Nach Aufforderung des Präsidenten
Regierungskrise in Kolumbien: Mehrere Minister treten zurück
In Kolumbien befindet sich die Regierung in einer Krise. Präsident Petro fordert seine Minister zum Rücktritt auf. Es ist nicht die erste Kabinettsumbildung des linken Staatschefs.
![Regierungskrise in Kolumbien: Mehrere Minister treten zurück Kolumbiens Präsdient Gustavo Petro (Archivbild)](/bilder/kolumbiens-praesdient-gustavo-petro-archivbild-871556.jpg)
© dpa/Fernando Vergara
Kolumbiens Präsdient Gustavo Petro (Archivbild)
Von red/dpa
Wegen Streits in seiner Regierung will Kolumbiens Präsident Gustavo Petro bereits zum zweiten Mal in seiner Amtszeit sein Kabinett umbilden. Mehrere Regierungsmitglieder - darunter der Innenminister und die Außenministerin - traten zurück, nachdem Petro sein Kabinett dazu aufgefordert hatte.
Anfang vergangener Woche war eine live im Fernsehen übertragene Kabinettssitzung nahezu eskaliert. In der hitzigen Debatte rügte der Präsident fast alle seine Minister, weil sie aus seiner Sicht zu wenig Fortschritte bei ihrer Arbeit erzielten. Später ernannte Petro einen umstrittenen Politiker zum Generalstabschef. Am Sonntag kündigte der Präsident dann Änderungen im Kabinett an.
Kolumbiens erster linker Präsident hatte sein Amt vor etwa zweieinhalb Jahren mit einer ehrgeizigen Agenda angetreten, sah sich aber bei der Umsetzung immer wieder mit großen Herausforderungen konfrontiert. So hatte er bereits nach nur neun Monaten im Amt angesichts der mangelnden Unterstützung bei einer geplanten Gesundheitsreform mehrere Minister ausgetauscht.
Weiterhin Probleme im Land – trotz Stabilisierung
Kolumbien stabilisierte sich nach der Corona-Pandemie wirtschaftlich, doch hohe Inflation, Arbeitslosigkeit und soziale Ungleichheit bereiten weiterhin Probleme. Auch eine wachsende Sicherheitskrise stellt das Land vor großen Herausforderungen. Zehntausende Menschen im Nordosten mussten Anfang des Jahres aus ihren Häusern fliehen, als Kämpfe zwischen Rebellengruppen zunahmen. Petro rief den Ausnahmezustand in der Region aus.