TSG-Judotalente glänzen auf internationaler Bühne

Die 22-jährige Chiara Serra und die 18-jährige Tayla Grauer erkämpfen bei European Cups Silber und Bronze. Nun hoffen die beiden Backnangerinnen, in den nächsten Wochen die Erfolge bestätigen und sich damit beim Verband für größere Aufgaben empfehlen zu können.

Hatte in Paris bis zum Finale alles im Griff: Chiara Serra. Nur die Israelin Gal Nahum war am Ende einen Tick besser. Foto: Alexander Becher

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Hatte in Paris bis zum Finale alles im Griff: Chiara Serra. Nur die Israelin Gal Nahum war am Ende einen Tick besser. Foto: Alexander Becher

Von Uwe Flegel

In der Bundesliga haben Backnangs Judofrauen derzeit Pause. Erst Anfang September geht es für den souveränen Gewinner der Vorrundengruppe Südwest in der Play-off-Runde weiter, ehe für den deutschen Mannschaftsmeister dann zwei weitere Wochen später wie erhofft die Finalrunde stattfindet. Von sich reden machen die starken TSG-Sportlerinnen allerdings auch ohne Bundesliga-Wettkämpfe und obwohl Vorzeigejudoka Katharina Menz zuletzt verletzt eine Pause einlegte. Mit Chiara Serra und Tayla Grauer kämpften sich eine 22- und eine 18-Jährige beim European Cup im slowenischen Podcetrtek sowie dem European Junior Cup in Paris aufs Podest hoch.

Der bislang größte internationale Erfolg für Chiara Serra

„International ist es der größte Erfolg meiner Karriere“, freut sich Chiara Serra über Rang zwei in der Klasse bis 52 Kilogramm in Slowenien. Die Leistung der gebürtigen Esslingerin taugt dazu, den Finger zu heben, um für weitere internationale Einsätze nominiert zu werden. Den European Cup Ende August im portugiesischen Coimbra hat die junge Frau, die in Ludwigsburg studiert, um Grundschullehrerin zu werden, jedenfalls schon in ihrem Plan stehen. Dort gelte es, das Ergebnis von Podcetrtek zu bestätigen, sagt Chiara Serra.

In Slowenien war sie nach Siegen über Lokalmatadorin Masa Salvinec im Viertel- und die Italienerin Giulia De Luca im Halbfinale erst im Finale gestoppt worden. In der Verlängerung, dem sogenannten Golden Score, gelang der Israelin Gal Nahum der entscheidende Wurf. „Schade“, sagt die TSG-Sportlerin, denn: „Eigentlich war das meine bester Kampf.“ Doch auch Rang zwei hat Lust auf mehr gemacht. Zumindest mit einem Auge schielt die Backnangerin auf eine Nominierung für einen Weltcup. Sie sagt aber auch: „Jetzt muss ich erst einmal meine Leistung konstant hoch halten.“ Gelingt ihr das, dann wird der Traum vom Weltcup oder gar Grand Slam für die Dritte der deutschen Einzelmeisterschaft vergangenes Jahr ohnehin fast von alleine zur Wirklichkeit.

Norm für Welt- und Europameisterschaft der Juniorinnen hat Tayla Grauer erfüllt

Der Satz mit dem bislang größten internationalen Erfolg kommt auch von der zweiten TSG-Judoka, die auf European-Cup-Ebene erfolgreich am Start war. Tayla Grauer gewann in Paris bei den Juniorinnen in der Kategorie bis 70 Kilogramm Bronze. Dabei landete die Großaspacherin zunächst Siege über die Brasilianerin Mari Silva sowie die Niederländerin Nadia Swinkels, ehe sie im Halbfinale gegen die Schweizerin April Lynn Fohouo verlor. Im kleinen Finale hatte Grauer schon nach etwas mehr als einer Minute die Französin Marie Desangle besiegt.

Damit hat die zweimalige deutsche U-21-Vizemeisterin die Norm für die Junioren-Europameisterschaft im September in den Niederlanden sowie die Junioren-Weltmeisterschaft im Oktober in Portugal erfüllt. Sie rechnet sich auch gute Chancen aus, einen der beiden deutschen Startplätze dort ergattern zu können. „Ich bin echt zufrieden, wie es zuletzt gelaufen ist“, sagt sie über die vergangenen Wochen. Dabei hat Grauer auch im Kopf, dass sie beim European Cup in Prag nur knapp an einer Platzierung vorbei schrammte. Die guten Leistungen und Platzierungen seien der Lohn für ihr Engagement, sagt die junge Frau, die wegen des Judos ins Sportinternat am Olympiastützpunkt in Stuttgart gezogen ist.

Die 18-Jährige Backnangerins sagt: „Ich arbeite sehr hart dafür“

Sie weiß aber auch die Hilfe zu schätzen, die sie von Vereins-, Verbands- und Trainerseite erhält. „Melek Melke unterstützt mich schon sehr“, richtet sie beispielsweise ein Lob an den aus Heilbronn stammenden Coach, der eine Vergangenheit als Backnanger Bundesliga-Kämpfer hat und Vizepräsident Sport im württembergischen Verband ist. Wobei sie selbst auch viel gibt, um erfolgreich zu sein. „Ich arbeite sehr hart dafür“, sagt die 18-Jährige über sich selbst. Derzeit übrigens in einem internationalen Trainingslager im spanischen Benidorm und Mitte Juli dann beim nächsten European Cup der Juniorinnen in Graz. Backnangs Judofrauen sind eben auch dann gefordert, wenn die Bundesliga Pause macht.

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Erstellt:
28. Juni 2023, 06:00 Uhr

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