Ukraine-Krieg

Selenskyj schlägt Nato-Schutz für Teil der Ukraine vor

Die Ukraine kann sich die Heimholung russisch besetzter Gebiete auf diplomatischem Weg in Zukunft vorstellen, sagt Präsident Selenskyj. Doch für ein Ende der Kämpfe will er Nato-Sicherheitsgarantien.

Ein Nato-Schutzschirm für die halbe Ukraine - das sieht Präsident Selenskyj als einen Weg zu einem Ende der Kämpfe.

© Ukraine Presidency/Ukrainian Pre/Planet Pix via ZUMA Press Wire/dpa

Ein Nato-Schutzschirm für die halbe Ukraine - das sieht Präsident Selenskyj als einen Weg zu einem Ende der Kämpfe.

Von dpa

Kiew/London - Die Ukraine könnte nach Äußerungen von Präsident Wolodymyr Selenskyj einem Waffenstillstand mit Russland zustimmen, wenn die Nato ihren Schutz auf die von Kiew beherrschten Teile des Landes ausdehnt. Bei einem Waffenstillstand brauche sein Land Garantien, "dass Putin nicht wiederkommt", sagte Selenskyj in einem Interview des britischen TV-Senders Sky News.

"Wenn wir die heiße Phase des Krieges beenden wollen, sollten wir das Territorium unter den Schutzschirm nehmen, das wir unter Kontrolle haben", sagte Selenskyj laut der englischen Übersetzung. "Das müssen wir schnell tun. Und dann kann die Ukraine die anderen Gebiete diplomatisch zurückerlangen."

Kiew habe diesen Weg bislang nicht in Betracht gezogen, weil niemand in der Nato ihn offiziell vorgeschlagen habe, sagte Selenskyj. Außerdem müsse eine Nato-Einladung trotzdem an die gesamte Ukraine in ihren international anerkannten Grenzen gehen. Sein Land habe der Verfassung nach nicht das Recht, besetzte Gebiete als russisch anzuerkennen. 

Ukraine braucht Garantie, "dass Putin nicht zurückkommt"

Auf Englisch fügte Selenskyj hinzu: "Ja, Nato sofort für einen Teil der Ukraine. Das brauchen wir unbedingt. Sonst kommt er (Russlands Staatschef Wladimir Putin) zurück."

Der Präsident hatte zuletzt bei einer Rede im Parlament in Kiew angedeutet, dass die Ukraine nicht alle besetzten Gebiete militärisch zurückerobern müsse, sondern dies einer zukünftigen diplomatischen Lösung überlassen könnte. Die Forderung nach einer sofortigen Nato-Einladung gehört zu seinem sogenannten Siegesplan, den er im Herbst in Washington, Berlin und anderen Hauptstädten vorgestellt hat.

Allerdings sperren sich gerade die wichtigen Nato-Staaten USA und Deutschland dagegen, einen schnellen Pfad für die Ukraine in das westliche Bündnis festzulegen. Auch die bisher aus der künftigen US-Regierung von Donald Trump bekanntgewordenen Pläne sehen für Kiew keinen Beitritt vor. Russland lehnt eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine rundweg ab.

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Erstellt:
29. November 2024, 22:36 Uhr

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