Olympia 2024

Spektakuläre Schauplätze – in Paris und am anderen Ende der Welt

Um olympische Spiele zu organisieren, braucht es die nötige Infrastruktur. Die französische Hauptstadt Paris bietet eine Menge spektakuläre Sportstätten. Wir stellen sie vor.

Besonderer Blick: durch die Bögen des Eifelturms ist die Volleyball-Arena zu erkennen.

© dpa/Robert Michael

Besonderer Blick: durch die Bögen des Eifelturms ist die Volleyball-Arena zu erkennen.

Von Michael Bosch/SID/dpa

Paris ist bereit für die olympischen Sommerspiele und die große Eröffnungsfeier rund um die Seine. Am 26. Juli geht es los. In mehr als 40 Austragungsorten kämpfen die Athletinnen und Athleten um die Medaillen. Viele Schauplätze befinden sich in der französischen Hauptstadt, aber längst nicht alle. Wir stellen die wichtigsten und spektakulärsten Wettkampfstätten vor:

Stade Tour Eifel (Eifel-Turm-Stadion)

  • Sportart: Beachvolleyball
  • Kapazität: 12.860

Das wohl spektakulärste Stadion steht auf dem Marsfeld: Im Schatten des Eiffelturms wurde ein temporäres Stadion errichtet. Nach den Spielen wird die Arena zurückgebaut und das Gelände wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Beachvolleyballer sind spektakuläre Schauplätze gewohnt: 2012 spielten sie in London auf dem Horse Guard Parade, 2016 in Rio de Janeiro an der Copacabana.

Grand Palais

  • Sportarten: Fechten, Taekwondo
  • Kapazität: 8000

Einst für die Weltausstellung 1900 errichtet, gehört das Grand Palais mit dem Petit Palais und der Pont Alexandre III zu einem weltberühmten Architekturensemble der Belle Epoque. Eigentlich dient es Museen für Wechselausstellungen, während der Spiele ist es die Arena für Fechter und Taekwondo-Kämpfer. In den vergangenen Jahren wurde es umfassend saniert.

Esplanade des Invalides

  • Sportarten: Bogenschießen, Radsport, Marathon
  • Kapazität: 8000

Die Parkanlage vor dem Hotel des Invalides war mehrfach Schauplatz großer öffentlicher Ereignisse, wie bei den Feierlichkeiten zum Jahrestag der Abschaffung der Monarchie am 10. August 1793, der Industrieausstellung 1806 oder der Zeremonie zur Rückgabe der Urne Napoleons 1840. Bei den Spielen dient die Fläche den Bogenschützen sowie als Start der Zeitfahrwettbewerbe und Ziel der Marathonläufe.

Place de la Concorde

  • Sportarten: Breaking, BMX, Skateboard, 3x3-Basketball
  • Kapazität: 30.000

Nicht weit vom Eifelturm entfernt befindet sich der größte Platz in Paris. Er bildet zusammen mit dem Triumphbogen, der Avenue des Champs-Élysées, den Tulieriengärten und dem Louvre die berühmteste Achse der Stadt. Hier wurden während der Französischen Revolution unter anderem König Ludwig XVI. und seine Frau Marie-Antoinette hingerichtet. Heute ist der Obelisk von Luxor in der Mitte des Platzes charakteristisch.

Auf 68.470 Quadratmetern bietet er den Athletinnen und Athleten in vier jungen Sportarten die olympische Bühne. Auf dem Place de la Concorde finden alljährlich die Feiern zum französischen Nationalfeiertag am 14. Juli ihren Höhepunkt. Im Sommer wird getanzt, geskatet und gezockt.

Pont d’Iena

  • Sportart: Gehen (Start/Ziel)

37 Brücken führen im Stadtgebiet von Paris über die Seine, die Pont d’Iena gehört zu den schönsten. Die Steinbogenbrücke von 1806, die unter Denkmalschutz steht, verbindet das Champ de Mars und den Eiffelturm mit dem Palais de Chaillot und den Jardins du Trocadero. Sie ist 35 Meter breit und damit ein geeigneter Start- und Zielpunkt für die Geherinnen und Geher.

