Rüdigers Kampf um die Nations League

Nach dem Eklat im Pokalfinale mit Real Madrid lässt sich der Ex-Profi des VfB am Knie operieren. Wirbel gibt es auch um seinen Trainer.

Von sid

Madrid - Bevor die Sperre kam, beendete Antonio Rüdiger seine Saison selbst. Drei Tage nach seinem heftigen Ausraster im spanischen Pokalfinale mit Real Madrid und der am Dienstag verhängten Sperre von sechs Ligaspielen hat sich der Nationalspieler operieren lassen. Nach einem Teilriss des Außenmeniskus fällt der Verteidiger lange aus – auch für die Endrunde der Nations League?

„Ich möchte so schnell wie möglich wieder spielen können, da mit der Nations League und der Club-WM zwei große Turniere vor mir liegen“, teilte der ehemalige Profi des VfB Stuttgart in den Sozialen Medien mit: „Aber ich muss jetzt von Woche zu Woche schauen und sehen, was passiert.“ Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hofft noch. Schließlich ist Rüdiger für Bundestrainer Julian Nagelsmann mit seiner Erfahrung und als Anführer in der Innenverteidigung unverzichtbar – und er wäre der nächste Leistungsträger, der beim Finalturnier ab dem 4. Juni fehlen würde. Stürmer Kai Havertz und Innenverteidiger Nico Schlotterbeck wird Bundestrainer Julian Nagelsmann definitiv ersetzen müssen, bei Dribbelkünstler Jamal Musiala gibt es Resthoffnung.

Rüdiger hatte bereits länger mit Knieproblemen zu kämpfen, aufgrund der Personalsorgen in der Defensive beim spanischen Meister aber auf die Zähne gebissen. „Nachdem ich über sieben Monate mit starken Schmerzen gespielt habe, war eine Meniskusoperation leider unumgänglich. Jetzt bin ich endlich wieder schmerzfrei und die Operation war ein Erfolg“, schrieb der Verteidiger. Der DFB wusste bereits am Montag von Rüdigers OP-Entscheidung.

Im Endspurt um den Meistertitel hätte Rüdiger ohnehin zusehen müssen. Bei der Niederlage im Clasico-Finale gegen den FC Barcelona (2:3 n.V.) hatte der 32-Jährige von der Ersatzbank aus eine Rolle Tape-Verband in Richtung des Schiedsrichters geworfen, sah dafür die Rote Karte und beleidigte den Unparteiischen danach deutlich hörbar auf Deutsch. Mehrere Mitspieler und Real-Vertreter konnten ihn nur mit Mühe zurückhalten.

Doch nicht nur die Causa Rüdiger ist Thema in den spanischen Medien, auch die Meldungslage um Carlo Ancelotti dürfte die Staatsanwaltschaft Madrid mit Unbehagen verfolgen. Schließlich wollen die Ankläger den Real-Trainer wegen Steuerhinterziehung im Gefängnis sehen – doch der Arm der spanischen Justiz reicht nicht bis nach Brasilien. Dorthin will der Italiener aber „flüchten“. Laut diverser Medien ist das Engagement Ancelottis beim Rekordweltmeister so gut wie sicher.

Davon betroffen könnte Bayer Leverkusen sein. Bayer-Coach Xabi Alonso gilt als Favorit auf die Ancelotti-Nachfolge bei den Königlichen, für die er bereits als Spieler aktiv war. Trotz seines Vertrages bis 2026 hat Alonso ein Bekenntnis zu Bayer über den Sommer hinaus bislang vermieden. Allerdings halten sich auch die Gerüchte, wonach Jürgen Klopp beim Champions-League-Sieger in der Verlosung ist.

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Erstellt:
29. April 2025, 22:06 Uhr
Aktualisiert:
29. April 2025, 23:55 Uhr

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