Trauerfeier für Papst Franziskus

Trump und Selenskyj treffen sich in Rom zu Ukraine-Gespräch

Das Treffen von US-Präsident Trump mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj in Washington war aus dem Ruder gelaufen. Nun könnte es nach einem Wiedersehen in Rom Bewegung im Ukraine-Konflikt geben.

Wolodymyr Selenskyj und Donald Trump kommen am Rande der Trauerfeier von Papst Franziskus ins Gespräch.

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Wolodymyr Selenskyj und Donald Trump kommen am Rande der Trauerfeier von Papst Franziskus ins Gespräch.

Von red/dpa

US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj sind in Rom am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus zu einem Gespräch zusammengekommen. Das Weiße Haus bezeichnete das Treffen als „sehr produktiv“, weitere Details wolle man später bekanntgeben. Es war das erste Treffen der beiden Staatsmänner nach einem Eklat im Weißen Haus Ende Februar.

Trump will den russischen Angriffskrieg in der Ukraine beenden und dabei Selenskyj Zugeständnisse abringen. Einen Verzicht etwa auf die von Russland schon 2014 annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim oder andere von Moskau einverleibte Gebiete im Osten der Ukraine hatte Selenskyj bisher kategorisch abgelehnt.

Ende Februar war es bei einem Gespräch von Trump, US-Vizepräsident JD Vance und Selenskyj zu einem Eklat im Weißen Haus gekommen. Dabei platzte auch ein Abkommen über den Zugriff der USA auf ukrainische Rohstoffe, darunter die weltweit begehrten seltenen Erden. Beide Seiten hatten zuletzt in einem Memorandum angekündigt, noch diese Woche einen Rohstoff-Deal zu unterzeichnen.

Trump sieht Einigung in „meisten wichtigen Punkten“

Laut Trump stehen die Verhandlungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine nach Gesprächen auch seines Sondergesandten Steve Witkoff in Moskau am Freitag kurz vor einem Ergebnis. Russland war bei der Trauerfeier in Rom nur mit Kulturministerin Olga Ljubimowa vertreten. Die Führung in Moskau spricht zwar von Fortschritten bei den Verhandlungen mit Washington, verweist aber darauf, dass noch Detailfragen für eine Beendigung des Krieges zu klären seien.

Moskau hatte sich nach den Gesprächen mit Witkoff erneut offen gezeigt für direkte Verhandlungen mit der Ukraine - wie zu Beginn des russischen Angriffskrieges 2022. Dazu verlangte Kremlchef Wladimir Putin bisher aber stets, dass Selenskyj sein Dekret, das solche Verhandlungen verbietet, zurückzieht.

Bericht spekuliert über Gebietsabtretungen

Selenskyj hatte in seiner abendlichen Videobotschaft am Freitag nicht näher benannte Treffen angekündigt, die zu einer Waffenruhe führen sollen. Einem Medienbericht zufolge arbeitete Kiew einen Gegenvorschlag zu den US-Plänen für eine Beendigung des russischen Angriffskrieges aus, der Raum für mögliche Kompromisse lässt. So werde in dem Plan, der der „New York Times“ vorliegt, etwa nicht erwähnt, dass die Ukraine das gesamte von Russland einverleibte Territorium vollständig zurückerhält.

Auch wird laut der Zeitung nicht auf einen Nato-Beitritt der Ukraine bestanden. Dies sind zwei Punkte, die bisher von ukrainischer Seite als nicht verhandelbar galten. Für Russland hingegen sind der Verzicht auf einen ukrainischen Nato-Beitritt und die Gebietsabtretungen durch Kiew zentrale Kriegsziele.

Trump hatte in einem Interview mit dem „Time Magazine“ gesagt: „Die Krim wird bei Russland bleiben“. Selenskyj will sich damit nicht abfinden. Er gestand zwar ein: „Die Ukraine hat nicht genügend Waffen, um mit Waffen die Kontrolle über die Halbinsel Krim zurückzuholen.“ Doch gebe es Möglichkeiten, dies mittels Sanktionen sowie ökonomischem und diplomatischem Druck zu erreichen.