Pont Alexande III

  • Sportarten: Radsport, Triathlon

Die neobarocke Brücke gilt als ein Prachtwerk ihrer Epoche. Steht als „Monument historique“ ebenfalls unter Denkmalschutz, drei Jahre dauerte der Bau. Die 1900 fertiggestellte Stahlbogenbrücke mit den vier vergoldeten Bronzefiguren ist sogar 40 Meter breit, hier enden die Triathlonwettbewerbe und die Zeitfahren der Radprofis.

Stade Roland Garros

  • Sportarten: Tennis, Boxen
  • Kapazität 15.000

Immer Ende Mai oder Anfang Juni blickt die Tennis-Welt nach Paris zu den French Open: die Anlage gehört zu den legendärsten der Welt. Zuletzt war sie ständig im Wandel. Der Court Philippe Chatrier ist grundlegend renoviert und bietet 15.000 Fans Platz, der Court Suzanne Lenglen, in dem geboxt wird, hat ein Dach bekommen. Wie 2012 in Wimbledon findet das olympische Tennisturnier damit auf Grand-Slam-Boden statt.

Arena Bercy

  • Sportarten: Basketball, Trampolin, Turnen
  • Kapazität: 20.000

Eine Halle, die schon viele Namen hatte. Der berühmteste: Palais Omnisport. Die Multifunktionsarena im Stadtteil Bercy wurde 1984 gebaut und 2015 renoviert. Hier sollen Basketballstars wie das französische Supertalent Victor Wembanyama und US-Ikone LeBron James – aber auch der Basketball-Weltmeister aus Deutschland – oder Turnkönigin Simone Biles zu bewundern sein.

Parc des Princes

  • Sportart: Fußball
  • Kapazität: 48.000

Die Heimstätte des Fußballklubs Paris St. Germain. Das Stadion besitzt eine lange Tradition, war schon Austragungsort von Bahnrad-Weltmeisterschaften und Ziel der Tour de France, aber vor allem bekannt für Fußball- und Rugby-Spiele, auch einiger Weltmeisterschaften. Die Männer- und Frauen-Endspiele des olympischen Fußballturniers finden hier statt.

Seine

  • Sportart: Freiwasser, Triathlon

Der berühmte Fluss durch die Hauptstadt war im Vorfeld der Spiele die  meistdiskutierte Sportstätte. Freiwasserschwimmer und Triathleten sind generell ohnehin jede Art von fürchterlicher Brühe gewohnt, um die Sauberkeit des Seine war es besonders schlecht bestellt. Zumindest aber als spektakuläre Bühne der Eröffnungsfeier ist das 775 km lange Gewässer, das bei Le Havre in den Ärmelkanal mündet, aber uneingeschränkt tauglich. 

Jardins du Trocadero

  • Sportarten: Radsport, Triathlon, Leichtathletik (Marathon, Gehen)
  • Kapazität: 13.000

Die Trocadero-Gärten unterhalb des gleichnamigen Platzes mit dem berühmten Blick auf den Eiffelturm wurden für die Weltausstellung von 1878 angelegt, zu Normalzeiten tummelt sich dort eine Unzahl an Touristen. Nun enden hier die olympischen Rad-Straßenrennen    

Stade de France

  • Sportarten: Leichtathletik, Rugby (außerdem: Schlussfeier)
  • Kapazität: 81.000

Das Nationalstadion ist die gute Sportstube von Paris – und die Heimspielstätte der französischen Nationalmannschaft. Bei den Sommerspielen wird es zum „Olympiastadion“. Dabei liegt die Arena eigentlich nicht innerhalb der Stadtgrenze, sondern direkt vor deren Toren in St. Denis liegt. Die rund 81.000 Zuschauer fassende Arena, zur Fußball-Weltmeisterschaft 1998 eröffnet, blickt auf eine reiche Histore an Riesenereignissen zurück, neben den Fußballern trugen auch Leichtathleten (2003) und Rugby-Spieler (2007 und 2023) hier ihre WM aus. Die beiden letzteren haben auch bei Olympia hier ihre Heimstätte.

Stade Olympique Yves-du-Manoir

  • Sportart: Hockey
  • Kapazität: 15.000

Das Erbe von 1924 ist hier präsent: Das später nach dem tödlich verunglückten Rugby-Spieler Yves du Manoir benannte Stade Olympique de Colombes weit im Nordwesten der Stadt waren das Hauptstadion der zweiten Pariser Sommerspiele vor nunmehr 100 Jahren.  

