SG Sonnenhof: Dauerbrenner kocht (noch) auf Sparflamme

Vergangene Saison stand Abwehrspieler Marco Manduzio bei Aspachs Fußballern in allen 34 Oberliga- und den Aufstiegsspielen gegen Koblenz vom An- bis zum Abpfiff auf dem Feld. Nach einer Verletzung in der Vorbereitung wartet er diese Runde noch auf die erste Partie von Beginn an.

Ein Defensiv- und Standardspezialist mit sehr viel Gefühl und guter Präzision im linken Fuß: Marco Manduzio. Foto: Baumann

© IMAGO/Pressefoto Baumann

Ein Defensiv- und Standardspezialist mit sehr viel Gefühl und guter Präzision im linken Fuß: Marco Manduzio. Foto: Baumann

Von Uwe Flegel

„Ich will jedes Spiel machen. Das ist mein Ziel, das ist mein Anspruch. Dafür gebe ich Gas.“ Derzeit vielleicht sogar ein bisschen mehr als sonst. Schließlich will Marco Manduzio so schnell wie möglich seinen Stammplatz in der Abwehr des Fußball-Oberligisten SG Sonnenhof Großaspach zurück. Am liebsten wäre es dem 24-Jährigen, wenn er schon morgen im Auswärtsspiel bei Neuling TSV Essingen (Schönbrunnenstadion, Anpfiff 18 Uhr) zum ersten Mal in dieser Runde zur Startelf des Spitzenreiters zählt.

Die Frage ist nur, ob Trainer Pascal Reinhardt nach den beiden deutlichen Aspacher Siegen in den ersten zwei Saisonspielen überhaupt einen Grund findet, seine Anfangsformation zu ändern. Sechs Punkte und 10:0 Tore sind selbst für einen Titelfavoriten ein Einstand nach Maß. Das weiß der ursprünglich von der Spvgg Besigheim stammende und über den SGV Freiberg als 13-Jähriger in die VfB-Jugend gekommene Verteidiger. „Sechs Jahre war ich in Stuttgart“, erzählt er und sagt: „Mit Bastian Frölich und Benedict Dos Santos habe ich damals schon zusammen gespielt.“

Vor der vergangenen Saison haben sich die drei dann im Fautenhau wiedergetroffen und vor allem Frölich und Manduzio zählten nach dem Regionalliga-Abstieg zu den Aktivposten des Vereins aus dem Fautenhau in der Oberliga. Marco Manduzio verpasste in den Punktspielen sogar keine einzige Sekunde. Weder in den 34 regulären Begegnungen noch in den beiden Relegationsspielen gegen Koblenz fehlte der gebürtige Bietigheimer, der zudem einen Treffer verbuchte, der vor allem aber mit 13 Torvorlagen der beste Vorbereiter der gesamten Oberliga war. „Unsere offensive Spielweise ist mir da schon entgegengekommen“, sagt er zu dem Bestwert und fügt hinzu: „Meine Flanken, meine Standards und mein linker Fuß waren schon immer meine Stärke.“ Einst als Jugendlicher beim VfB, später dann beim Oberligisten Nöttingen oder dem Regionalligisten FC Astoria Walldorf und nun eben in Großaspach.

In der Vorbereitung zu dieser Runde in den ersten Wochen nicht am Ball

Wobei es beim Mister Zuverlässig der vergangenen Saison im zweiten SG-Jahr eben noch nicht optimal läuft. Erst zog sich die Verlängerung des Vertrags ein wenig länger hin, „weil ich mir einfach in Ruhe alles angehört habe, ehe ich mich entschieden habe hierzubleiben“. Im Fautenhau stimme für ihn das Gesamtpaket. Von Besigheim sei es nicht weit bis Aspach. Zudem fühle er sich wohl, die Mannschaft sei gut, der Aufstieg und damit sowohl seine persönliche wie auch Aspachs Rückkehr in die Regionalliga machbar, erzählt der Student für Sportbusinessmanagement. Mittlerweile hat er auch die Sprunggelenkverletzung überwunden, die „ich mir im Relegationsrückspiel gegen Koblenz zugezogen habe und die mich zu Beginn dieser Runde ein wenig ausgebremst hat“. Deshalb, vor allem aber wegen des Scheiterns im Aufstiegskampf sagt er übers Duell mit Koblenz: „Das war eine bittere, auf Dauer vielleicht aber auch gute Erfahrung.“ So seien die Sinne im Titelrennen diese Saison eventuell sogar noch ein wenig besser geschärft.

