Landgericht Mannheim
Tod von Ukrainerinnen - alle fordern lebenslang
Ein Ehepaar aus der Nähe von Heidelberg wollte laut Anklage eine gemeinsame Tochter. Um an ein Baby zu kommen, sollen sie zwei Frauen ermordet haben. Der Prozess nähert sich dem Ende.
![Tod von Ukrainerinnen - alle fordern lebenslang Jörg Becker und Sandra Bauer, Rechtsanwälte der beiden Angeklagten, stehen bei Prozessbeginn bei Einzug des Gerichts im Verhandlungssaal des Landgerichts (Archivfoto).](/bilder/joerg-becker-und-sandra-bauer-rechtsanwaelte-der-beiden-869398.jpg)
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Jörg Becker und Sandra Bauer, Rechtsanwälte der beiden Angeklagten, stehen bei Prozessbeginn bei Einzug des Gerichts im Verhandlungssaal des Landgerichts (Archivfoto).
Von red/dpa
Im Prozess um den mutmaßlichen Mord an zwei Ukrainerinnen haben alle Seiten auf eine lebenslange Haftstrafe für das angeklagte Ehepaar plädiert. Staatsanwaltschaft und Nebenklage forderten laut einem Gerichtssprecher zudem, die besondere Schwere der Schuld festzustellen. Damit wäre eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren so gut wie ausgeschlossen. Die Verteidigung habe diesen Zusatz nicht gefordert. Das Landgericht Mannheim will sein Urteil am Montagnachmittag sprechen.
Das Verbrechen hatte im vergangenen März bundesweit für Entsetzen gesorgt. Die Frau und ihr Mann sollen laut Anklage die 27 Jahre alte ukrainische Geflüchtete und ihre 51 Jahre alte Mutter getötet haben, um das damals fünf Wochen alte Baby der Jüngeren als das eigene auszugeben.
Das Motiv der beiden Deutschen für die Tat war laut Staatsanwaltschaft, dass die mittlerweile 45-Jährige und ihr 43 Jahre alter Mann aus Sandhausen bei Heidelberg seit Längerem den unerfüllten Wunsch nach einer gemeinsamen Tochter gehegt hätten. Das Paar hat demnach vier Kinder, darunter ein gemeinsames. Zum Auftakt des Verfahrens Anfang Januar hatten die beiden Angeklagten die Taten gestanden und Reue geäußert.