Schloss von Versailles

  • Sportarten: Reiten, Moderner Fünfkampf
  • Kapazität: 40.000/15.000

Eine berühmte historische Kulisse bekommt auch der Reitsport. Versailles – Synonym für den einstigen Protz der französischen Monarchen, Vorlage für weitere Prachtschlösser in ganz Europa und heutiger Touristenmagnet. Die Traumkulisse der riesigen Palastanlage in der Pariser Nachbarschaft, vor der während Olympia Reiten und Moderner Fünfkampf veranstaltet werden, war aus sportlicher Sicht für die Tour de France von Bedeutung und zuletzt 2013 Etappenort – damals gewann Marcel Kittel auf den Champs Elysees den in Versailles gestarteten letzten Abschnitt.

Marina de Marseille

  • Sportart: Segeln
  • Kapazität: 5000

Die Mittelmeer-Hafenbucht in Marseilles Viertel Le Roucas Blanc ist ein azurblaues Wassersportparadies. In den 1970er-Jahren wurde die Bucht zum Sporthafen ausgebaut und für die Pariser Sommerspiele renoviert. Der Schnellzug TGV legt die knapp 800 Kilometer von Paris nach Marseille in weniger als vier Stunden zurück.

Teahupo’o

  • Sportart: Surfen
  • Kapazität: 5000

Der ungewöhnlichste Wettkampfort, der weiter weg von Paris nicht sein könnte: Fast 16 000 Kilometer liegen zwischen der olympischen Hauptstadt und dem Außenposten in der Südsee. Die berühmte Bucht auf Tahiti, der Hauptinsel Französisch-Polynesiens, war als Austragungsort der Sommerspiele nicht unumstritten, ökologische Bedenken wegen der fragilen Unterwasserwelt des Surfspots sorgten für hitzige Diskussionen. Traumhaft schön ist es in Teahup’o jedenfalls.  

 

 

Weitere Sportstätten bei Olympia 2024

  • Champ de Mars Arena: Judo, Ringen (Kapazität: 9000)
  • Hôtel de Ville (Rathaus): Leichtathletik (Marathon)
  • Porte de La Chapelle Arena: Badminton, Rhythmische Gymnastik (Kapazität: 8000)
  • South Paris Arena: Volleyball, Tischtennis, Gewichtheben, Handball (je nach Sportart zwischen 5000 und 12.000)
  • Aquatics Centre St. Denis: Synchronschwimmen, Wasserspringen, Wasserball (Kapazität 5000)
  • Elancourt Hill: Mountainbike (Kapazität: 25.000)
  • Le Bourget Sport Climbing Venue: Sportklettern (Kapazität: 5000)
  • North Paris Arena: Boxen, Moderner Fechtwettkämpfe im Fünfkampf (Kapazität: 6000)
  • Paris La Défense Arena: Schwimmen, Wasserball (Kapazität: 15.000)
  • Saint-Quentin-en-Yvelines BMX Stadion (Kapazität: 3000)
  • Saint-Quentin-en-Yvelines National Golf (Kapazität: 35.000)
  • Saint-Quentin-en-Yvelines Velodrome: Bahnrad (Kapazität: 5000)
  • Vaires-sur-Marne Wassersport-Stadion: Rudern, Kanu (Kapazität: 22.000)
  • Stadion Bordeaux: Fußball (Kapazität: 42.000)
  • Geoffroy-Guichard-Stadion Saint-Étienne: Fußball (Kapazität: 42.000)
  • La-Beaujoire-Stadion Nantes: Fußball (Kapazität: 35.000)
  • Stadion Lyon: Fußball (Kapazität: 60.000)
  • Stadion Marseille: Fußball (Kapazität: 68.000)
  • Stadion Nizza: Fußball (Kapazität: 35.000)
  • Pierre-Mauroy-Stadion Lille: Handball, Basketball (Kapazität: 26.000)
  • CNTS Schießanlage Châteauroux: Schießen (Kapazität: 3000)

Die Olympischen Spiele beginnen am 24. Juli, die offizielle Eröffnungsfeier, bei der auch das olympische Feuer entzündet wird, findet am 26. Juli statt. Die Wettkämpfe gehen bis zum 11. August. In dieser Zeit werden 329 Olympiasieger und -siegerinnen gesucht.

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Erstellt:
22. Juli 2024, 16:44 Uhr
Aktualisiert:
24. Juli 2024, 11:16 Uhr

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