – Tauchfahrt am Nordpol“ (21.07., 13 Uhr, Central Kino) auf Abenteuerreise unterhalb des Meeresspiegels fahren.

Insgesamt elf Preise werden in fünf Kategorien vergeben; neben dem Internationalen Wettbewerb gibt es eine Wettbewerbsrolle mit Kurzfilmen und einen Preis für die beste Filmmusik. Sowohl eine Kinder- als auch eine Jugendjury kürt einen Lieblingsfilm und eine sechsköpfige Laienjury vergibt den Publikumspreis. Neben dem abwechslungsreichen, im Open-Air-Bereich kostenlosen Filmprogramm bietet der „Markt der Perspektiven“ nachhaltig produzierte Waren und Snacks. Kinder können auf dem Akademiehof basteln, experimentieren und Filme gucken, während sich Erwachsene bei Talks mit Expertinnen und Experten über das Filmemachen und zu Nachhaltigkeitsfragen informieren. Alle Infos unter: natur-vision.de

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Erstellt:
17. Juli 2024, 14:24 Uhr

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