Toter in ausgebrannter Wohnung
Die Feuerwehr entdeckt nach einem Brand in Mühlhausen den Leichnam eines 58 Jahre alten Mannes.
Von Sebastian Steegmüller
Stuttgart - Mit vollbepackten Reisekoffern und großen Taschen haben mehrere Familien am Freitagmittag ihre Wohnungen in der Schirmerstraße in Mühlhausen verlassen müssen. Gemeinsam mit Feuerwehrleuten sammelten sie das Notwendigste zusammen, ehe sie bei Freunden und Verwandten unterkamen. Noch ist unklar, wann sie wieder in ihre eigenen vier Wände zurück dürfen. Der Zugang zum Gebäude ist bis auf Weiteres gesperrt, die Räume sind nicht mehr bewohnbar.
Grund ist ein Brand, der in der Nacht zuvor im Dachgeschoss des Wohnhauses ausgebrochen ist. Insgesamt waren rund 120 Kräfte der Feuerwehr ab 4 Uhr im Einsatz. Rund eineinhalb Stunden nach dem Notruf hatten sie das Feuer weitestgehend gelöscht, aber auch zugleich traurige Gewissheit: Ein 58 Jahre alter Mann wurde leblos in einer der beiden ausgebrannten Dachgeschosswohnungen gefunden. Noch ist die Ursache für das Feuer unklar, das einen geschätzten Schaden von mehreren Hunderttausend Euro verursacht hat. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen. Untersucht wird dabei auch, ob der Mann in den Flammen ums Leben gekommen ist oder möglicherweise schon zuvor verstorben war.
Darüber hinaus ist eine Feuerwehrfrau bei den Löscharbeiten leicht verletzt worden. „Nach einer ambulanten Behandlung konnte sie ihren Dienst aber fortsetzen“, sagt der Feuerwehrsprecher Daniel Anand. Zwölf Bewohner konnten sich noch vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte selbst in Sicherheit bringen. Sie blieben offenbar unverletzt, sechs Personen wurden aber vor Ort psychologisch betreut. „Dass eine Nachbarin den Bewohnern noch nachts Unterschlupf angeboten hat, ist eine schöne Geste“, so Anand. „Und nicht selbstverständlich“, sagt Mühlhausens Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann. „Die Anwohner wurden mit Essen, Trinken und notwendigen Hilfsmitteln versorgt.“ Die Gemeinschaft habe in dieser Ausnahmesituation sehr gut funktioniert.