Selenskyj drängt weiter auf Sicherheitsgarantien der USA

Selenskyj erwartet trotz mehrerer gegenteiliger Äußerungen aus Washington weiter US-Sicherheitsgarantien für sein Land. „Wir wollen unbedingt, dass sie stark sind, mindestens so stark wie die israelischen“, erklärte der Staatschef laut Interfax-Ukraine Journalisten in Kiew vor seiner Abreise nach Rom. Zudem drängte er auf die Lieferung weiterer Flugabwehrsysteme des Typs „Patriot“ aus US-Produktion.

Weiterhin erwartet Selenskyj eine militärische Präsenz der europäischen Verbündeten. An der „Infrastruktur“ der Sicherheitsgarantien werde gearbeitet. „Selbst dort, wo es europäische Truppen gibt, sprechen wir über eine Rückendeckung durch die Vereinigten Staaten von Amerika“, hob er hervor. Mit Trump habe er besprochen, dass diese Rückendeckung nicht unbedingt US-Truppen in der Ukraine erfordere. Dabei sei eine Zusammenarbeit der Geheimdienste, Abwehr von Cyberangriffen und Flugabwehr diskutiert worden.

Viele Menschen warten vor der Basilika Santa Maria Maggiore. Beigesetzt wird der verstorbene Pontifex in der Basilika Santa Maria Maggiore.

© Christoph Reichwein/dpa

Viele Menschen warten vor der Basilika Santa Maria Maggiore. Beigesetzt wird der verstorbene Pontifex in der Basilika Santa Maria Maggiore.

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (R2), der scheidende deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (M) und seine Frau Britta Ernst (MR) treffen auf dem Petersplatz im Vatikan zur Trauerfeier für den verstorbenen Papst Franziskus ein.

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Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (R2), der scheidende deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (M) und seine Frau Britta Ernst (MR) treffen auf dem Petersplatz im Vatikan zur Trauerfeier für den verstorbenen Papst Franziskus ein.

Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, kommt zur Trauermesse für den verstorbenen Papst Franziskus auf dem Petersplatz.

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Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, kommt zur Trauermesse für den verstorbenen Papst Franziskus auf dem Petersplatz.

Präsident Donald Trump und First Lady Melania Trump kommen zur Beerdigung von Papst Franziskus auf dem Petersplatz im Vatikan.

© Markus Schreiber/AP/dpa

Präsident Donald Trump und First Lady Melania Trump kommen zur Beerdigung von Papst Franziskus auf dem Petersplatz im Vatikan.

Der ukrainische Präsident (M) Wolodymyr Selenskyj ist anwesend.

© Markus Schreiber/AP/dpa

Der ukrainische Präsident (M) Wolodymyr Selenskyj ist anwesend.

Der französische Präsident Emmanuel Macron (3.v.l) und seine Frau Brigitte kommen zur Beerdigung von Papst Franziskus auf dem Petersplatz im Vatikan.

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Der französische Präsident Emmanuel Macron (3.v.l) und seine Frau Brigitte kommen zur Beerdigung von Papst Franziskus auf dem Petersplatz im Vatikan.

Luxemburgs Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa

© Markus Schreiber/AP/dpa

Luxemburgs Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa

Auch Kyriakos Mitsotakis, Ministerpräsident von Griechenland, kommt zur Trauermesse für den verstorbenen Papst Franziskus auf dem Petersplatz.

© Markus Schreiber/AP/dpa

Auch Kyriakos Mitsotakis, Ministerpräsident von Griechenland, kommt zur Trauermesse für den verstorbenen Papst Franziskus auf dem Petersplatz.

König Carl XVI. Gustaf von Schweden (3.v.l.) und Königin Silvia von Schweden kommen auch zur Messe.

© Markus Schreiber/AP/dpa

König Carl XVI. Gustaf von Schweden (3.v.l.) und Königin Silvia von Schweden kommen auch zur Messe.

Trump und Selenskyj treffen sich in Rom zu Ukraine-Gespräch

© Markus Schreiber/AP/dpa

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Erstellt:
26. April 2025, 11:32 Uhr
Aktualisiert:
26. April 2025, 12:28 Uhr

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