SG Sonnenhof hält nur eine Stunde hinten dicht

Die Regionalliga-Fußballer aus dem Fautenhau überzeugen beim Titelaspiranten zwar mit guter Defensivarbeit, am Ende verliert der Vorletzte dennoch mit 0:2 und steht mit leeren Händen da. Interimstrainer Marcus Lauer sieht trotzdem eine Leistung, auf die es sich aufbauen lässt.

Ulms Angreifer um Adrian Beck versuchten viel, kamen gegen Aspachs Defensive um Torwart Maximilian Reule und Jonas Brändle aber eine Stunde lang nicht durch. Foto: Eibner

© Eibner-Pressefoto/Roger Buerke

Ulms Angreifer um Adrian Beck versuchten viel, kamen gegen Aspachs Defensive um Torwart Maximilian Reule und Jonas Brändle aber eine Stunde lang nicht durch. Foto: Eibner

Von Uwe Flegel

„Großaspach hat sehr engagiert verteidigt.“ Ulms Trainer Thomas Wöhrle wusste, dass seine Elf das Schwaben-Duell der Fußball-Regionalliga mit 2:0 verdient gewonnen hatte, dass es für den Titelaspiranten allerdings beileibe kein Spaziergang war. Zwar hatten die Gastgeber fast die gesamte Partie das Spiel kontrolliert, doch viele Chancen sprangen dabei nicht heraus. „Defensiv haben wir gut gearbeitet“, nannte Marcus Lauer, Interimscoach der SG Sonnenhof, den Grund dafür. Wobei der 36-Jährige auch wusste: „Nach vorne konnten wir zu wenig dagegen setzen.“ Einzig bei einer Möglichkeit von Can Karatas und einem Lattenkopfball von Nico Jüllich war das Ulmer Gehäuse ernsthaft in Gefahr geraten.

Trotzdem hätte es der Elf aus dem Fautenhau fast zu einem Teilerfolg gereicht. Denn die Spatzen machten übers gesamte Spiel zwar viel Druck, doch zumindest in der ersten Stunde verzeichneten sie kaum klare Chancen. Es war dann auch ein missglückter Aspacher Abstoß, der die Führung der Hausherren in der 58. Minute begünstigte. Gegen die aufgerückte SG-Abwehr hatte Adrian Beck ein klein wenig Platz, um den Ball von der halblinken Seite aus zehn Metern zum 1:0 im langen Eck unterzubringen. Die wohl spielentscheidende Szene.

Zuvor hatte der SSV viel versucht, SG-Schlussmann Maximilian Reule und seine Vorderleute waren fast immer auf dem Posten. Und das im Prinzip ununterbrochen, spielte sich das Geschehen doch weitgehend in der Hälfte der Gäste ab. Die standen tief und hofften auf Konter. Der eine oder andere gute Ansatz war da und es gab die Chancen für Karatas (13.) sowie Jüllich (14.). Mehr aber nicht. Allerdings war beim Sport- und Schwimmverein vom Donau-Ufer die Abteilung Sturm und Drang nach einer halben Stunde etwas müde geworden.

Ein missglückter Großaspacher Abstoß bringt den SSV Ulm auf Siegeskurs

Kurz vor der Pause war es dann so weit. Die Ulmer Haupttribüne wurde unruhig. „Eine komplette Halbzeit und keine herausgespielte Torchance“, schimpfte der Herr in Grau. Zeichen dafür, dass sich die Gäste das 0:0 zur Pause mit konsequenter und aufmerksamer Abwehrarbeit verdient hatten.

Daran änderte sich in der zweiten Halbzeit nicht viel. Ulm versuchte, Druck zu machen. Aspach ließ nicht viel anbrennen. Bis zur 58. Minute, dem missglückten Aspacher Abschlag und dem dem blitzschnell schaltenden Adrian Beck. Aufgrund der klaren Feldüberlegenheit war die Führung korrekt, angesichts der Aspacher Schützenhilfe, aber durchaus auch ein klein wenig glücklich.

Ebenfalls zur Wahrheit gehört jedoch, dass es den Gästen danach nicht gelang, den Offensivgang einzulegen. Hinten passte es weiterhin. Vorne ging wenig. Dabei hätte nun angesichts des Rückstands doch eigentlich was gehen müssen, um die siebte Auswärtsniederlage in Serie zu verhindern. „Wir konnten diesen einen wichtigen Punch einfach nicht anbringen“, ärgerte sich Marcus Lauer und sprach dabei auch von den letzten zehn Minuten. Da versuchte Großaspach noch einmal, in der Offensive Akzente zu setzen, und die Abwehr der Spatzen zeigte prompt zwei, drei Unsicherheiten. Die strapazierten aber nur das Nervenkostüm der SSV-Fans auf der Tribüne, reichten allerdings nicht, dass die SG im Kampf gegen den Abstieg wenigstens mit einem Teilerfolg heimkehrten.

Dafür machten die Gastgeber in der Schlussminute den Sack vollends zu, als Johannes Reichert einen umstrittenen Foulelfmeter zum 2:0-Endstand nutzte.

Aspachs Coach Marcus Lauer blieb nichts anderes übrig, als seiner Mannschaft ein Kompliment für den Willen und die Moral „nach den letzten sehr harten Wochen“ auszusprechen und festzustellen: „Wir nehmen mit, dass man jedem Gegner wehtun kann und wollen das nun am Samstag zum Abschluss noch einmal beweisen.“

SSV Ulm 1846: Ortag – Allgeier, Reichert, Geyer, Heilig – Rochelt, Maier, Kiefer, Heußer (90. Kundruweit) – Jann (70. Wähling), Beck (84. Harres).

SG Sonnenhof Großaspach: Reule – Held (71. Hummel), Müller, Gehring, Brändle – Gipson, Jüllich, Owusu (58. Messina), Tomic – Lewerenz (78. Sadler), Karatas.

Tore: 1:0 (58.) Beck, 2:0 (90., Foulelfmeter) Reichert. – Gelbe Karten: Jann, Wähling / Lewerenz, Brändle, Müller, Gipson, Held. – Schiedsrichter: Reimund (Zwingenberg). – Zuschauer: 341.

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Erstellt:
16. Dezember 2021, 06:00 Uhr

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