Pendeln im Grenzgebiet
Südwesten und Frankreich wollen Bahnverkehr verbessern
Pendler und Reisende warten im Grenzgebiet schon lange auf neue Regionalzüge. Nun wollen Politiker in Straßburg ein neues Signal geben. Kann der Zeitplan eingehalten werden?
Von mbo/dpa/lsw
Der grenzüberschreitende Regionalverkehr auf der Schiene soll nach dem Willen Baden-Württembergs und der benachbarten ostfranzösischen Region Grand Est besser laufen als bisher. Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) und Grand-Est-Präsident Franck Leroy wollen dazu am Dienstag (10.30 Uhr) im elsässischen Straßburg eine Version des Triebwagenzugs Regiolis vorstellen, der in beiden Ländern fahren kann.
Der Regiolis soll auch Bahnhöfe in Rheinland-Pfalz und im Saarland ansteuern. Der Zug wurde bereits vor knapp einem Jahr in Trier präsentiert. Er funktioniert mit den unterschiedlichen Bahn-Stromnetzen der beiden Länder und verfügt auch über einen Dieselantrieb.
Auf einer Strecke fahren bis Jahresende nur Busse
Der Start war nach früheren Angaben aus Rheinland-Pfalz für Ende des Jahres geplant. Hermann und Leroy dürften sich nun dem Vernehmen nach dazu äußern, ob dieser Fahrplan eingehalten werden kann.
Regionalverbindungen zwischen Frankreich und Baden-Württemberg sorgen mitunter für Ärger. Auf der Route zwischen dem südbadischen Müllheim und dem elsässischen Mulhouse (Mülhausen) fahren nach Angaben der französischen Staatsbahn SNCF bis zum Jahresende nur Busse, da für die Züge das geeignete Personal fehlt. Triebwagenführerinnen und -führer müssen erst ausgebildet werden, um die Regionalzüge zu steuern, hatte die SNCF mitgeteilt.
Über das Vorzeigevorhaben eines Wiederaufbaus der Bahnstrecke von Freiburg ins elsässische Colmar wird auf beiden Seiten des Rheins seit Jahren debattiert. Wann es bei dem Riesenprojekt konkret losgehen könnte, ist bisher unklar.