75. Jahrestag des Elbe-Day in Sachsen

Russischer Botschafter bei Gedenken in Torgau

Der Handschlag zwischen sowjetischen und amerikanischen Soldaten 1945 in Torgau ist in die Geschichte eingegangen. Um das Gedenken gab es in diesem Jahr vorab Streit. Der russische Botschafter zeigt sich davon allerdings ungerührt.

Umstrittener Gast in Torgau: der russische Botschafter Sergej Netschajew. (Archivbild)

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Umstrittener Gast in Torgau: der russische Botschafter Sergej Netschajew. (Archivbild)

Von red/dpa

Der russische Botschafter Sergej Netschajew hat am Freitag im sächsischen Torgau an den Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Aufeinandertreffens US-amerikanischer und sowjetischer Soldaten am 25. April 1945 teilgenommen. Netschajew meldete sich dabei auf Deutsch zu Wort: „Heute müssen wir erinnern an die gefallenen Soldaten“, sagte der russische Diplomat umringt von Journalisten und Bürgern. „Der Tag ist deswegen sehr wichtig für uns.“

Vorab hatte es Streit über seine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung gegeben. Hintergrund ist der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev hatte noch kurz vorher gefordert, die angekündigte Teilnahme des Russen zu unterbinden.

Russischer Botschafter trägt in Torgau umstrittenes Symbol

Netschajew antwortete auf die Frage, was er dazu sage, dass er nicht willkommen sei: „Ich spüre das nicht. Ich fühle mich wohl.“ Dazu, dass er kein Rederecht bekommen hat, sagte er: „Wir haben die Möglichkeit, unsere Position zur Kenntnis zu bringen.“ Der Botschafter sprach am Ort auch mit Bürgern. 

Am Revers trug er das sogenannte Sankt-Georgs-Band, das traditionell als Zeichen der Erinnerung an den deutsch-sowjetischen Krieg gilt, seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine aber als Symbol russischer Propaganda in der Kritik steht.

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Erstellt:
25. April 2025, 12:10 Uhr

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