Sportfreunde Großerlach trotzen jeglichen Widernissen

Die Sportfreunde nutzen in der Relegation den Heimvorteil und bleiben Bezirksligist. Dabei können die Gastgeber erneut nicht in Bestbesetzung antreten, beweisen aber großen Zusammenhalt und wahren ihre Stellung als Nummer drei in der Tischtennisregion im Männerbereich.

Geschafft. Mit zwei überzeugenden Siegen in der Relegation hielt Julian Zendler mit Großerlach die Bezirksliga. Foto: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Geschafft. Mit zwei überzeugenden Siegen in der Relegation hielt Julian Zendler mit Großerlach die Bezirksliga. Foto: Tobias Sellmaier

Von Uwe Flegel

Gut 2500 Einwohner hat Großerlach. Etwa 300 davon sind Mitglied bei den dortigen Sportfreunden. Im Tischtennis verdient sich der Verein allerdings nicht nur das Wörtchen klein, sondern auch das Prädikat fein. Mit gleich fünf Männerteams nahmen die SF diese Runde am Tischtennisspielbetrieb teil und haben nun – als Krönung der Saison – trotz Personalproblemen die Bezirksliga gehalten. Mit zwei 9:3-Siegen über den TTC Hegnach und den SV Plüderhausen wahrte der Klub von den Höhen des Schwäbischen Waldes mithilfe der Relegationsrunde seine Stellung als Nummer drei der Region im Männerbereich hinter dem TSV Oberbrüden und dem TV Murrhardt.

Entsprechend groß war der Jubel nach den beiden Erfolgen beim Turnier in der heimischen Gemeindehalle. „Wir sind noch bis in die Puppen zusammengehockt und haben den Klassenverbleib auch noch nach Mitternacht ausgiebig gefeiert“, erzählt Cristof Erkert. Wohlgemerkt nach einem Tag, der für die Gastgeber schon morgens um 9 Uhr begonnen hatte. Am Ende des Tages freuten sich die Nummer eins der Sportfreunde und ihre Mitstreiter, „dass wir uns weiterhin mit den großen Vereinen aus Oberbrüden und Murrhardt messen dürfen“. Zumindest mit deren zweiten Mannschaften. Was die Akteure in Großerlach zusätzlich freut: Mit Aufsteiger TSG Backnang kommt nächste Saison ein weiterer Großer aus der Nachbarschaft dazu.

Nur dank tatkräftiger Unterstützung aus der zweiten Mannschaft ging alles gut

Dabei hatten die Sportfreunde diese Saison einige Hindernisse zu überwinden. Aus beruflichen und Verletzungsgründen konnte das Großerlacher Sextett nie in Bestbesetzung antreten. Cristof Erkert gesteht: „Wir sind schon ein wenig stolz, dass es am Ende trotz der Probleme geklappt hat.“ Die kennzeichneten selbst die beiden wichtigen Relegationsspiele. Im ersten Duell gegen Hegnach fehlte neben Rainer Schwarzmeier, der diese Runde ohnehin kein Spiel bestritten hatte, und Michael Dreher mit Joachim Klappenecker aus beruflichen Gründen auch die Nummer drei. Wie schon so oft in dieser Runde mussten mit Rainer Frank, Volker Janson und Julian Zendler gleich drei Spieler aus der in der Kreisliga A beheimateten zweiten Mannschaft einspringen.

Dass nicht noch ein vierter Ersatzmann ranmusste, verhinderte Klaus Weißmann. Großerlachs Nummer zwei, beruflich als bekannter Naturfilmer weltweit unterwegs, unterbrach seine Arbeit. Die hatte ihn diesmal zum Glück nicht auf einen anderen Kontinent oder ins ferne europäische Ausland, sondern ins niedersächsische Wendland geführt. Das machte es ihm möglich, dass er wegen der wichtigen Begegnungen vom Ostrand der Lüneburger Heide die rund 600 Kilometer zurück ins heimische Schwabenland fuhr, ehe es wieder zu den Dreharbeiten hoch in den Norden ging. „Das war aller Ehren wert“, lobt Erkert den Einsatz seines erfahrenen Mitstreiters und erwähnt auch, dass „Joachim Klappenecker nach seiner Arbeit am Abend gegen Plüderhausen dabei war, was sich im Spielverlauf als notwendig erwies“. Das souveräne mittlere Paarkreuz mit Klappenecker und Volker Jocher sei die Basis für den entscheidenden Erfolg im Kampf um den Klassenverbleib gewesen. Schließlich hört sich das 9:3 zwar deutlich an, doch fünf Duelle und damit fast die Hälfte der zwölf Partien gingen in den Entscheidungssatz. Dreimal jubelten an dessen Ende die Akteure der Hausherren.

