Schluss mit lustig!
Tanzverbot am Karfreitag: Wann gilt es in welchem Bundesland?
Am Karfreitag herrscht in Deutschland Tanzverbot, allerdings nicht in allen Bundesländern gleich lang. Welche Regeln gelten wo? Ein Überblick.

© Imago/TT
Tanzen an Karfreitag? Ein No-go in Deutschland!
Von Markus Brauer/KNA
An Karfreitag erinnern die Christen an das Leiden und Sterben Jesu am Kreuz. Er ist einer der sogenannten stillen Tage, an dem Sport- und andere öffentliche Veranstaltungen und auch die öffentliche Aufführung einzelner Filme wie etwa „Das Leben des Brian“ verboten sind. Außerdem herrscht weiterhin bundesweit ein Tanzverbot, auch wenn dies inzwischen von vielen als nicht mehr zeitgemäß kritisiert wird.
Regeln zum Karfreitag-Tanzverbot in den Bundesländern
Das Tanzverbot gilt in allen 16 Bundesländern, aber in unterschiedlicher Länge. Überblick zu den Regeln in den 16 Bundesländern:
Baden-Württemberg: Gründonnerstag 18 Uhr bis Karsamstag 20 Uhr (50 Stunden)
Bayern: Gründonnerstag 2 Uhr bis Karsamstag 24 Uhr (70)
Berlin: Karfreitag 4 Uhr bis 21 Uhr (17)
Brandenburg: Karfreitag 0 Uhr bis Karsamstag 4 Uhr (28)
Bremen: Karfreitag 6 Uhr bis 21 Uhr (15)
Hamburg: Karfreitag 5 Uhr bis 24 Uhr (19)
Hessen: Gründonnerstag 4 Uhr bis Karsamstag 24 Uhr (68)
Mecklenburg-Vorpommern: Karfreitag 0 Uhr bis Karsamstag 18 Uhr (42)
Niedersachsen: Gründonnerstag 5 Uhr bis Karsamstag 24 Uhr (67)
Nordrhein-Westfalen: Gründonnerstag 18 Uhr bis Karsamstag 6 Uhr (36)
Rheinland-Pfalz: Gründonnerstag 4 Uhr bis Ostersonntag 16 Uhr (84)
Saarland: Gründonnerstag 4 Uhr bis Karsamstag 24 Uhr (68)
Sachsen: Karfreitag 0 Uhr bis 24 Uhr (24)
Sachsen-Anhalt: Karfreitag 0 Uhr bis 24 Uhr (24)
Schleswig-Holstein: Karfreitag 2 Uhr bis Karsamstag 2 Uhr (24)
Thüringen: Karfreitag 0 Uhr bis 24 Uhr (24 Stunden).
Karfreitag: Der stille Feiertag
An Karfreitag erinnern die Christen an das Leiden und Sterben Jesu am Kreuz. Theologisch ist der Feiertag untrennbar mit Ostern als Fest der Auferstehung verbunden. Das Wort „Kar“ kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet „Kummer“. Neben Aschermittwoch ist dies der einzige Tag, der in der katholischen Kirche als strenger Buß- und Fasttag gilt.
Wortgottesdienst: Am Nachmittag – zur Stunde der Kreuzigung – findet ein in dieser Art im Jahreskreis einmaliger Wortgottesdienst mit Kommunionausteilung statt, in dessen Mittelpunkt die Leidensgeschichte Jesu steht.
Kreuzweg: Viele Gemeinden erinnern am Karfreitag auch mit einem Kreuzweg an das Leiden und Sterben Jesu. Es handelt sich um einen Wallfahrtsweg in der Kirche oder in der Natur, bei dem die Beter den einzelnen Stationen des Weges Jesu von der Verurteilung bis zum Kreuzestod folgen. In nahezu jeder katholischen Kirche gibt es 14 bildliche Darstellungen, die den Leidensweg zeigen. Der Papst betet seit einigen Jahren am Karfreitag am antiken römischen Kolosseum den Kreuzweg.