Seniorenwohnungen beim Ochsen-Areal in Fornsbach
Der Murrhardter Gemeinderat gibt grünes Licht für die Pläne des Investors FWD Hausbau zum Bau eines dreigliedrigen Komplexes mit Dorfladen und Gemeinschaftssaal als Treffpunkt für Vereine in der Ortsmitte von Fornsbach.
Von Elisabeth Klaper
Fornsbach. Das Signal für eine gute zukünftige Ortsentwicklung des Stadtbezirks Fornsbach steht auf Grün. Dazu führte die Stadtverwaltung Vorgespräche mit dem Projektentwickler und Investor FWD Hausbau aus Dossenheim, der vom Projekt der Seniorenwohnanlage Alte Post/Postgasse her in der Walterichstadt bekannt ist.
Auf dem Areal des ehemaligen Gasthauses Ochsen, das die Stadt Murrhardt vor einem Jahr erwarb, soll eine Anlage mit betreuten Seniorenwohnungen entstehen. Die Stadt will sich am Projekt beteiligen, da dort auch ein Gemeinschaftssaal als zentraler Treffpunkt eingerichtet werden soll, den Vereine nutzen können, kündigte Bürgermeister Armin Mößner in der jüngsten Gemeinderatssitzung an.
FWD-Geschäftsführer Marc Zenz präsentierte eine Planungsstudie zum Projekt: Zunächst gilt es, das alte Gasthausgebäude abzureißen und das Grundstück freizuräumen, was die Stadt übernehmen soll. Dann werde der Investor das Grundstück erwerben und plane, einen durch einen Laubengang verbundenen, dreigliedrigen Baukörper mit drei Geschossen zu erstellen. Die Gesamtwohnfläche von rund 1000 Quadratmetern soll Platz für 16 seniorengerechte, betreute Wohnungen bieten, die meist über zwei Zimmer verfügen, hinzu kommen noch ein paar mit drei Zimmern. Diese sollen je zur Hälfte Eigentums- und Mietwohnungen sein, so Zenz.
Auch ein Dorfladen ist im Gespräch
Zudem führte die Stadtverwaltung Gespräche für die Einrichtung eines Ortkauf-Dorfladens zur Nahversorgung des Orts. Die dafür benötigte Ladenfläche soll in einem Solitärgebäude rechts neben dem vorderen Baukörper untergebracht werden, der Gemeinschaftssaal soll sich direkt links daneben befinden. Laut dem Rathauschef will die Stadtverwaltung das Vorhaben in enger Abstimmung mit der FWD Hausbau und einer begleitenden Öffentlichkeitsbeteiligung realisieren, wozu demnächst ein Informationsabend in Fornsbach stattfinden wird. Parallel werde die Stadtverwaltung die weiteren Voraussetzungen vorbereiten.
Für den Abbruch liege bereits eine Förderung aus dem Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum vor, hinzu kommen Erwerbskosten für den Gemeinschaftssaal und die Ladeneinheit, denen Grundstückserlöse entgegenstehen. Der FWD-Geschäftsführer wies noch darauf hin, dass wegen Überschreitungen der Baugrenzen, Traufhöhen und Abweichungen bei der Dachneigung Befreiungen vom aktuell gültigen Bebauungsplan erforderlich sind. „Wichtig ist, den Baukörper so auszugestalten, dass er zum Ortsbild passt“, auch gelte es zu klären, ob das Projekt „ohne große Bebauungsplanverfahren“ realisierbar ist, unterstrich der Rathauschef.
Überdies sei vorgesehen, die Seniorenwohnanlage ans Nahwärmenetz der Stadtwerke anzuschließen, die Stromversorgung soll durch Überlandleitungen erfolgen. Zudem prüfe man die Möglichkeit, die Stadtwerke als Contractor für die gesetzlich vorgeschriebene Fotovoltaikanlage einzubeziehen. Und die Diakonie ambulant soll die Betreuung der Bewohner übernehmen. Einstimmig begrüßten die Fraktionssprecher das Projekt: „Das ist eine rundum gelungene Sache, wir hauchen Fornsbach wieder Leben ein, schaffen Raum für Bewohner und die Gemeinschaft, die Leute sollen zusammenkommen können“, freute sich Gerd Linke (MDAL/Die Grünen).
„Der Ochsen ist ein prägendes Gebäude in Fornsbach“, doch hätte man das schon früher machen können: „Eine neue Gastronomie hätte gutgetan“, diese Pläne hätten sich aber zerschlagen, bedauerte Mario Brenner. Gleichwohl lobte der CDU/FWV-Stadtrat die „Dreieinigkeit“ von seniorengerechtem Wohnen, Einkaufsmöglichkeit und Gemeinschaftsraum, da es nicht mehr so einfach sei, geeignete Räume für Vereine zu finden. Das Projekt stelle eine „sehr gute Weiterentwicklung“ dar: Das Gelände werde aufgewertet und die Nahversorgung wiederhergestellt, fand Johannes Wacker (UL).
Idealer Standort für Seniorenwohnungen
Auf dessen Nachfrage nach Parkplätzen erklärte der Bürgermeister, dass bis zu vier in unmittelbarer Nähe wohl reichen. Dieser Bereich sei ein „idealer Platz“ für seniorengerechtes Wohnen, denn Fornsbach habe viele Einwohnerinnen und Einwohner in höherem Alter, die eigenständig bleiben wollen, resümierte Edgar Schäf (SPD).
So beauftragten die Ratsmitglieder unisono die Verwaltung, das geplante Vorhaben auf dem Grundstück des ehemaligen Gasthauses Ochsen in Fornsbach weiterzuverfolgen, die Voraussetzungen vorzubereiten und eine Öffentlichkeitsbeteiligung durchzuführen.