Klar, dass Marco Manduzio im Meisterschaftskampf für den neuen Trainer Pascal Reinhardt so schnell wie möglich eine echte Alternative in der Innenverteidigung oder als Linksverteidiger sein will. Auf welcher der beiden Positionen er dann zum Zug kommt, ist dem 1,82 Meter großen Standardspezialisten egal. „Gut wäre es nur, wenn es nicht ständig hin und her geht.“ Wobei er selbst das für einen Platz in der Anfangsformation in Kauf nehmen würde. Überhaupt stehen für ihn vor allem die Interessen der gesamten Mannschaft an erster Stelle. „Das menschliche Miteinander ist mir sehr wichtig“, sagt er und schließt dabei die Trainer und Betreuer mit ein. Das sei die Basis im Teamsport, ist sich der 24-Jährige sicher und sagt: „Bei uns passt das ebenso wie die fußballerische Qualität.“

Ein Selbstläufer werde der Titelgewinn trotzdem nicht, schätzt Manduzio und sagt mit Blickrichtung auf Klubs wie den 1. CfR Pforzheim, den FC 08 Villingen oder den 1. Göppinger SV: „Es wird schwer.“ Ein Urteil, das ähnlich ausfällt, wenn es um den Vergleich am Freitag beim Neuling vom Remsursprung geht. „Ich glaube, das wird eklig. Essingen ist nicht umsonst aufgestiegen“, rechnet er mit einer unangenehmen Aufgabe für sich und seine Mitstreiter. Wobei das nichts an der Hoffnung des Dauerbrenners der vergangenen Saison ändert, im dritten Punktspiel der Saison das erste Mal in der Aspacher Startformation stehen zu dürfen.

Rund ums Großaspacher Auswärtsspiel beim TSV Essingen

Trainer Pascal Reinhardt „Für uns sind sechs Punkte und 10:0 Tore ein gelungener Auftakt. Aber wir wissen das Ganze zum jetzigen Zeitpunkt richtig einzuordnen. Trotz des deutlichen 6:0-Siegs war auch gegen Offenburg nicht alles perfekt. Mit Essingen erwartet uns ein eingespieltes Team, das als Aufsteiger noch eine gewisse Euphorie mitbringt. Für uns geht es darum, Lösungen zu finden und das Spiel letztendlich zu gewinnen.“

Personal Fehlen werden bei Großaspach weiterhin die drei Mittelfeldspieler Luca Wöhrle (Sprunggelenk), Jannik Pfänder (Schulterverletzung) und Benedict Dos Santos (angeschlagen).

Gegner Essingen zählte in der Verbandsliga schon vor dem Aufstieg viele Jahre zur Spitze. Auch weil in der bei Aalen gelegenen Gemeinde oft erfahrene Ex-Profis am Ball waren und sind. Derzeit sind das zum Beispiel Patrick Funk (VfB Stuttgart, FC St. Pauli), Steffen Lang (Arminia Bielefeld, VfB Stuttgart II), Yusuf Coban (Alanyaspor, Stoke City) und Ex-TSG-Jugend-Spieler Felix Nierichlo (SSV Ulm). Trainer und spielender Co-Trainer sind die früheren KickersAkteure Simon Köpf und Patrick Auracher. Zum Auftakt verlor Essingen gegen Mitaufsteiger Denzlingen 0:2, gewann dann beim FSV 08 Bissingen 2:1 und unterlag nun diese Woche im WFV-Pokal beim Verbandsliga-Neuling TSV Oberensingen 1:5.

Direkte Duelle Bisher standen sich Essingen und Großaspach nur einmal gegenüber. Das Duell vor fünf Jahren endete aber mit einer herben Enttäuschung für die SG. Der damalige Drittligist verlor am 3. Oktober 2018 im Achtelfinale des WFV-Pokals beim damaligen Verbandsligisten 2:3. Tags drauf wurde Trainer Sascha Hildmann entlassen.

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Erstellt:
17. August 2023, 06:00 Uhr

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