Speeddating mit Trompete und Horn
Beim Schnuppertag der Stadtkapelle Murrhardt konnten Kinder und Erwachsene Instrumente austesten, um zu sehen, mit welchem sich vielleicht längerfristig anbandeln lässt. Vor allem Familien nutzen das Angebot des Musikvereins.
Von Elisabeth Klaper
Murrhardt. Großes Interesse findet der traditionelle Schnuppertag des Musikvereins Stadtkapelle, auch dank des Bilderbuchwetters. Bereits vor dem offiziellen Start strömen zahlreiche Familien mit kleinen und größeren Kindern zum Musikerheim in der Nägelestraße. Zum Auftakt erwartet sie ein kleines Vorspiel: Als Erste sind die Mädchen und Jungen der beiden Gruppen der musikalischen Frühausbildung dran, die Bianca Klotz leitet. Die Jüngsten spielen mit Klanghölzern und Triangel, die etwas Älteren auf Glockenspielen, zudem führen sie im Kreis ein Kinderlied mit passenden Bewegungen vor und singen dazu. Dafür heimsen sie starken Beifall ein, ebenso zwei von Andrea Eitel geleitete Blockflötengruppen aus Zweit- und Viertklässlern der Hörschbachschule. Mit ihren flott swingenden, harmonisch intonierten Melodien zeigen sie ihr Können und auch, wie gut die Kooperation zwischen der Stadtkapelle und der Grundschule funktioniert, die ein wichtiges Bindeglied hin zum Instrumentalunterricht ist.
Und dann gehts los. Stefan Eitel, Vorsitzender des Bereichs Musik, motiviert die Gäste, ob Kind und Erwachsener, auszuprobieren, welches Instrument zu ihnen passt. Das macht den Mädchen und Jungen großen Spaß: Sie ziehen von einem Unterrichtsraum zum nächsten und testen nach Herzenslust alle Instrumente eines Blasorchesters. So bilden sich rasch kleine Schlangen vor den diversen Stationen und Räumen. Die Lehrkräfte der vereinseigenen Musikschule erklären und zeigen den kleinen und größeren Interessierten genau, wie es geht, damit Töne aus den ganz unterschiedlich geformten „Blasgeräten“ herauskommen. Und so klappt es, entweder auf Anhieb oder nach ein paar Versuchen.
Beispielsweise entlockt Florian einer Klarinette gleich kräftige, hohe Töne, indem er die Anleitung von Nadja Leupert umsetzt. „Haut mal richtig drauf“, ermuntert Schlagzeuglehrer Dominik Frank die Brüder Noah und Matteo, worauf beide voller Power die diversen Schlaginstrumente mit Schlegeln traktieren. Jugendleiter Kevin Perri macht vor, wie man auf Trompete und Horn mit den Lippen und überraschend wenig Luftdruck effektiv Töne erzeugt: So gelingt es auch schon den Kleinsten. Stefan Eitel erklärt, wie das Musizieren bei der Instrumentengruppe „Tiefes Blech“ mit Posaune, Tenorhorn und Tuba funktioniert, wozu es indes mehr Power beim Blasen und Halten braucht.
Trotz aller Aufmunterungen nach dem Motto „Es ist nie zu spät, ein Instrument zu erlernen“ halten die Erwachsenen sich zurück, verfolgen das Ausprobieren jedoch überaus aufmerksam. „Viele Besucherinnen und Besucher kommen, probieren, überlegen und melden sich dann etwas später“, weiß Andrea Eitel aus Erfahrung. Die Leiterin der vereinseigenen Musikschule ist sehr gefragt als Ansprechpartnerin und gibt zahlreichen Eltern Auskünfte über alle Details rund um die Ausbildung. Als Extraangebot können die Kleinen an einem Tisch mit Buntstiften malen oder Spiele machen, zudem gibt es für alle frisch gebackene Waffeln, die einen verführerischen Duft verströmen.
Instrumente Aktuell können beim Musikverein Stadtkapelle die Instrumente Flöte, Oboe, Saxofon, Fagott, Klarinette, Trompete, Horn, Posaune, Tenorhorn, Tuba und Schlagzeug erlernt werden, teils an der vereinseigenen Musikschule, teils in Kooperation mit der Musikschule Schwäbischer Wald/Limpurger Land.
Unterricht Die musikalische Frühausbildung ermöglicht Kindern ab vier Jahren erste spielerische musikalische Erfahrungen. Nächster Schritt ist der Blockflötenunterricht, anschließend folgt die Instrumentalausbildung. Der Unterricht findet einmal wöchentlich in Kleingruppen oder als Einzelunterricht in den Räumen des Musikerheims statt. Grundvoraussetzung ist, dass ein Elternteil Fördermitglied beim Musikverein Stadtkapelle Murrhardt wird und so die Vereinsarbeit unterstützt. Weitere Infos via E-Mail an musik@msm1876.de.