TSG Backnang: Mit Trippelschritten an das rettende Ufer
Der Fußball-Oberligist aus den Etzwiesen bleibt mit dem 1:1 im Heimspiel gegen den ATSV Mutschelbach bereits zum fünften Mal in Folge sieglos. Es ist in dieser Phase aber immerhin das dritte Unentschieden, weshalb die Zweifel am Klassenverbleib allenfalls noch theoretischer Natur sind.
Von Dieter Gall
Mühsam wie ein Eichhörnchen sammelt das Oberliga-Team der TSG Backnang die für den vorzeitigen Klassenverbleib notwendigen Punkte. 41 sind es nach dem 1:1 gegen Mutschelbach, mitsamt dem 1:1 gegen das Kellerkind aus Reutlingen und dem starken 0:0 gegen den Titelaspiranten aus Villingen war es das dritte Unentschieden nacheinander im heimischen Etzwiesenstadion. Rechnerisch müssen die Roten aus den restlichen zwei Saisonspielen noch einen weiteren Zähler holen, um ganz auf Nummer sicher zu gehen. Praktisch ist es aber so gut wie sicher, dass sie drinbleiben – zumal inzwischen feststeht, dass es höchstens fünf und auf gar keinen Fall sechs Absteiger gibt.
„Meine Mannschaft hat großen Einsatz gezeigt, denn das Spiel stand stets auf Messers Schneide“, lobte Pavlos Osipidis seine Akteure, aber einen ganz zufriedenen Eindruck machte der TSG-Trainer trotzdem nicht. „Es war schon ein komisches Spiel, das sich da entwickelt hat. Am Schluss hat mein Team dann so richtig Druck gemacht, aber den Ball leider nicht im gegnerischen Kasten untergebracht. Das Ergebnis geht letztlich in Ordnung“, meinte der TSG-Trainer, der es wieder einmal mit einer Dreierkette in der Abwehr probiert hatte. Davor sollten Loris Hoffmann, Julian Geldner und Niklas Benkeser im defensiven Mittelfeld für Ordnung und den Spielaufbau sorgen.
In der ersten Halbzeit gibt’s auf beiden Seiten nur wenige durchdachte Angriffe
Backnangs Bemühungen blieben im ersten Abschnitt zwar Stückwerk, doch auch den Gästen aus dem Badischen fiel nichts Gescheites ein. Nach 20 Minuten drosch Felix Kendel den Ball aus zehn Metern knapp am TSG-Gehäuse vorbei, doch damit hatte es sich schon mit Mutschelbachs Tormöglichkeiten vor der Pause. Für die Murrtaler hatte Gentian Lekaj in der 36. Minute eine Riesenchance, doch nach einem Rückpass von Flavio Santoro von der Grundlinie rutschte der TSG-Torjäger im Fünfmeterraum knapp am Ball vorbei. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit hatte der fleißige Loris Hoffmann nach einem Freistoß von Santoro eine gute Möglichkeit, aber auch er verfehlte aus kurzer Distanz einen zählbaren Erfolg.
Nach der Pause plätscherte die Partie zunächst so vor sich hin, keine der beiden Mannschaften wollte einen Fehler begehen. In der 57. Minute war jedoch Mutschelbachs Mert Yörükoglu mit dem Kopf zur Stelle und sorgte aus zehn Metern für die etwas überraschende 1:0-Führung der Gäste. Nur acht Minuten später folgte Backnangs Antwort. Die Flanke des eingewechselten Gianni Mollo wurde von ATSV-Keeper Rico Weber komplett unterlaufen und Hoffmann hatte keine Mühe, die Kugel aus einem Meter zum 1:1 über die Torlinie zu stochern.
Danach neutralisierten sich beide Teams weitgehend. Spielerische Feinheiten blieben auf beiden Seiten absolute Mangelware, Kampf war endgültig Trumpf im Etzwiesenstadion. Erst eine Viertelstunde vor dem Ende wurde es wieder spannend. Nach einer recht undurchsichtigen Aktion im Strafraum der Backnanger gab es Elfmeter für Mutschelbach. Felix Kendel donnerte den Ball allerdings an die Unterkante der Latte.
Jetzt bekamen die Gastgeber noch einmal Oberwasser. Die Backnanger machten plötzlich mehr Druck, hatten aber nur noch eine gute Möglichkeit. Ein von Flavio Santoro in der 84. Minute ausgeführter Freistoß segelte aus 17 Metern nur um Haaresbreite am gegnerischen Kasten vorbei.
TSG Backnang Caruso – Mahler, Doser, Kuchler (64. Coutroumpas) – Hoffmann (79. Müller), Geldner, Benkeser (58. Mollo) – Hornek, Pöhler (83. Weller), Santoro (85. Özen) – Lekaj.
ATSV Mutschelbach Weber – Rabold (67. Jakob Weißer), Dinger, Kleinert, Diringer – Malsam (67. Mahle), Yörükoglu (80. Batke) – Bitzer, Klemm (90.+3. Reißfelder) – Moritz Weißer (77. Leiss), Kendel.
Tore 0:1 (57.) Yörükoglu, 1:1 (65.) Hoffmann. – Schiedsrichter Reck (Leonberg). – Zuschauer 150.