Weißmanns Aktion und Klappeneckers Einsatz nach einem anstrengenden Arbeitstag deuten auf einen guten Teamgeist hin. „Wir haben einen super Zusammenhalt und es passt im Verein. Auch weil unser Vorsitzender Rainer Dietrich einen super Job macht“, bestätigt der erfahrene Spitzenspieler der SF. Wie erwähnt: Fünf Männerteams sind für das kleine Großerlach sehr beachtenswert. Wobei Erkert weiß: „Ob wir nächste Runde die fünfte Mannschaft noch stellen können, muss sich zeigen.“ Die beruflichen oder familiären Verpflichtungen werden nicht geringer. Deshalb geht Erkert davon aus, dass „wir in der neuen Saison mit der Besetzung wie jetzt in der Relegation spielen“. Und da haben die Sportfreunde bewiesen, dass die Leistungsstärke groß genug ist, um die Bezirksliga zu halten.

Ergebnisse der Großerlacher Relegationsspiele – gegen den TTC Hegnach IV: Weißmann/Frank – Sonntag/Fisches 14:12. 7:11, 11:13, 10:12; Erkert/Jocher – Holzinger/Franzen 11:7. 11:9, 11;6; Janson/ Zendler – Kienzle/Huchler 11:9, 8:11, 11:9, 7:11, 11:7; Weißmann – Holzinger 11:9. 8:11, 11:13, 4:11; Erkert – Sonntag 11:8, 11:7, 10:12,, 11:9; Janson – Kienzle 11:5, 11:9, 11:4; Jocher – Franzen, 11:8, 11:8, 8:11, 11:7; Zendler – Fisches 9:11, 4:11, 11:8, 11:9, 11:6; Frank – Huchler 18:16, 11:4, 11:8; Erkert – Holzinger 11:5, 8:11, 11:8, 12:14, 11:1; Weißmann – Sonntag 11:4, 7:11, 7:11, 11:8, 6:11; Jocher – Kienzle 11:6, 8:11, 11:9, 12:10.

Gegen den SV Plüderhausen IV: Erkert/Jocher – Mürdter/Wägner 11:8, 11:6, 13:11; Weißmann/Frank –Slavkovic/Blessinger 11:6, 6:11, 11:9, 5:11, 7:11; Klappenecker/Janson – Birker/Burkhardt 11:3, 11:9, 11:9; Erkert – Blessinger 11:7, 7:11, 11:5, 6:11, 11:5; Weißmann – Slavkovic 5:11, 4:11, 3:11; Klappenecker – Wägner 11:7, 13:11, 11:8; Jocher – Mürdter 11:9, 11:3, 11:5; Janson – Nanz 11:9, 11:8, 11:3; Frank – Birker 11:8, 10:12, 7:11, 11:9, 9:11; Erkert – Slavkovic 10:12, 11:8, 7:11, 12:10, 11:6; Weißmann – Blessinger 6:11, 8:11, 11:4, 11:8, 11:4; Klappenecker – Mürdter 11:6, 11:4, 11:7.

Zum Artikel

Erstellt:
9. Mai 2023, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Lesen Sie jetzt!

Murrhardt Sport

Aspacher Volkslauf: Die Lust am Laufen kennt wenig Grenzen

Philipp Hoffmann und Andrea Bulling sowie Thimo Härter und Vivian Muth gewinnen über 10 sowie 5 Kilometer. Die Veranstaltung in Großaspach prägen aber auch Starter, die schon 81 Jahre alt sind oder über die gesamte Strecke einen Kinderwagen schieben.

Murrhardt Sport

Fußball-Kreisliga A2: Neuling Fornsbach überrascht gegen Althütte

Nach dem Patzer des bisherigen Tabellenzweiten baut der SV Unterweissach mit einem 2:1 in Weiler zum Stein seine Führung aus. Mit Oberbrüden, Urbach II und Sechselberg sind gleich drei Teams noch ohne Sieg.