Nach Hinrichtung des Deutsch-Iraners

Sharmahds Tochter fordert Antworten von Bundesregierung

Die Hinrichtung des Deutsch-Iraners Sharmahd hat die Bundesregierung nicht verhindern können. Seine Tochter fordert Antworten.

Gazelle Sharmahd, die Tochter des im Iran hingerichteten Deutsch-Iraners Jamshid Sharmahd. (Archivbild)

© dpa/Bernd von Jutrczenka

Gazelle Sharmahd, die Tochter des im Iran hingerichteten Deutsch-Iraners Jamshid Sharmahd. (Archivbild)

Von jhw/dpa/AFP

Nach der Hinrichtung des Deutsch-Iraners Djamshid Sharmahd hat dessen Tochter Antworten von der Bundesregierung und eine „schwere Strafe“ für den Iran gefordert. „Welchen Beweis haben sie, dass du, Papa, Journalist und Freiheitsverfechter Jamshid Sharmahd, ermordet wurdest?“, schrieb Gazelle Sharmahd auf der Plattform X.

Our beloved hero and father of Iran Jimmy joon, As I am waiting in silence our bond exceeds words. The German @AuswaertigesAmt and US @StateDept will talk to me shortly and I will assess if they have any proof that the cowardly jihadists of the occupying Islamic Regime have… pic.twitter.com/1stqgy3DW4 — Gazelle غزاله شارمهد (@GazelleSharmahd) October 28, 2024

„Falls die Nachricht mit konkreten Beweisen bestätigt wird, müssen sie dich sofort nach Hause bringen, damit wir dich in Frieden zur Ruhe legen können“, schrieb sie weiter. „Wir wollen keine Erklärungen oder Beileidsbekundungen“, fügte sie hinzu. Sie forderte zudem eine „schwere Strafe für die Mörder des islamischen Regimes“.

Die iranische Justiz hatte am Montagabend die Hinrichtung Sharmahds verkündet. Er war im Frühjahr 2023 nach Terrorvorwürfen zum Tode verurteilt worden. Angehörige hatten die Anschuldigungen vehement zurückgewiesen.

Vorwürfe gegen Jamshid Sharmahd

Jamshid Sharmahd war im August 2020 von iranischen Behörden festgenommen worden. Nach Angaben seiner Familie wurde der Oppositionelle, der zuletzt in den USA lebte, bei einem Zwischenstopp in Dubai vom iranischen Geheimdienst in den Iran verschleppt. Wegen „Korruption auf Erden“ wurde er im Februar 2023 schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt. 

Die iranische Justiz warf Jamshid Sharmahd vor, 2008 an einem Anschlag auf eine Moschee mit 14 Toten und 300 Verletzten in der südiranischen Stadt Schiras beteiligt gewesen zu sein. Zudem wurde er beschuldigt, Anführer der Oppositionsgruppe Tondar (deutsch: Donner) zu sein. Diese lehnt das politische System der Islamischen Republik Iran ab und tritt für die Wiedereinführung der Monarchie in dem Land ein.

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Erstellt:
29. Oktober 2024, 08:26 Uhr

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