Rudy Giulianis Tochter Caroline

„Trump nahm mir meinen Vater. Er darf mir nicht noch mein Land nehmen“

Rudy Giulianis Tochter Caroline wird bei den US-Wahlen Kamala Harris ihre Stimme geben. In einem emotionalen Artikel erklärt sie, warum sie Donald Trump für eine Gefahr hält.

Rudy Giuliani mit seiner (inzwischen geschiedenen) Frau Donna und den Kindern Caroline und Andrew.

© imago images / Levine-Roberts

Rudy Giuliani mit seiner (inzwischen geschiedenen) Frau Donna und den Kindern Caroline und Andrew.

Von Theresa Schäfer

Caroline Giuliani, die Tochter des früheren New Yorker Bürgermeisters und Toprepublikaners Rudy Giuliani, hat sich im US-Präsidentschaftswahlkampf für die demokratische Bewerberin Kamala Harris ausgesprochen. Sie habe ihren Vater an Donald Trump verloren, „ich kann nicht noch mein Land an ihn verlieren“, schrieb die 35-Jährige in in einem Meinungsbeitrag in „Vanity Fair“, der am Montag veröffentlicht wurde.

Giuliani galt als enger Vertrauter des früheren US-Präsidenten, der nun erneut ins Weiße Haus einziehen will. Heute hat der 80-jährige Giuliani mit gleich mehreren juristischen Problemen zu kämpfen. Zuletzt verlor er seine Zulassung als Anwalt in New York und wurde unter anderem im US-Bundesstaat Arizona im Zusammenhang mit versuchter Einflussnahme auf den Ausgang der Präsidentenwahl 2020 angeklagt.

 

 

Caroline Giuliani, die als Filmemacherin arbeitet, hatte bereits 2020 die Demokraten Joe Biden und Kamala Harris unterstützt. Trump sei auf einem „zerstörerischen Weg“ und es habe ihr das Herz gebrochen, zu wissen, dass ihr Vater den früheren US-Präsidenten dabei unterstütze. Sie habe zusehen müssen, wie das Leben ihres Vaters „zerbröselt“ sei, seit er sich mit Trump verbündet habe. „Als Rudy Giulianis Tochter bin ich leider gut geeignet, die Amerikaner daran zu erinnern, wie zerstörerisch eine Verbindung mit Trump sein kann – sogar für die, die glauben, er sei auf ihrer Seite.“ Viele von Trumps engsten Vertrauten seien in einer „katastrophalen Abwärtsspirale“ untergegangen. „Wenn wir Trump zurück ans Steuer lassen, wird unser Land keine Ausnahme darstellen.“

Giuliani war einst ein Nationalheld

Giuliani war einst nicht nur in seiner Partei, sondern auch darüber hinaus respektiert und geachtet. In den 1980er Jahren war er der Staatsanwalt des berühmt-berüchtigten „Southern District of New York“ und machte sich mit Prozessen gegen Wall-Street-Banker genauso einen Namen wie mit seiner harten Hand gegen Drogen- und Bandenkriminalität. 1994 wurde er Bürgermeister von New York und blieb es bis 2001. Nach den Terrorangriffen des 11. September wurde Giuliani zur Identifikationsfigur einer verwundeten Stadt – „America’s mayor“, ein Bürgermeister für alle Amerikaner.

Nach Trumps Wahlniederlage von 2020 hatte Giuliani versucht, juristisch gegen den Ausgang vorzugehen. Seine Versuche wurden zunehmend verzweifelt: So stellte er unter anderem die unbewiesene Behauptung auf, Wahlhelfer hätten im Bundesstaat Georgia Wahlzettel für Trump weggeworfen und stattdessen gefälschte Zettel für den Demokraten Joe Biden gezählt. Ein Gericht sah das später als Verleumdung an und verurteilte Giuliani dazu, knapp 150 Millionen Dollar Schadenersatz an die beiden Wahlhelferinnen Ruby Freeman und Shaye Moss zu zahlen. Giuliani musste daraufhin Konkurs anmelden.

Seinen vorerst letzten Tiefpunkt erlebte Rudy Giuliani beim Nominierungsparteitag der Republikaner im Sommer: Da machte ein Video die Runde, das zeigt, wie der frühere Trump-Anwalt stolpert, das Gleichgewicht verliert und fällt.

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Erstellt:
1. Oktober 2024, 09:21 Uhr
Aktualisiert:
1. Oktober 2024, 11:39 Uhr

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