Selbstständig und in Gemeinschaft im Alter

Beim Bürgerinformationsabend zum Projekt „Betreutes Wohnen für Senioren“ auf dem Grundstück des Gasthauses Ochsen in Fornsbach stellen Vertreter des Investors FWD die Entwurfsplanung vor. Auch die Dorfladenkette Ortkauf GmbH präsentiert ihr Konzept.

FWD-Geschäftsführer (von links) Matthias Günther sowie Marc Zenz geben am Abend ausführlich Auskunft über den Projektstand. Christoph Sarnowski, Gründer und Geschäftsführer der Ortkauf GmbH, informiert über den geplanten Laden. Foto: Elisabeth Klaper

FWD-Geschäftsführer (von links) Matthias Günther sowie Marc Zenz geben am Abend ausführlich Auskunft über den Projektstand. Christoph Sarnowski, Gründer und Geschäftsführer der Ortkauf GmbH, informiert über den geplanten Laden. Foto: Elisabeth Klaper

Von Elisabeth Klaper

Fornsbach. Rund 50 Interessierte aus Fornsbach, Kirchenkirnberg und Murrhardt kamen zum Bürgerinformationsabend anlässlich des Vorhabens, auf dem Grundstück des ehemaligen Gasthauses Ochsen eine Anlage zum betreuten Wohnen für Senioren zu erstellen, in die Gemeindehalle. Bürgermeister Armin Mößner, der die Idee dazu hatte, fasste kurz die wichtigsten Details zusammen. „Das Projekt ist eine Chance für die Ortsentwicklung“, sagte er. Die Pläne sehen Folgendes vor: Das verwinkelte Gaststättengebäude mit Scheune wird abgerissen, ein Neubau wird errichtet und an die Nahwärmeversorgung angeschlossen. Integriert wird ein öffentlicher Gemeinschaftssaal mit Außenterrasse für Bewohner und mit Versammlungsmöglichkeiten für Vereine, die Belegung übernehme die Stadtverwaltung. Hinzu kommt ein Ortkauf-Dorfladen zur Verbesserung der Nahversorgung. Die Anlage ist gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden über die benachbarte Bushaltestelle und den nahe gelegenen Bahnhof, hob Mößner hervor.

Unterstützung von Diakonie ambulant und Brückenschlag zur Gemeinschaft

Die Entwurfsplanung stellte Matthias Günther vor, Geschäftsführer der FWD Hausbau GmbH. Das Konzept des betreuten Wohnens umfasst drei Säulen. Die Eigenständigkeit der Senioren bleibt erhalten, sie leben selbstständig und privat in Zwei- oder Dreizimmerwohnungen mit Wohn- und Schlafzimmer, Küche und Bad. Von der Diakonie ambulant als Betreuungsträger gibt es einen obligatorischen Grundservice, hinzu kommt ein Wahlservice mit Pflege-, Hauswirtschafts- und sonstigen Dienstleistungen in Kooperation mit örtlichen Vereinen und Dienstleistern. Wichtig sei eine gute Nachbarschaft und Gemeinschaft mit Eigeninitiativen, gemeinsamen Interessen und Aktivitäten: „Das Miteinander im Haus hält länger fit“, betonte Günther.

Der Neubau wird mit einem Aufzug erschlossen und alle Räume sind barrierefrei. Ein Hausmeister kümmert sich um die Haustechnik und übernimmt Arbeiten wie Winterdienst und Mülltonnentransport. Vorgesehen sind drei Gebäudekörper, die ein zentraler Laubengang verbindet, wodurch die Räume Licht und Luft von zwei Seiten erhalten, auch vom Innenhof her. 16 Wohneinheiten mit Loggien als Außensitzplätze sind geplant, die Größe reicht von etwa 60 Quadratmetern für Zweizimmer- bis zu 85 Quadratmetern für Dreizimmerwohnungen. Jeder Wohnung ist ein Abstellraum im Erdgeschoss zugeordnet, einen Keller wird es nicht geben. Ausreichend Parkplätze werden vor dem Gebäude angeordnet, die meisten gehören als Sondereigentum zu den Wohnungen. Ein Fahrweg zur Grundschule bleibt erhalten.

Anschließend beantwortete der FWD-Geschäftsführer Matthias Günther noch einige Fragen. Eine Zuhörerin erkundigte sich, ob ein zweiter Aufzug installiert werden könnte, und berichtete, dass wegen eines defekten Aufzugs Bewohner eines Gebäudes ihre Wohnungen für längere Zeit nicht verlassen konnten. Aus Kostengründen wird es nur einen Aufzug geben, stellte Matthias Günther klar. Wegen der Nähe zum Fornsbach und der hohen Kosten gebe es auch keine Tiefgarage.

Der Beginn der Bauarbeiten ist für Mitte 2024 vorgesehen, die Fertigstellung bis Ende 2025. Um die Anlage und die vorgesehenen Einrichtungen so bedarfsgerecht wie möglich planen zu können, baten der Bürgermeister und der FWD-Geschäftsführer alle Interessierten, die Fragebögen genau auszufüllen und auf die Stadtverwaltung und den Investor zuzukommen.

Überdies stellte Christoph Sarnowski, Gründer und Geschäftsführer der Ortkauf GmbH mit Sitz in Schwäbisch Hall, das Konzept dieser Dorfläden vor, von denen einer in Althütte besteht. Ein Ortkauf-Laden ist ein Minisupermarkt mit bis zu 120 Quadratmetern Verkaufsfläche und einer großen Sortimentsbandbreite von bis zu 1600 Produkten des täglichen Bedarfs von Lebensmitteln bis zu Hygieneartikeln. Die Supermarktkette Edeka beliefert die Ortkauf-Läden, doch möchte der Geschäftsführer „regionale Partner ins Boot holen“ und mit örtlichen Landwirtschaftsbetrieben, Bäckereien und Metzgereien als Lieferanten kooperieren, um möglichst viel Frischware anbieten zu können.

Einkaufen ist jeden Tag möglich, Servicepersonal hilft zu festen Zeiten

Außergewöhnlich sind die Öffnungszeiten: Jeder Ortkauf-Laden ist jeden Tag, auch an Sonn- und Feiertagen, von frühmorgens 5 bis spätabends 23 Uhr geöffnet beziehungsweise zugänglich. Die Läden funktionieren ohne Verkaufspersonal mit Selbstbedienung, den Zugang ermöglicht die Bankkarte oder eine kostenlose, selbst aufladbare Kundenkarte. Im Hauptverkaufsraum gibt es keinen Alkohol, aber mit Personalausweis oder Führerschein kann man Bier, Wein oder Sekt aus einem kleinen Separatraum holen. Gekaufte Artikel hält man an einen Scanner, anschließend erfolgt die bargeldlose Bezahlung mit der Bank- oder Kundenkarte. „Alles ist ganz einfach zu bedienen“, aber: „Es gibt feste Tage, an denen Personal da ist und unterstützt. Wer möchte, kann zu den Servicezeiten kommen und sich zeigen lassen, wie es funktioniert“, versicherte Christoph Sarnowski.

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Erstellt:
7. Dezember 2023, 06:00 Uhr

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